Literaturcafe hält Finalisten des Kindle Storyteller Award für "Schrott"

supportadmin

Administrator
29. Oktober 2013
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Der Kindle Storyteller Self Publishing Award ist ein neuer Literaturpreis für Selfpublisher. In Kooperation mit dem Nachrichtenmagazin FOCUS und dem Freien Deutschen Autorenverband sollen "herausragende, unabhängige Schreibtalente" ausgezeichnet werden.

Kurz vor der Frankfurter Buchmesse wurde jetzt die aus über 1000 eingereichten Werken ausgewählte Shortlist vorgestellt. Fünf Bücher stehen in der Endauswahl. Der Gewinnertitel wird mit 10000 Euro prämiert.

Malte Bremer, Buchkritiker bei literaturcafe.de, hat sich die fünf Finalisten angesehen und kommt zu einem wenig schmeichelhaften Urteil.

[zitat]Selten wurde schlechten Texten so viel Aufmerksamkeit und Preisgeld zuteil wie bei diesen Wettbewerb.[/zitat]

Sein Fazit:
[zitat]Von den fünf Leservorschlägen der Shortlist ist nur Phillip P. Peterson überhaupt lesenswert und hätte somit die 10.000 Euro verdient. Der Rest ist Schrott.[/zitat]

Aber lest selbst:
http://www.literaturcafe.de/kindle-storyteller-self-publishing-award-ein-blick-auf-die-shortlist/

Das sind die die fünf Finalisten des Kindle Storyteller Self Publishing Award:
Buchinformationen und Rezensionen zu Totes Sommermädchen - Thriller von B.C. Schiller
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Buchinformationen und Rezensionen zu Paradox: Am Abgrund der Ewigkeit von Phillip P. Peterson
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Buchinformationen und Rezensionen zu Loan - Aus dem Leben eines Phönix von Isabelle Müller
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20. Mai 2014
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sabine-schaefers.de
Mir ist der Beitrag auch gerade in den virtuellen Briefkasten geflattert ...
Von den fünf Büchern habe ich nur eines gelesen: Paradox. Und ich bin wie das literaturcafé der Meinung, dass es unbedingt einen zweiten Blick wert ist! Rezension habe ich schon geschrieben, muss sie aber noch abtippen. Die übrigen kenne ich nicht, und ich muss gestehen, das bleibt vermutlich so.

Allerdings finde ich es problematisch, den Einzug im ersten Absatz zu bemängeln. Klar sollte der erste Absatz eines Kapitels keinen Erstzeileneinzug haben, aber das macht das Kindleformat nicht von selbst, und man muss schon über wenigstens einfache HTML-Kenntnisse verfügen, um das richtig zu setzen. Noch dazu zeigt der Previewer im PC das anders an als der Kindle. Ich musste bei meinem aktuellen eBook auch nachbessern. Renie hat wahrscheinlich noch die erste Version mit Ersteinzug. Inzwischen ist es korrigiert.

Etwas nerviger ist dann schon, wenn der Text mal im Flattersatz, mal im Blocksatz gehalten ist. Allerdings - Hand aufs Herz - wenn der Inhalt überzeugt, ist das für mich kein Grund, ein Buch liegen zu lassen.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Allerdings finde ich es problematisch, den Einzug im ersten Absatz zu bemängeln. ..
Etwas nerviger ist dann schon, wenn der Text mal im Flattersatz, mal im Blocksatz gehalten ist. Allerdings - Hand aufs Herz - wenn der Inhalt überzeugt, ist das für mich kein Grund, ein Buch liegen zu lassen.
Dieses ganze HTML ist ja mittlerweile eine Wissemschaft für sich und es ist einfach kaum denkbar, dass Autoren, die ansonsten damit nichts zu tun haben, das in allen feinheiten beherrschen. Aber gut.

Wechsel von Flattersatz und Blocksatz ist tatsächlich nervig. Da bin ich völlig bei Dir, @Sabine Schäfers . Malte Bremer hat sich aber nicht hauptsächlich an technischen Finessen gestört, sondern an den - seiner Meinung nach - nicht überzeugenden Inhalten.
 
