Alexijewitsch, Swetlana: Tschernobyl, Eine Chronik der Zukunft, Mit einem aktuellen Vorwort, Aus dem Russischen von Ingeborg Kolinko, Berlin, BvT 2011, 298 S., OKart., sehr gut erhaltenKaufen
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Hier kann ich doch nicht 'gefällt mir' anklicken...Ich muss mich leider ausklinken. Da ich im Rezi-Rückstand bin und zudem noch bei der Leserunde zu Gaddafis Pferden mitmachen wollte, kriege ich ein weiteres Buch nicht hin. Daher müsst Ihr diesmal (ausnahmsweise ) ohne mich lesen.
Ja, ich habe heute auch angefangen, @pardenIch glaube, für heute reicht es mir mit diesem Buch. Morgen ist auch noch ein Tag... Hast Du schon angefangen, @Helmut Pöll ?
Ja, das ist mir auch sofort aufgefallen, @parden . Im Grunde überrumpelt einen dieses Buch mit dieser Fülle an schrecklichen Ereignissen. Die Schilderungen von zwei Seiten würden oft für einen eigenen Roman reichen.'Du darfst nicht verraten, daß die Äpfel aus Tschernobyl sind, Tantchen. Sonst kauft sie keiner.' - 'Und wie sie kaufen! Der eine für die Schwiegermutter, der andere für seinen Vorgesetzten!' (S. 76)[/zitat]
Am Abend beobachtete ich, wie Hirten eine erschöpfte Herde zum Fluß trieben - die Kühe liefen zum Wasser und machten sofort kehrt. Sie witterten die Gefahr.
Die Katzen, erzählte man mir, fraßen keine toten Mäuse mehr..
Die Bienen blieben am Tag von Tschernobyl und danach in ihrem Stock.Ein alter Imker erzählte mir: ich komme in den Garten und irgendwas fehlt. Keine einzige Biene....
Wieder zu Hause, habe ich alle Sachen, die ich dort getragen habe, in den Müllcontainer geworfen. Nur das Käppi habe ich meinem kleinen Sohn geschenkt. Er hat es ständig getragen. Zwei Jahre später wurde bei ihm ein Hirntumor festgestellt.
Sicher hat das russische System damals zusätzliche Verwerfungen produziert. Die Obrigkeit, die jahrzehntelang straflos vertuschen konnte, stellte sich halt nicht von heute auf morgen um und der Einzelne war nur eine Nummer, die dem System zu dienen hatte.Ich merke, wie ich immer wieder geneigt bin zu denken: dies oder das hätte es so bei uns nicht gegeben, das ist schon typisch russisch...
Aber wäre es bei uns wirklich so viel anders?