Lies mich, dann bekommst Du mein Werk gratis - macht das Sinn?

Machen Gratisaktionen für Autoren und Verlage Sinn?

  • Ja. Gratisaktionen führen zu Rezensionen und damit mehr Sichtbarkeit.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    6
  • Umfrage geschlossen .

Helmut Pöll

Moderator
Teammitglied
9. Dezember 2013
6.579
11.163
49
München
Autoren und Verlage versuchen viel um mit ihren Büchern Leser zu erreichen. Und das müssen sie auch, um in der Masse der Publikationen für ein einzelnes Werk Sichtbarkeit zu erreichen.

Sehr verbreitet sind mehrtägige Gratisaktionen bei Erscheinen eines Buches und Leserunden, in deren Rahmen meist unter den Teilnehmern Lesexemplare verlost werden. Gute Rezensionen, die daraus entstehen, so das Kalkül, bringen weitere, diesmal bezahlende Leser.

Aber sind solche Aktionen tatsächlich sinnvoll? Der Autor @Markus Walther hat mich in einem seiner Postings auf diese Frage gebracht. Er sieht sie eher als "Lies-mit-dann-bekommst Du-mein-Werk-gratis-Aktionen".

Befürworter kostenloser Aktionen argumentieren, dass sie in der Regel zu Rezensionen führen, zum Teilen von Links in den sozialen Netzwerken und damit zu einer erhöhten Sichtbarkeit von Büchern und Autoren. Im Idealfall kommt es zu einem Schneeballeffekt, so dass sich zukünftig das beworbene Buch und Nachfolgewerke besser verkaufen.

"Nein!", wenden die Gegner ein. Mit Gratisaktionen erreichen Autoren nicht unbedingt das Leserklientel, das sie sich wünschen. Kostenlos-Aktionen ziehen auch viele Gratishopper an, die sich lesend von Angebot zu Angebot hangeln, aber nie oder selten ein Buch kaufen, auch nicht das Nachfolgewerk eines Autors, dessen Gratiswerk ihnen gefallen hat.

Wie seht ihr das?
 
Zuletzt bearbeitet:

Chiawen

Aktives Mitglied
12. April 2014
418
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Lüdenscheid
chiasbuecherecke.blogspot.co.at
Mhh schwer die Frage gleich zu beantworten.
Es hört sich sicher erstmal toll an. Ein Buch gratis zu bekommen, von der Leserseite her. Und sicher auch von der Autorenseite, wenn die Downloadzahlen stimmen.

Doch ganz ehrlich. Ich habe bei der einen oder anderen Aktion auch zugeschlagen und die wenigsten Bücher gelesen und dazu etwas geschrieben. Da überwiegt eher der "Kaufrausch" als ich will das Buch um der Story wegen. Dies wird sicher auch bei anderen so sein.

Dann gibt es noch Verlosungen.
Zum einen bei Leserunden und zum anderen bei Blogtouren oder anderen Aktionen.
Bei Leserunden auf großen Plattformen gibt es die Pflicht die Bücher zu rezensieren, sonst wird man von anderen Leserunden ausgeschlossen. Bei manchen muss man auch ein paar Rezensionen zu anderen Büchern geschrieben haben, bevor man berücksichtigt wird.
Also hier hat man größten Teils eine Leserschaft, die ihre Meinung kundtut. Wie sich das auf das Kaufverhalten auswirkt, hängt mit dem Bekanntheitsgrad ab. Also kennt man den Autor/Verlag/Buch etc. Je größer er ist, desto mehr Bewerber gibt es. Ich habe es schon oft erlebt, dass sich einige das Buch gekauft haben um dann doch mitlesen zu können. Je mehr Beiträge und Rezensionen verfasst werden, desto häufiger ist das Buch auf den Plattformen "sichtbar". Sind Blogger unter den Lesenden, dann ist die Rezension meist noch weiter verstreut und taucht auch woanders auf.
Es wird also aktiv über das Buch gesprochen und man wird aufmerksam drauf. Ich kenne das gut, doch meist landet das Buch dann nur auf der Wunschliste. Manche werden auch gleich gekauft.
Wobei es (wie man hört) ja auch viele Käufer geben soll, die sich wegen guten Rezensionen auf Amazon zum Kauf entschieden. Ich bin da nicht so der Typ.

