Lesemontag 26.06.17

Nadines_Bücher

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28. Mai 2017
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Buchinformationen und Rezensionen zu Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky
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Mich beschäftigt, belustigt und berührt gerade Mariana Lekys "Was man von hier aus sehen kann".
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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NRW

Warum mussten die Autoren damals so umständlich schreiben?

Das Buch beginnt mit einer langen Geschichte der d’Esparvieu Familie, die Familienverhältnisse, wer religiös ist und wer nicht, politische Zusammenhänge. Dann wird auf die Familienbibliothek eingegangen, eine große und großartige Sammlung wissenschaftlicher, religiöser und metaphysischer Texte.
Der Kurator Sariette wird auch in Länge als ein pedantischer Mann beschrieben, der sich nicht mal leihweise von seinen Büchern trennen mag und ein so komplexes System geschaffen hat, dass niemand außer ihm Bücher wiederfinden würde.
Das Ganze natürlich durchzogen mit französischen Begriffen, die ich nicht verstehe, die wahrscheinlich aber auch nicht wirklich wichtig sind.

So, und ich hoffe jetzt geht die eigentliche Geschichte langsam mal los.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ein herrlicher lauer Sommerabend:cool:
Ich lese erst einmal
weiter, einen amerikanischen Klassiker.
Es geht um einen Professor, dem (irrtümlich) Rassismus vorgeworfen wird, in dessen Folge er seine Karriere beenden muss. Nun hat er eine jüngere Geliebte....
Es gibt Rückblicke in sein Leben. Bisher sehr fesselnde Lektüre.
Euch allen einen schönen Abend;)
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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Eines morgens findet Sariette Bibelübersetzungen und Torahschriften wild verteilt, wo er doch jeden Abend alles sauber wegräumt. Die Männer des Haushaltes wissen von nichts und halten Sariette für senil.
Jede Nacht wandern nun Bücher durch die Gegend oder verschwinden ganz, aber erst als ein paar sehr alte, wertvolle Bücher und unveröffentlichte Briefe verschwinden, nimmt der Besitzer die Sache ernst, aber auch nur um Sariette zu beschuldigen, die Verschwinden einfach hinzunehmen. Leider bringen keine Versuche, den Tätern auf die Schliche zu kommen etwas, und letztendlich finden sich die verloren geglaubten Ausgaben im Gartenhaus des erwachsenen Sohnes, Maurice. Ein Polizist überwacht das Haus für 2 Wochen und neue, komplexe Schlosser werden in der ganzen Bibliothek angebracht, trotzdem geht der Spuk weiter und Bücher werden weiterhin bewegt und 'entliehen'.
Sariette wird darüber praktisch verrückt.

Maurice fängt derweilen eine Affäre mit einer verheirateten Frau an. Als diese sich eines Abends in seiner abgelegenen Wohnung treffen, entdecken diese eine Person im Raum. Es gibt sich als Arcade zu erkennen, Maurice's Schutzengel und Leser all der verschwundenen Bücher. Er erklärt Maurice, dass er vorhat eine Revolte gegen Gott zu starten, denn er glaubt nicht mehr an Gott als Schöpfer von allem. Maurice bittet ihr davon abzusehen und hält sein Vorhaben für albern, hat aber keine guten Argumente. Arcade zitiert alle Arten theologischer Bücher, die er gelesen hat, als Quellen für seine Annahmen und Vorhaben.
 

Renie

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19. Mai 2014
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Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ich konnte mich gestern hier nicht einklinken, da das Buch so spannend war, und ich es unbedingt zu Ende bringen wollte:
Buchinformationen und Rezensionen zu Der Fall Ibrahim von Gaye Boralioglu
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Aber ich möchte es keinem vorenthalten. Denn dieser Roman ist außergewöhnlich.
Er liefert ein erschreckendes Bild über die türkische Gesellschaft. Kaum zu glauben, dass die Autorin als Türkin dermaßen negativ über ihre Landsleute berichtet.
Es geht um Ibrahim, einem jungen Erwachsenen, der verschwunden ist, und keiner weiß warum. Eine Reporterin begibt sich auf die Suche und Lösung des Geheimnisses um Ibrahims Verschwinden. Der Roman ist eine Ansammlung von Interviews mit Menschen, die Ibrahim gekannt haben, und welche die Reporterin bei ihrer Recherche befragt hat. Da sie die Interviews aufgenommen hat, gibt sie lediglich die Antworten der Befragten wieder. Ihre Fragestellung ergibt sich aus den jeweiligen Antworten.
Sie beginnt natürlich ihre Recherche im Heimatort von Ibrahim. Hier wird zunächst die Familie befragt. Von da aus arbeitet sich die Reporterin anhand von Hinweisen durch die Türkei und folgt der Spur Ibrahims. Die Befragten haben alle eines gemeinsam: Sie sind nicht ganz aufrichtig, haben scheinbar etwas zu verbergen. Mit der Zeit eröffnet sich das ganze Ausmaß um die Tragödie des Lebens von Ibrahim, der scheinbar ein sehr sensibler und tiefsinniger Mensch ist und in der von Männern dominierten türkischen Gesellschaft nicht bestehen kann.
Was tatsächlich mit Ibrahim geschehen ist, lässt dieser Roman offen, so dass auch ein Stück Hoffnung zurückbleibt. Ein Wahnsinnsbuch!
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Oh, das sind ja tolle Lektüren in dieser Woche! Von den Klassikern habe ich ja bereits in der entsprechenden Genreleserunde gelesen, aber auch der Rest klingt klasse.
@Nadines_Bücher Das habe ich auch bei mir liegen und kommt nach meiner aktuellen Lektüre dran. Wie findest Du es denn bis jetzt?
@Literaturhexle Oh, also doch kein Klassiker ;)? Aber Deine aktuelle Wahl steht bei mir auch noch im Regal, es soll richtig gut sein. Ich bin mal gespannt, was Du dazu schreibst.
@Renie Ich finde auch, dass sich das Buch sehr interessant anhört. Werde ich mir mal merken.
Ich habe gestern mit
Buchinformationen und Rezensionen zu Wellen (Bibliothek der Romane) von Eduard von Keyserling
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begonnen und bin erst mal recht angetan. Die Sprache ist zwar etwas altertümlich, aber der Inhalt nichtsdestotrotz hochaktuell. Nachher werde ich gleich weiterlesen.
 

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