Leseabschnitt Seite 290 bis 420 - entspricht Band 2

Renie

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19. Mai 2014
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Gestern habe ich den 2. Teil beendet: Matthias durchlebte die Kriegszeiten auf seine besondere Art. Er beschloss, Abitur zu machen. Das hat mich doch sehr überrascht: wem steht schon der Sinn danach, sein Abitur nachzuholen, während um ihn herum das Kriegschaos ausbricht? Und das Abitur dann noch zu bestehen?! Eine tolle Leistung!

Insgesamt hat mich der Stimmungswechsel in diesem Abschnitt sehr beeindruckt. Als Matthias rekrutiert wurde, sah es zunächst so aus, als ob die Mühen eines Soldatendaseins an ihm abprallten. Sicher, die Schikanen der Ranghöheren konnten nervend sein. Aber insgesamt wirkte es auf mich, als ob Matthias sich ein "dickes Fell" zulegen konnte und er die Schikanen ganz gut wegstecken konnte. Er hatte sich mit dem Soldatendasein arrangiert, akzeptierte es als unabänderliches Übel und versuchte, seine persönlichen Ziele zu erreichen. Mich hat verblüfft, dass Matthias viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens hatte und diese auch zu genießen wusste. (Kunst und Kultur in Berlin) Gerade während seines Aufenthaltes in Berlin und Köln wirkte Matthias doch sehr entspannt. Das hatte schon fast etwas von Urlaubsstimmung.
Aber dann.... Matthias kam zur SS. Und dieser Gegensatz zwischen der Entspanntheit seines bisherigen Soldatendaseins und der Gewalt und Brutalität, mit der er bei der SS konfrontiert wurde, ist schon heftig. Da musste ich doch schlucken. Es ist, als ob man aus einem gemütlichen Reisebericht in eine Horrorgeschichte versetzt wird. Ein sehr gelungener Stimmungswechsel, der betroffen und fassungslos macht!

Es gibt im 2. Teil einen Satz, über den ich gestolpert bin:
"Da merkte ich zum ersten Mal, dass man Menschen nur mit Brutalität und Strenge führen kann." Dieser Satz passt nicht zu dem Matthias, den ich kennengelernt habe. Wie kommt dieser Satz zustande?
 

thenight

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Ich bin mit dem 2. Buch auch fertig. Matthias Zeit bei seinem Lehrer während des Chemiesemesters hat mich geschüttelt und amüsiert gleichzeitig, g
Matthias hatte immer wieder Glück das er auf Menschen getroffen ist, die ihre Menschlichkeit bewahrt hatten, für den Kohlenklau hätte er auch an die Wand gestellt werden können.
Und das er Lebensmittel an der Baustelle deponiert hat, war ja auch nicht ganz ohne, war ihm klar das er sich selbst in höchste Gefahr bringt?
 

thenight

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Liebe @thenight,
ich glaube das wurde Matthias erst später klar....
Das war vielleicht auch gut so, so manche gute Tat wird nicht vollbracht, weil man erst über die persönlichen Grenzen nachdenkt.

Ich habe gelogen ich bin noch gar nicht mit dem 2 Buch durch, da war mir das Lesezeichen verrutscht, ich wunderte mich schon. gg
Matthias lernt es aber auch nicht, immer wieder verstößt er gegen die Regeln, würde ich an Schutzengel glauben würde ich denken seiner macht wirklich Überstunden.
 

thenight

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Jetzt aber wirklich. Matthias hat überlebt, wenn auch nur knapp. Seinen Weg nach Hause konnte ich mir gut vorstellen, immer mit der Ausrede *Ich muss in den nächsten Ort, Material holen* an den Straßensperren vorbei, das war schon pfiffig.