Mein Fazit von Leserunden ist, dass sie Rezensionen bringen, die Sichtbarkeit erhöhen und die Chance auf Verkäufe größer ist.

Dann gibt es noch Blogtouren oder andere interaktive Verlosungen.
Bei Blogtouren wird ein Buch auf mehreren Blogs vorgestellt. Dazu gibt es verschiedene Beiträge z.B. über Handlungsorte, Charaktere, Themen die im Buch eine Rolle spielen, Interview, ... und am Ende gibt es etwas zu gewinnen. Meist das Buch.
Die Tour an sich und die einzelnen Beiträge werden dann auf sämtlichen Kanälen von FB über Twitter etc. beworben. So wird das Buch auch sichtbar und die Verlosung soll die Leser bei der Stange halten, dass sie sich alle Beiträge ansehen. So lernt man das Buch mal ganz anders kennen und kann richtig auf den Geschmack kommen.
Da meist 1-5 Exemplare verlost werden, ist die Chance das Buch wirklich zu bekommen nicht sehr hoch. Doch bei einer wirklichen tollen Tour, kann man viele Leute ansprechen und es kann auch wirklich den Verkauf steigern.

Problem hierbei ist einfach, dass es viele Blogtouren gibt und man oft gar nicht weiß wann wo welche stattfindet. Da man teilweise überflutet wird. Dann kommt es sicher auch wieder auf den Bekanntheitsgrad an und wie begeistert die Blogger vom Buch sind bzw. wie diese an die Leser transportiert wird.
Eine Blogtour garantiert keine Käufe, aber erhöht die Chance. Es kommt immer drauf an, wie sie gestaltet ist, welche gerade parallel laufen und wie sichtbar sie ist. Aber manchmal ist auch so der Wurm drin.

Dann gibt es noch andere interaktive Verlosungen teils von Bloggern oder Autoren/Verlagen. Da werden die Leser aufgefordert selbst zu agieren, sei es sich zu überlegen wie man selbst an Stelle des Protas gehandelt hätte, ein Bild zu posten oder ....
Auch dies erhört die Sichtbarkeit. Und auch hier gilt je mehr man den Leser neugierig macht, desto höher ist die Chance es zu verkaufen.


Fazit: Man muss auffallen. Es gibt einige Möglichkeiten die Sichtbarkeit zu erhöhen, aber sie muss bei dem Leser auch ankommen. Deswegen sollte sie originell sein. Dann hat man eine gute Chance mehr Bücher zu verkaufen. Aber das ist so wie bei jedem anderen Produkt auch.
 

Mile

Autor
15. März 2014
273
295
34
Schleswig-Holstein
www.andre-milewski.de
Also von großangelegten Gratisaktionen in Onlineshops halte ich nicht viel. Die eBooks sind schon so günstig, da muss ich die nicht auch noch verschenken. Und der Effekt durch hohe Downloadzahlen auch in den "Bezahlcharts" aufzurücken ist eh nicht mehr ganz so erfolgversprechend.

Was hingegen schon fast ein "Muss" ist, sind Rezensionsexemplare für Buch-Blogger. Die Rezensionsquote bei den verkauften Büchern liegt bei unter 1%, aber Rezensionen sind nun mal wichtig, weil die Mehrzahl der Käufer nun mal genau darauf schaut.

Leserunden eignen sich hierfür natürlich auch hervorragend, besonders, weil man auch auf anderen Plattformen mit seinem Buch in die Wahrnehmung der Leser gelangen kann.

Ich verschenke also bei jeder Neuveröffentlichung immer gut 10 Taschenbücher und ca. 20 eBooks an Leserundenteilnehmer und Blogger.

Eine Blogtour wäre sicherlich auch interessant, aber hierfür habe ich einfach auch noch nicht die richtigen Kontakte knüpfen können.
 

