das Buch wird an anderer Stelle recht kontrovers besprochen, ich wäre auch neugierig auf Meinungen von hier. Ich habe mit Buchpreisen aus Deutschland nicht unbedingt immer gute Leseerfahrungen gemacht und es deshalb erst mal links liegen gelassen.Heute habe ichzuende gelesen. Da ich ab Morgen wieder arbeiten muss und erst mal nichts Neues beginnen kann, nehme ich dieses Buch als mein Montagsbuch.Resi hätte wissen können, dass ein Untermietverhältnis unter Freunden nicht die sicherste Wohnform darstellt, denn: Was ist Freundschaft? Die hört bekanntlich beim Geld auf. Die ist im Fall von Resis alter Clique mit den Jahren so brüchig geworden, dass Frank Lust bekommen hat, auszusortieren, alte Mietverträge inklusive.
Resi hätte wissen können, dass spätestens mit der Familiengründung der erbfähige Teil der Clique abbiegt Richtung Eigenheim und Abschottung und sie als Aufsteigerkind zusehen muss, wie sie da mithält.
Aber Resi wusste's nicht. Noch in den Achtzigern hieß es, alle Menschen wären gleich und würden durch Tüchtigkeit und Einsicht demnächst auch gerecht zusammenleben. Das Scheitern der Eltern in dieser Hinsicht musste verschleiert werden, also gab's nur drei Geschichten aus dem Leben ihrer Mutter, steht nicht mehr als ein Satz in deren Tagebuch.
Darüber ist Resi reichlich wütend. Und entschlossen, ihre Kinder aufzuklären, ob sie's wollen oder nicht. Sie erzählt von sich, von früher, von der Verheißung eines alternativen Lebens und der Ankunft im ehelichen und elterlichen Alltag. Und auch davon, wie es ist, Erzählerin zu sein, gegen innere Scham und äußere Anklage zur Protagonistin der eigenen Geschichte zu werden.KaufenKaufen >
Mich hat das Buch beim Lesen irgendwie wütend auf die Erzählerin gemacht, vielleicht habe ich es auch nur nicht verstanden - jedenfalls kriege ich es so schnell nicht aus dem Kopf und wäre froh, von euren Eindrücken zu lesen.
Aber eine Erzählerin, die Wut erzeugt, klingt für mich zunächst interessant...