Lesen in Zeiten der Corona-Krise: Was lest und macht ihr so?

Die Häsin

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Rhönrand bei Fulda
Ich hab ja in früheren Zeiten gern dramatische Geschichten geschrieben ... jetzt hätte ich einen tollen Plot: Erfolgloser Autor schreibt eine Dystopie über umfallende Kräne und schmeißt sie danach zwecks Verkaufsförderung selbst um.
 

Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Absolut, Helmut! Ich bin auch sicher, dass es "modernere" Adaptionen gibt, die vielleicht etwas besser passen. Die @Querleserin liest so etwas gerade, aber davon erzählt sie uns gewiss selbst ;)
Ich selbst brauche das Thema literarisch gerade nicht, es beschäftigt mich so schon genug...
Allerdings würde mich die Pest von Camus in guter Gesellschaft schon reizen, auch wenn "Der Fremde" für mich ein ziemlicher Flop war.

"Die Pest" lese ich mit Sicherheit kein zweites Mal!!
 

Literaturhexle

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Die Häsin

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Ich glaube, wenn man hintereiander "Die Pest", "Die Straße" und "Die Wand" liest, braucht man die Lebenshilfe, die Dorothy Parker angeblich bietet, sehr dringend ...
Ich verstehe Herrn Schecks Ansatz - wir haben ja auch eine entsprechende Leseliste hier -, aber es spricht nicht unbedingt alles dafür, in Zeiten von Corona auch noch deprimierende Bücher zu lesen. Ich hätte eher die Wälzer empfohlen, die wohl fast jeder Leser zu Hause liegen hat und ewig verschiebt auf "irgendwann, wenn ich Zeit habe". Ich habe für dieses Jahr einige dieser Kandidaten auf meiner Liste (die ich allerdings aufgestellt habe, ehe die Kontaktsperren anfingen).
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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„Die Wand“ ist ein großer Roman, den ich schon mehrmals gelesen habe. „Die Pest“ gefällt mir noch besser als „Der Fremde“ von Camus. „Die Straße“ wollte ich vor kurzem anfangen, habe das Buch wieder weggelegt, ertrage ich in der jetzigen Situation nicht. In meinem letzten Lesekreis ( war kurz vor dem Versammlungsverbot ) habe ich „ Die Pest“ und „ Das Glück der anderen“ von Stewart 0‘ Nan ( über eine Diphterie - Epidemie in den USA nach dem Bürgerkrieg ) vorgeschlagen. Wir haben uns im Nachhinein für etwas ganz anderes entschieden, weil wir uns nun nicht noch zusätzlich damit belasten können bzw. wollen. Im Moment steht mir der Sinn nach anderen Themen. Dorothy Parker würde ich nun eher empfehlen. Oder einfach dicke Bücher, falls man nun mehr Zeit hat. Das trifft ja aber nicht auf alle zu.
 

Barbara62

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mit-büchern-um-die-welt.de
Ich habe meinen Leseplan umgeworfen, Kirsten Boie zurückgestellt und mich spontan für ein schwedisches Buch entschieden, das ich im letzten Sommer in Gotland gekauft habe: "Blybröllop" von Sara Paborn. Auf Deutsch ist es mit dem Titel "Beim Morden bitte langsam vorgehen" bei Penguin erschienen. Es hat ausgesprochen vergnüglich begonnen, eine Berufskollegin von mir (Bibliothekarin), natürlich eine graue Maus (das übliche Vorurteil!) die ihren Mann vergiftet. Erinnert mich ein wenig an Ingrid Noll, aber ich bin erst ganz am Anfang. Ich brauche gerade eine etwas leichtere Unterhaltung, und die lese ich am liebsten in der Originalsprache. Zu normalen Zeiten geht mir das manchmal zu langsam, aber jetzt passt es - auch wenn es vor Denis Schecks gestrengen Augen wahrscheinlich keine Gnade finden würde ;-)
 
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Literaturhexle

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Ich glaube, wenn man hintereiander "Die Pest", "Die Straße" und "Die Wand" liest, braucht man die Lebenshilfe, die Dorothy Parker angeblich bietet, sehr dringend ...
Mein Haha bezieht sich auf die Lebenshilfe, die nach der deprimierenden Lektüre fällig wird, ansonsten stimme ich völlig mit dir überein. Ich selbst bin so sehr in LR involviert, dass ich aber zu den herrlichen Wälzern gar nicht komme, die meiner harren;)
Es hat ausgesprochen vergnüglich begonnen, eine Berufskollegin von mir (Bibliothekarin), natürlich eine graue Maus (das übliche Vorurteil
Auch ich hatte mich nach der Schule für den Beruf interessiert. Meine Mutter hat das weg gewischt sinngemäß: Ob ich denn wirklich so eine verknöcherte Junggesellin werden wollte...". Das hat mich tatsächlich abgeschreckt! Was Vorurteile anrichten können.
Ansonsten bewundere ich, dass du in der Originalsprache lesen kannst. Mach nur, das übt und hält die Sprache lebendig - Denis Scheck hin oder her :p.
 

Barbara62

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Auch ich hatte mich nach der Schule für den Beruf interessiert. Meine Mutter hat das weg gewischt sinngemäß: Ob ich denn wirklich so eine verknöcherte Junggesellin werden wollte...". Das hat mich tatsächlich abgeschreckt! Was Vorurteile anrichten können.