Kari Lessír

Neues Mitglied
29. April 2015
19
24
4
Wiesbaden
www.kari-lessir.de
Von Gratisaktionen in Onlineshops halte ich nichts. Damit macht man nur den Preis kaputt. Und bevor ich ein Buch veröffentliche, habe ich einiges in Lektorat, Korrektorat, Buchsatz und Coverdesign investiert. Von meiner Zeit und Arbeitskraft mal ganz zu schweigen. Indie-Bücher sind sowieso relativ günstig, insofern halte ich von Gratisverramschungen nichts.
Anders sehe ich Leserunden, für die ich ja auch Bücher bzw. E-Books kostenlos zur Verfügung stelle. Da betrachte ich das als Kundenservice, um den Teilnehmern_innen ihr Material zum Lesen und Diskutieren zur Verfügung zu stellen. Ich bin immer sehr eifrig am Austausch mit den Lesern_innen, sodass ich aus Leserunden für mich und meine Arbeit sehr viel mitnehme. Rezensionen sind für mich dann nur noch ein Sahnehäubchen oben drauf. Das eigentlich Wertvolle sind die Gedanken, Anregungen und die Kritik während der Leserunden.
Und ansonsten gebe ich natürlich kostenlose Rezensionsexemplare raus, wenn ich von Bloggern angesprochen werde. Auch das gehört für mich zum Kundenservice dazu.
 
13. April 2014
384
338
34
Rösrath
din-a4-story.de
Über Sinn und Unsinn von Gratis-Aktionen haben sich schon allerhand Autoren die Köpfe heiß diskutiert. Als Indie-Autor, der noch nie ein Buch veröffentlicht hat,ist so eine Maßnahme ein gutes Mittel Aufmerksamkeit zu erregen. Bei Ebooks ist so eine Werbung mit Freiexemplaren vergleichsweise günstig. Mit Printausgaben geht das aber schnell ins Geld.
Auch Profiautoren werben so. Bei den großen Werbebudgets zahlen die sowas aus der Portokasse.

Ich bin kein Profi. Bei mir ist die Schriftstellerei nur Hobby. Mit meinen Büchern bin ich bei einem kleinen, aber feinen Verlag untergekommen. In meinem Fall kümmert sich eben dieser Verlag um Sichbarkeit und Werbung. Dazu gehören Vertreterbesuche in Läden, Buchmessen, Conventions und natürlich auch einige Rezensionsexemplare die an Buchblogger weitergegeben werden.
Mein Roman "Buchland" war sogar mal "Kindle-Deal der Woche" und wurde in diesem Zeitraum bis unter die ersten Drei bei den Ebooks gepusht. Das war als Werbemaßnahme sehr effektiv, weil eine hohe Sichtbarkeit erreicht wurde. Leider lockte das aber auch viele Leser, die gar nicht zum Zielpublikum gehörten (was die Kunden-Bewertungen drücken kann).

Trotz der Verlagsarbeit bin ich in Sachen Eigenwerbung auch aktiv. Ich mache Lesungen, pflege meine eigene Homepage, schreibe mehrere Blogs, twittere und bin natürlich auch gerne und viel bei Facebook. Ich mache auch noch eigens anderes. Allerdings mache ich das alles mehr aus Spaß an der Freude. Zu verbissen möchte ich nicht meine Bücher an den Mann (bzw an die Frau) bringen.

Ich gehe zum Beispiel nicht zum Buchhändler, um ihn darum zu bitten, meine Werke ins Fenster zu stellen. Auch veranstalte ich keine Lesungen mehr für lau (es sei denn es ist eine Benefiz-Veranstaltung). Ich kaufe oder erbettel keine Likes auf Facebook. Tja, und Leserunden mache ich nur mit Leuten, die sich wirklich für mein Buch interessieren. Das gemeinsame Lesen macht dann beiden Seiten -Autor und Leser- im Endeffekt mehr Spaß.

Außerdem: Mehr als einmal habe ich inzwischen von befreundeten Autoren gehört, die auf Lovelybooks Bücher verlost haben und dann bei der Leserunde doch allein vor dem Rechner gesessen haben. Bücher "abgreifen" scheint für manchen Billigheimer zum Sport zu werden.

Werbung ist ok, sogar unablässig. Aber zum "Sauerbierverkäufer" darf man als Autor nicht verkommen. Das ist manchmal eine Gratwanderung und jeder Autor muss da seine persönlichen Grenzen ziehen.