20. Mai 2014
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sabine-schaefers.de
Davon gehe ich auch aus, @Helmut Pöll, allerdings fällt schon auf, dass er in dem - insgesamt recht kurz gehaltenen Beitrag - hauptsächlich auf das äußere Erscheinungsbild eingeht.

Andererseits trügt der erste Eindruck tatsächlich selten und als Selfpublisher tut man gut daran, auf die Optik großen Wert zu legen.
 
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Marley

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7. Oktober 2014
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Melbourne
Die Vermutung liegt nahe, dass auch andere Finalisten "durchgefallen" wären, sonst hätten manche Menschen ja nix zu meckern.
Aber es geht wohl nicht um "perfekte" Bücher, es geht darum Bücher zu verkaufen und wenn diese Finalisten ausreichend Verkäufe hatten, dann war das im Sinne des Ausschreibers. Immerhin ist der Preis der Ausschreibung keine wohltätige Spende.
 
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InFo

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9. August 2015
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www.andreashagemann.com
Wer haut eigentlich dem Verfasser des Artikels mal seinen Text um die Ohren? Ich habe selten so etwas Selbstherrliches, Arrogantes und Oberflächliches gelesen. Bei jeder Rezension sind dies genau diese Texte, die kein Mensch braucht. Nicht eine Spur tiefgründig und sprachlich selbst unter aller Sau.

Ich hatte selbst überlegt daran teilzunehmen, bin aber dann anhand der Kriterien bereits rausgflogen. Eigentlich schade, weil ich die Idee sehr gut finde! Allerdings sollte Amazon hier ein wenig über den Tellerand schauen und nicht nur die eigene Plattform vermarkten, sondern wirklich den Indie-Autoren eine Möglichkeit bieten. Und das heißt alles. Ausnahmslos.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Ich denke auch, @Marley . Im Grunde macht Amazon nichts anderes als Buchhandlungen bzw. andere Buchpreise auch: die Bücher zu forcieren, die gute Verkäufe versprechen.

Mir fiel aber noch eine andere Sache in Zusammenhang mit dem Artikel auf. Zugegeben, den Ton fand ich auch nicht schön. Aber der erste Gedanke, der mir kam, war der: warum machen es Indies ihren Kritikern immer wieder so leicht und tappen immer wieder in die handwerkliche Falle. kein Lektor, kein Korrekturleser, alles selbst gemacht.

Kann man ja tun, wenn man es kann. Können viele aber eben ganz offensichtlich nicht bzw. nicht auf dem Niveau, den die Verlagsbücher vorgeben. Selbsteinschätzung und Fremdwahrnehmung klaffen manchmal deutlich auseinander. Ich weiß, Dienstleistung wie Lektorat/Korrektorat zuzukaufen, das kostet viel Geld. Mehr Geld als viele Indies in die Hand nehmen wollen oder können.

Aber da beginnt nach meiner Beobachtung eben auch das Problem. Sobald jemand Bücher verkauft und als Profi am Markt auftritt werden Rezensenten eben auch dieselben Maßstäbe anlegen wie an ein Verlagsbuch. Und solange das so ist bzw. solange Rezensenten solche Steilvorlagen geboten werden, solange wird Indiebüchern bei manchen Leuten auch ein Makel anhaften.
 

InFo

Autor
9. August 2015
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@InFo warum sollte Amazon das machen? Du wirst auch keinen VW Autoverkäufer finden, der den Kunden einen BMW schmackhaft macht.

Ich glaube der Vergleich hinkt ein wenig. Amazon hat hier eher die Position eines EU Import-Händlers, der alle Marken vertreibt, sicherlich aber eine margentechnisch im Fokus hat.
Der Grund warum ich denke, dass Amazon die anderen mit einbinden sollte ist, weil der Anteil der Indie-Autoren, die nicht exklusiv via Amazon sondern im Kindleformat und zusätzlich auch im Print unterwegs sind, wohl eher den Mamutanteil ausmachen. Weder für den Ausbau der Marktanteile, noch zur Umsatzsteigerung ist solch eine einseitige Aktion, basierend auf niedrigem Input sinnvoll. Und das auch noch bei eingeschränktem Veröffentlichungszeitraum. Im Gegenteil, es gibt so viele die ebenfalls im Kindleformat veröffentlichen und es ebenso verdient haben gefördert zu werden. Denn Amazon verdient am Ende ohnhin.