Direkt nach dem Studium habe ich in einer Landesbibliothek angefangen und dort u.a. viele Führungen für Schüler und Studenten gemacht. Die konnten manchmal kaum glauben, dass ich tatsächlich Bibliothekarin bin: jung, blond, ohne Staubschicht und ohne Dutt und Brille... ;)
Übrigens: Ich bin verheiratet UND habe drei Kinder... (Gruß an deine Mutter!)
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Nun hat sich Denis Scheck in seiner Sendung mal nicht über die Spiegel-Bestsellerliste ausgelassen, sondern Bücher für die Zeiten mit Corona empfohlen.
Mit dabei sind auch die Peanuts oder "Der Wind in den Weiden", ein Buch, dass ich sehr genossen habe. "Die Straße" liegt schon lange auf meinem SuB.

Aber schaut euch die Liste selbst an, hält sie Inspiration für euch auf Lager?

https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/sendung/druckfrisch-top-ten-106.html
Die Pest werde ich jetzt nicht lesen. Die Straße habe ich gelesen, ebenso Die Wand, beide sind tolle Bücher, aber momentan ginge das nur im hellen Sonnenlicht.
Am ehesten reizt mich aus der Liste noch Marcel Proust, aber ich gehöre leider nicht zu denen mit ganz viel Zeit.
Kinderbücher habe ich gerne mit meinen Nichten gelesen, momentan höre ich ab und zu mit Nachbars Söhnen Pippi Langstrumpf oder Michel aus Bullerbü. Der Wind in den Weiden dümpelt hier auch noch irgendwo, das wäre mit den beiden Jungs sicher eine gute Idee. Die Peanuts sind auch toll...aber momentan mag ich keine Comics...
Ich werde wohl entgegen von Dennis Schecks Empfehlungen etwas Seichteres lesen, wenn mir meine Leseverpflichtungen Zeit lassen. Aber definitiv keinen Coelho/Bürger/Fitzek. Die finde ich alle drei mindestens so gruselig wie er...
 

KrimiElse

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Ich habe meinen Leseplan umgeworfen, Kirsten Boie zurückgestellt und mich spontan für ein schwedisches Buch entschieden, das ich im letzten Sommer in Gotland gekauft habe: "Blybröllop" von Sara Paborn. Auf Deutsch ist es mit dem Titel "Beim Morden bitte langsam vorgehen" bei Penguin erschienen. Es hat ausgesprochen vergnüglich begonnen, eine Berufskollegin von mir (Bibliothekarin), natürlich eine graue Maus (das übliche Vorurteil!) die ihren Mann vergiftet. Erinnert mich ein wenig an Ingrid Noll, aber ich bin erst ganz am Anfang. Ich brauche gerade eine etwas leichtere Unterhaltung, und die lese ich am liebsten in der Originalsprache. Zu normalen Zeiten geht mir das manchmal zu langsam, aber jetzt passt es - auch wenn es vor Denis Schecks gestrengen Augen wahrscheinlich keine Gnade finden würde ;-)
Das klingt gut...ich habe Ingrid Noll früher gerne gelesen, und meine Tante mag das auch...vielleicht ein ebook für uns beide. Ich weiß ja, dass du schon in Schwedischer Originalsprache gelesen hast.., dennoch Hut ab dafür!
 
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Circlestones Books Blog

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28. Oktober 2018
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Wienerin auf Rügen
www.circlestonesbooks.blog
"Wind in den Weiden" habe ich in einer sehr schön gezeichneten Ausgabe, eine englische Ausgabe steht auf meiner Wunschliste. "Die Wand" habe ich vor Jahren gelesen, "Die Pest" werde ich sicher auch jetzt nicht lesen, obwohl den Camus alle, wirklich alle "Leselisten für Corona" empfehlen, macht Sinn, ist aber nicht wirklich originell. Ich habe gerade "Sonnengesang" von Norbert Hummelt gelesen, Lyrik, es war mein erstes Buch von diesem Autor, nun sind zwei weitere unterwegs, ich mag die Sprache mit den Umbrüchen und die Stimmung und Gedanken dahinter. Ich konnte dieses Buch auch über die Websuche hier nicht finden, auch "Nerds retten die Welt" nicht, sonst hätte ich meine Rezis geteilt. Gelesen hätte ich beide Bücher auch ohne Corona. Jetzt liegt "Fremdes Licht" bereit.
 
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Maria Braig

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15. Dezember 2017
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Osnabrück
www.maria-braig.de
Vor ein oder zwei Jahren habe ich "Corpus Delicti" von Julie Zeh gelesen. Das bekomme ich momentan nicht mehr aus dem Kopf.

"Jung, attraktiv, begabt und unabhängig: Das ist Mia Holl, eine Frau von dreißig Jahren, die sich vor einem Schwurgericht verantworten muss. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht dies aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Juli Zeh entwirft in »Corpus Delicti« das spannende Science-Fiction-Szenario einer Gesundheitsdiktatur irgendwann im 21. Jahrhundert, in der Gesundheit zur höchsten Bürgerpflicht geworden ist."

 
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