Richtig oder falsch gibt es da vermutlich nicht.
 

Chiawen

Aktives Mitglied
12. April 2014
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Eine Blogtour wäre sicherlich auch interessant, aber hierfür habe ich einfach auch noch nicht die richtigen Kontakte knüpfen können.

@Mile hast du deine Stammblogger? Frag die doch mal ob sie bei einer Blogtour schon mal dabei waren. Vielleicht hat da wer paar Erfahrungen sammeln können. Es gibt auch Gruppen auf FB, in denen man sich informieren kann und Kontakte knüpfen kann.
Oder wenn du bereit dafür bist Ged auszugeben, gibt es auch Agenturen, die das für dich übernehmen können.
 
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InFo

Autor
9. August 2015
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Ich bin dem Ganzen eher negativ gegenüber eingestellt. Das ich etwas investieren muss, um bekannt zu werden finde ich völlig in Ordnung. Erhalte ich aber ein gratis Auto, eine gratis Küche, damit ich anschließend gut darüber rede? Irgendwie ist dies nur in der Buchbranche der Fall. Wenn sich also jemand wirklich für mein Buch interessiert, dann wird er auch die paar Euro ausgeben und die Rezension wird dann tatsächlich echt sein.

Das sehe ich übrigens auch bei Leserunden genauso. Wenn die Leser so zahlreich daran teilnehmen wollen, warum sollte ich dann Exemplare verschenken? Bei der Leserunde steht doch der Austausch und die Diskussion im Vordergrund, nicht das Gratisexemplar.
Ich sehe meinen primären Invest in Zeit und einen zusätzlichen Re-Invest der Bucheinnahmen in Werbung (in welcher Form auch immer). Am Ende bin ich nämlich auch keine Kuh, die ewig gemolken werden kann und will. Auch wenn die Schreiberei ein Hobby ist, von reinem positiven Feedback schaut mich meine Frau bei den Ausgaben fürs Buch auch nicht weniger grimmig an :D
 

Chiawen

Aktives Mitglied
12. April 2014
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@InFo Jein so ganz stimmt es nicht. Sicher bekommt man keine Küche oder umsonst etc. Eine Probefahrt geht schon leicht in die Richtung. Denn ich kann alles an dem Auto testen. Ist aber vielleicht eher wie eine Leseprobe.

Aber gerade in der Kosmetikbranche gibt es auch die Gratisaktionen für Blogger, auch im Ernährungsektor. Dort werden dann die Probeboxen an die Blogger versendet, diese testen die Produkte und besprechen sie.

In der Buchbranche ist es massiver ja, aber es gibt es auch wo anders.
 

InFo

Autor
9. August 2015
498
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www.andreashagemann.com
Eigentlich deckt sich diese Diskussion ein wenig mit der über den Preis für ein eBook, denn die Frage dahinter ist die gleiche: Was ist das Buch wert, dass es gelesen wird? Wenn ich es nur mit Gratisproben schaffe Interesse zu wecken, dann habe ich doch eigentlich (aus meiner Sicht) bei Cover und Klappentext daneben gelegen. Das sind doch die eigentlichen Treiber.

Um nochmal auf die eigentliche Frage einzugehen: "Machen Gratisaktionen für Verlage und Autoren Sinn?"
Kurze Antwort: rein wirtschaftlich gesehen, nein. Denn wir sind, so komisch sich das anhört, dann erst einmal Unternehmer. Wir bieten ja ein Produkt zu einem Preis an.

Längere Antwort mit einer Einstiegsfrage: "Erreiche ich mit der Gratisaktion, was ich mir davon erhoffe?" Auch eher nein, denn zur Werbung zähle ich diese Aktionen nicht. Werbung wäre ja laut Gabler Wirtschaftslexikon: "Werbung ist die Beeinflussung von verhaltensrelevanten Einstellungen mittels spezifischer Kommunikationsmittel, die über Kommunikationsmedien verbreitet werden." Ich verschenke aber das Kommunikationsmittel oder zumindest bewerbe es nicht über ein anderes.
Wenn ich nämlich Cover und Klappentext vernünftig habe, benötige ich nur noch Werbung, um breit zu streuen. Keine Geschenke.
 