@Helmut Pöll ich sehe das ähnlich wie du. Das Problem ist, dass den angehenden Autoren die Veröffentlich zu schmackhaft und einfach gemacht wird. Gerade Amazon bietet (nach meinem Kenntnisstand) wenig, um aufzuklären und zu vermitteln. Hier gefällt mir das Konzept von BoD: Vorlagen, Erklärungen bis hin zu einer Veröffentlichungsplanung stehen dem Autor kostenlos zur Verfügung und erlauben so direkt eine andere Qualität. Und wer sich nicht selbst traut, der kann entweder Hilfsprogramme oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Eigentlich trifft der Artikel ja den Kern, nur leider nicht den Ton und stellt Amazon selbst damit bloß.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Das Problem ist, dass den angehenden Autoren die Veröffentlich zu schmackhaft und einfach gemacht wird. Gerade Amazon bietet (nach meinem Kenntnisstand) wenig, um aufzuklären und zu vermitteln. ..
Eigentlich trifft der Artikel ja den Kern, nur leider nicht den Ton und stellt Amazon selbst damit bloß.
Ja, das ist in weiten Teilen noch völlige Anarchie, ein wenig Aufklärung wäre da sicher gut. Wobei man da die Verantwortung nicht ganz auf Amazon abwälzen sollte, @InFo . Die meisten Autoren wissen sehr wohl um den Wert von Lektorat und Korrekturleser, entscheiden sich aber aus Kostengründen bewusst dagegen, regen sich dann aber oft maßlos auf, wenn ihnen ein böser Rezensent genau das vorhält.

Ja, der Ton ist nicht in Ordnung.
 
20. Mai 2014
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sabine-schaefers.de
Selbsteinschätzung und Fremdwahrnehmung klaffen manchmal deutlich auseinander.

Ich glaube, mit einer irgendwie gearteten Augenwischerei durch Amazon oder andere Platformen, Distributoren oder ähnliches, hat das nichts zu tun, @Helmut Pöll und @InFo. Sondern mit dem gleichen Problem, das alle Anfänger in jeder denkbaren Sparte haben: Es fehlt die Erfahrung, um das eigene Können, bzw. (Noch-)Nicht-Können realistisch einzuschätzen. Das gilt fürs Schreibhandwerk selbst, aber natürlich auch für Layout und Covergestaltung.

Und dann gibt es natürlich auch handfeste Hindernisse wie Legasthenie, die unter Autoren weiter verbreitet ist, als man denken sollte. Nun könnte man einwerfen, dann sollten die halt um Himmelswillen nicht schreiben, aber nach meiner Erfahrung gibt es darunter durchaus begabte Erzähler. Allein, die Buchstaben wollen nicht so, wie sie sollen. Wenn für meine Wahrnehmung alle Buchstaben durcheinanderpurzeln, kann ich nicht einschätzen, ob ich es für die Augen der anderen schon genug korrigiert habe. Leider fehlt dann manchmal mangels Wahrnehmung auch die Einsicht, dass es überhaupt ein Problem gibt.
 

InFo

Autor
9. August 2015
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www.andreashagemann.com
Wenn für meine Wahrnehmung alle Buchstaben durcheinanderpurzeln, kann ich nicht einschätzen, ob ich es für die Augen der anderen schon genug korrigiert habe. Leider fehlt dann manchmal mangels Wahrnehmung auch die Einsicht, dass es überhaupt ein Problem gibt.

