Literaturcafe hält Storyteller-Finalisten nicht für preiswürdig

supportadmin

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Der Kindle Storyteller Award ist ein Literaturpreis für Selfpublisher, der von Amazon ins Leben gerufen wurde. Zum zweiten Mal hatten Autorinnen und Autoren in diesem Jahr Gelegenheit ihre Titel einzureichen. Aus insgesamt über 1900 Einsendungen hat die Jury, unter anderem Schauspieler Christian Ulmen, vor wenigen Tagen fünf Bücher der Shortlist vorgestellt. Der Gewinnertitel wird mit 10.000 Euro prämiert.

Auch in diesem Jahr hat sich Malte Bremer, Buchkritiker bei www.literaturcafe.de, die fünf Finalisten angesehen. Wie im letzten Jahr kommt er zu einem wenig schmeichelhaften Ergebnis.
[zitat]Nach wie vor hat Self-Publishing den Ruf, dass dort nicht unbedingt die hochwertigsten Werke zu finden sind. Doch wenn die fünf Titel der Shortlist die fünf besten und bei den Lesern beliebtesten sind, so festigt der Wettbewerb leider das negative Image des Self-Publishing.[/zitat]

Bremer hält die Texte teilweise für "gruselig verkorkst" und "flachsinnige Blödeleien" und kommt zum Fazit: [zitat]Keine dieser Einsendungen ist auch nur ansatzweise preiswürdig[/zitat]

Aber lest selbst:
Shortlist des Kindle Storyteller Award 2016: Hurra, wir verblöden? - literaturcafe.de
 

Helmut Pöll

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Die Reaktionen haben auch nicht lange auf sich warten lassen. Es wird sowohl Verständnis für die Selfpublisher geäußert, die alles selber machen müssen, als auch Enttäuschung darüber, dass manche Bücher zu schnell publiziert werden.

Alina D schreibt
[zitat]Ich frag mich echt, wer es wirklich mit seinem Buch ernst meint und nicht verzweifelt lediglich versucht, etwas Geld zu scheffeln.[/zitat]
Peter K. schreibt
[zitat]
Wie in diesen Zeiten bei fast allen Kritikern üblich, ist auch ihre Bewertung, im Grunde genommen, überflüssig.[/zitat]
Ina D
[zitat]Ich habe auf meinem Blog “Inas Bücherkiste” bereits mehrere SP-Bücher rezensiert und komme zu dem Schluss, dass es in diesem Bereich sowohl Schund als auch richtig gute Veröffentlichungen gibt – ganz wie bei den Titeln, die bei einem Verlag erschienen sind [/zitat]

Shortlist des Kindle Storyteller Award 2016: Hurra, wir verblöden? - literaturcafe.de
 
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Frank1

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Ich kann diesen Kommentar sogar irgendwie nachvollziehen. Die Bücher der Shortlist habe ich mir zwar nicht angesehen, aber die Aussage von Amazon ist ja in etwa, dass diese aus allen Teilnehmern nach dem Publikumserfolg ausgewählt wurden, wobei der genaue Schlüssel nicht bekanntgegeben wurde. Da ich aber aus Erfahrung weiß, dass Bücher, die ich wirklich gut fand und denen ich selbst eine 5-Sterne-Rezi geschrieben habe, oft weder vom Verkaufsrang noch von den sonstigen Rezensionen wirklich gut dastehen, wirklicher Schund aber oft Massen an guten Rezensionen und einen viel besseren Verkaufsrang hat, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es nicht gerade die wirklich besten Teilnehmerbeitäge sind, die es auf die Shortlist geschafft haben.
 

Helmut Pöll

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Das ist ja ein bitterböser Artikel. Wobei ich den Kritiker, der auch Lektor ist ( so habe ich ihn verstanden) hinsichtlich der Fehler verstehen kann. Das ärgert mich auch immer.
Absolut, @Querleserin . Seit es die Möglichkeit des Selfpublishing gibt sind diese Argumente immer ähnlich.
Die Selfpublisher entschuldigen eventuelle Fehler damit, dass sie alles selber machen müssen und verweisen darauf, dass selbst ein paar Rechtschreibfehler ihrer Geschichte nicht schaden.
Die Rezensenten sagen dagegen, wenn jemand ein Buch veröffentlicht und Geld dafür verlangt, dann muss er sich auch andere Maßstäbe gefallen lassen als ein Hobbyautor, der nur für sich und die Verwandtschaft schreibt.
 
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