Chiawen

Aktives Mitglied
12. April 2014
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Lüdenscheid
chiasbuecherecke.blogspot.co.at
Längere Antwort mit einer Einstiegsfrage: "Erreiche ich mit der Gratisaktion, was ich mir davon erhoffe?" Auch eher nein, denn zur Werbung zähle ich diese Aktionen nicht. Werbung wäre ja laut Gabler Wirtschaftslexikon: "Werbung ist die Beeinflussung von verhaltensrelevanten Einstellungen mittels spezifischer Kommunikationsmittel, die über Kommunikationsmedien verbreitet werden." Ich verschenke aber das Kommunikationsmittel oder zumindest bewerbe es nicht über ein anderes.
Wenn ich nämlich Cover und Klappentext vernünftig habe, benötige ich nur noch Werbung, um breit zu streuen. Keine Geschenke.

Da muss ich dir Recht geben. Die Autoren/Verlage machen keine Werbung laut der Definition.
Der Blogger allerdings, der sich verpflichtet das Buch zu lesen UND zu rezensieren, bewirbt das Buch.
Und es gibt einige Blogger, die so charismatisch sind und die Bücher mit so viel Herzblut vorstellen, dass man selbst die Bücher haben möchte. Beispiele dafür sind Pierre von Ich Liebe Fantasybücher oder Anka von Ankas Geblubber
Blogger erreichen gerade die jüngere Generation, deren Leben eng mit dem Internet verbunden ist.

Wenn ich es nur mit Gratisproben schaffe Interesse zu wecken, dann habe ich doch eigentlich (aus meiner Sicht) bei Cover und Klappentext daneben gelegen. Das sind doch die eigentlichen Treiber.
Da sprichst du mir aus der Seele. Cover und Klappentext müssen mich überzeugen und eventuell auch noch die Leseprobe. Doch bei der Flut an Büchern, müssen die Drei auch zu mir durchdringen.
Alleine im Fantasysektor sehe ich so viele Bücher und es kommen so viele dazu. Sicher gehen viele noch in die Buchhandlung oder bestellen dort online, was ihnen ins Auge springt.
Sicher gibt es bei mir diese Einkäufe auch, aber oft braucht ein Buch auch die Hilfe durch eine Aktion (jetzt keine reine Gratisaktion, sondern spezielle Beitrage zum Buch) oder Rezension. Es muss sich abheben.

Wie hebe ich ein Buch von der Masse ab?
Das einfachste wäre eben eine Gratisaktion.
Gut platzierte Werbung. Es muss über das Buch gesprochen werden. Das wird halt auch über solche Aktionen versucht.
 

ManfredsBücherregal

Aktives Mitglied
15. April 2014
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manfredsbuecherregal.blogspot.de
Ich glaube bei diesem Thema wird es nie die eine richtige Antwort geben.
Sicher habt ihr recht wenn man sagt: Ich habe Zeit, Herzblut und auch natürlich Geld in dieses Buch gesteckt.
Wenn ich es nur mit Gratisproben schaffe Interesse zu wecken, dann habe ich doch eigentlich (aus meiner Sicht) bei Cover und Klappentext daneben gelegen. Das sind doch die eigentlichen Treiber.

@InFo Die Frage ist dann aber wieder, wie schon bei ähnlichen Diskussionen hier: Wie schaffe ich es aus der Masse heraus zu stechen. Ich glaube ehrlich gesagt das dies zumindest Online mit keinem noch so guten Cover und Klappentext, bei der Flut von Büchern die es mittlerweile gibt, zu erreichen ist.

Erhalte ich aber ein gratis Auto, eine gratis Küche,
Das sehe ich übrigens auch bei Leserunden genauso. Wenn die Leser so zahlreich daran teilnehmen wollen, warum sollte ich dann Exemplare verschenken?

Auch bei Autohäuser oder Möbelhäuser gibt es im Rahmen von Werbeaktionen entsprechend Autos oder auch Küchen bei Preisausschreiben zu gewinnen ;)

So stellt sich für viele Leser eben die Frage:
Ich habe z.B. 100 Bücher von Autoren zur Auswahl die ich nicht kenne.
Bei allen sprechen mich Cover und Klappentext an.
20 kosten Summe X, 80 kosten nichts.
Also warum soll ich das Risiko eingehen und Geld ausgeben wenn ich 80 versuche habe die mich nichts kosten.