Ich würde den Bereich "Einsicht" einfach streichen. Die eigene Wahrnehmung reicht bereits. Das merke ich gerade selbst, wo ich die Anmerkungen meines Papas zu meinem Text durchgehe. Da fragt man sich ganz ehrlich, wie kommt man auf solche Formulierungen, wo man - jetzt noch verdeutlicht durch eine Erklärung - deren wahre Bedeutung eigentlich kennt? Tja, und da merkt man wieder, dass man nie auslernt.
 
20. Mai 2014
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Also wer an Legasthenie leidet, der weiß das doch in der Regel, oder @Sabine Schäfers?
Schon, und einige, die ich kenne, lassen ihre Texte auch vor einer Veröffentlichung von anderen auf Herz und Nieren prüfen. Bei anderen Betroffenen fehlt dieser Schritt noch. Vielleicht, weil es ihnen noch niemand so deutlich gesagt hat? Als Freund kommt man da sehr schnell in ein Dilemma: Soll ich in Kauf nehmen, den anderen zu kränken? Ich denke ja, wenn mir wirklich daran gelegen ist, dem anderen bei der Weiterentwicklung zu helfen.
Und dann besteht ja auch immer noch die Möglichkeit, dass das Umfeld womöglich ebenfalls auf dem Auge blind ist.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Hm ja. Aber die Fälle von Legasthenie sind doch wohl eher die extreme Ausnahme als Begründung dafür, wenn es in einem Buch so viele Rechtschreibfehler gibt, dass ein Rezensent sofort darauf anspricht. ich glaube einfach, dass auch jemand, der ganz sattelfest in der Rechtschreibung ist, das selbst nicht so hinbringt wie ein professioneller Korrekturleser. Wir können ja mal @Tiram fragen, die ist da Expertin..
 
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Tiram

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4. November 2014
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Ich sage mal, es gibt nichts Schlimmeres, als den eigenen Text zu korrigieren. Wenn man sich selbst eingesteht, mit der Rechtschreibung und Grammatik nicht auf Freundesfuß zu stehen, übersieht man seine Fehler, weil man sie nicht erkennt.
Ich stelle aber seit den letzten zwei, drei Jahren fest, dass selbst Verlags-Bücher nicht mehr so fehlerfrei sind, wie sie es mal waren. Und da werde ich sauer. Wenn ich für ein Buch 20 Euro ausgebe, erwarte ich, dass es top ist.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Es wird eben auch da gespart, @Tiram , wie überall bzw. greift die berühmte Kostenoptimierung. Oft werden solche Dienstleistungen mittlerweile ausgelagert und da wird dann derjenige Dienstleister engagiert, der die günstigsten Konditionen bietet, mehr oder weniger egal welche Qualität er am Ende des Tages liefert.
 

Atalante

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20. März 2014
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Dieser spezielle Award war mir bisher unbekannt.

Besser hingegen kenne ich die Kritiken von Malte Bremer im Literaturcafé. Oder besser, das Auseinanderpflücken von Texten unbekannter Autoren. Das empfinde ich manchmal lehrreich, oft aber auch unangemessen und hart.

Manchmal, wenn ich das Buch eines bekannten Autors lese, ertappe ich mich bei der Frage, was wohl der Herr Bremer dazu sagen würde. Dann muss ich oft lachen, mal aus dem einen, mal aus dem anderen Grund.
 

Helmut Pöll

Moderator
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9. Dezember 2013
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Dieser spezielle Award war mir bisher unbekannt.

Besser hingegen kenne ich die Kritiken von Malte Bremer im Literaturcafé. Oder besser, das Auseinanderpflücken von Texten unbekannter Autoren. Das empfinde ich manchmal lehrreich, oft aber auch unangemessen und hart..
Pflückt er denn auch manchmal Verlagsbücher auseinander? Oder hat er sich auf die Indies eingeschossen, @Atalante ?
 

Atalante

Aktives Mitglied
20. März 2014
859
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atalantes.de
Ich bezog mich auf "Textkritik", die sich als Rubrik beim Literaturcafe finden lässt. Dort seziert Bremer Texte unbekannter Autoren, die diese freiwillig einsenden. Er lobt allerdings auch, zum Beispiel die letzten beiden Einsendungen.