Anderst sieht die Entscheidung vielleicht bei einem weitern Buch der Autoren aus wenn ich weiß was mich von diesen Autoren erwartet.
 

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.589
49
Ich finde es wirklich eine Unsitte, dass viele Leute für nichts mehr was bezahlen wollen. Meine persönliche Meinung: Ich lade mir keine kostenlosen Exemplare runter. Ich habe ein äußerst schlechtes Gewissen, dass ich hier bei zwei Leserunden je ein kostenloses Exemplar genommen habe. Das waren aber auch die zwei einzigen Ausnahmen.
Ansonsten bin ich der Meinung: Wenn ein Autor seine Ware für lau weggibt, kann er davon selbst nicht überzeugt sein. Was soll ich denn für null Euro für ein Produkt erwarten? Kann da Qualität drin stecken? Strotzt das nicht vor Fehlern, weil sich ein Autor meist das Lektorat nicht leisten kann? Ich weiß, dass die meisten Autoren das anders sehen, aber es ist meine Meinung.

Wenn ich ein Buch haben möchte, dann bezahle ich auch dafür. Alles andere sehe ich als unfair an.
 

InFo

Autor
9. August 2015
498
628
44
www.andreashagemann.com
Die Frage ist dann aber wieder, wie schon bei ähnlichen Diskussionen hier: Wie schaffe ich es aus der Masse heraus zu stechen. Ich glaube ehrlich gesagt das dies zumindest Online mit keinem noch so guten Cover und Klappentext, bei der Flut von Büchern die es mittlerweile gibt, zu erreichen ist.

Mit guter Werbung @ManfredsBücherregal :) Denkt doch mal an die VW Werbung mit Darth Wader, wo der kleine Junge versucht hat die Lichter mit den Händen anzumachen. DAS ist richtig gute Werbung und bleibt im Kopf, wir haben dafür unsere Buchtrailer. Damit sticht man dann aus der Masse heraus. Mit einem guten Cover behalte ich es nach der Werbung sogar leichter im Kopf.

Wenn dich 100 Bücher interessieren, müsstest du ohnehin erst einmal priorisieren :D

Wenn ich ein Buch haben möchte, dann bezahle ich auch dafür. Alles andere sehe ich als unfair an.

Damit sprichst du mir aus dem Herzen @Tiram
 

ManfredsBücherregal

Aktives Mitglied
15. April 2014
858
940
44
manfredsbuecherregal.blogspot.de
@InFo natürlichhast Du recht mit guter Werbung.
Aber mal ehrlich, wieviele der Indie-Autoren von denen die meisten, zumindest meiner Meinung nach das schreiben eher als Hobby betreiben, haben zu den Kosten für das Buch noch das Geld für gute Werbung. Zumal diese Werbung dann irgendwo erscheinen muß.
Buchtrailer sind sicher ein Weg. Aber hier ist die große Plattform YouTube wenn man nicht viel Geld zur Hand hat oder eben auch hier bei WR. Aber auch bei YouTube wird es eine Glückssache sein unter der Masse an Videos eine entsprechende Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich glaube auch nicht das reine mehrtagige Gratisaktionen wirklich was bringen. Auch wenn das im vorherigen post vielleicht so Klang. Ich bin mir aber sicher das viele Leser in diese Richtung denken.

Allerdings finde ich es eine gute und günstige Möglichkeit eine paar Ebook-Exemplare im Rahmen eine Leserunde zu verlosen. Den so kann ich ohne großen Aufwand etwas Offentlichkeit bekommen. Denn es gibt keine bessere Werbung als Leser die mit einem Buch Zufrieden sind
 

InFo

Autor
9. August 2015
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www.andreashagemann.com

Da hast du vollkommen recht. Ich möchte ja hier auch keinen Groll auf mich ziehen, sondern bewußt machen, dass zu einer Veröffentlichung schon etwas mehr gehört, als nur ein paar Gratisexemplare zu verteilen. Da dies den Absatz nicht so richtig fördern wird, wäre das Nächste wohl das eBook für 0,99€ anzubieten, weil es sich nicht verkauft. Und dann haben wir das nächste Problem. Dies kann ein sehr unangenehmer Kreislauf werden.

Gratisproben können durchaus funktionieren, ich würde das nur sehr ungern pauschalisieren wollen. Man sollte nur realisitisch bleiben: genauso wie es zum Lernprozess eines Autors gehört Kritik zu erhalten und umzusetzen, gehört nach der Veröffentlichung halt noch einiges mehr dazu.
 
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ManfredsBücherregal

Aktives Mitglied
15. April 2014
858
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manfredsbuecherregal.blogspot.de

Man sollte nur realisitisch bleiben: genauso wie es zum Lernprozess eines Autors gehört Kritik zu erhalten und umzusetzen, gehört nach der Veröffentlichung halt noch einiges mehr dazu.

@InFo das sehe ich auch so. Ich könnte mir sogar vorstellen das der Zeitaufwand sein Werk zu vermarkte oft höher ist als für das schreiben selbst. Hängt natürlich auch davon ab welche Ziel sich der Autor mit dem Buch selbst steckt.
 
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Svarlen Edhor

Mitglied
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Uff. Eine schwierige Diskussion.

Fakt ist wohl, dass nicht jeder Selfpublisher das nötige finanzielle "backing" hat, um andauernd Werbung zu schieben, sei es über die großen Portale oder auch Google Ads. Da muss man sich nämlich auch immer fragen: Wer verkauft hier einem eigentlich was? Denn Google und Co. haben natürlich auch ihre eigene Agenda.

Prinzipiell finde ich es nicht so gut, wenn Leistungen kostenlos angeboten werden. Ich hole mir ja auch keinen Maler ins Haus und nur weil das eine kleine Firma war, kann ich nicht erwarten, dass er es mir kostenlos macht.
So werden Selfpublisher halt auch gern gesehen, finde ich.

Andersherum: Verlage haben ein weitaus größeres Budget, um damit Werbung für ihre Bücher zu fahren. Da kann ich als Selfpublisher niemals mithalten. Deshalb: Natürlich muss man Klinken putzen (wie in jedem anderen Unternehmen, was man aufstellen möchte, auch). Aber eine Rezensionsaktion oder eine Leserunde zu starten gibt vielen Selfpublishern überhaupt mal die Information, wie gut ihr Werk denn ist und ob es sich überhaupt lohnen würde, das weiter zu vermarkten.

Dann aber gleich darauf zu warten, dass man wie von Zauberhand selbst entdeckt wird (auf Seite 87 von 200 bei Amazon oder wie auch immer) ist m. M. n. zum Scheitern verurteilt. Man muss werben und Werbung kostet eben.

Fazit: Ich finde es in Ordnung, wenn es kostenlose Aktionen gibt, die zeitlich begrenzt sind oder einem Zweck dienen, d.B. Verlosung oder Vergabe von Rezensionsexemplaren. Und selbst, wenn der oder diejenige nicht rezensiert, haben sie das Werk trotzdem gelesen und wenn ich Glück habe, kommt darauf eine Antwort, wie sie es fanden.
Nur mit Feedback kann man sich schließlich weiterentwickeln und aus Fehlern lernen.

LG :)
 

Svarlen Edhor

Mitglied
15. November 2019
61
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Da hast du vollkommen recht. Ich möchte ja hier auch keinen Groll auf mich ziehen, sondern bewußt machen, dass zu einer Veröffentlichung schon etwas mehr gehört, als nur ein paar Gratisexemplare zu verteilen. (...)

Gratisproben können durchaus funktionieren, ich würde das nur sehr ungern pauschalisieren wollen. Man sollte nur realisitisch bleiben: genauso wie es zum Lernprozess eines Autors gehört Kritik zu erhalten und umzusetzen, gehört nach der Veröffentlichung halt noch einiges mehr dazu.

Ja, nur wenn täglich ein paar tausend Bücher veröffentlicht werden, kann ich noch so lange eine Gratisaktion schieben, wenn ich die nicht bewerbe, findet die auch niemand. Genau wie mit dem gedruckten Buch. Das ist wahrscheinlich der Lernprozess, den du beschreibst.