Nur kurz ein kleines Zwischenfazit (den Abschnitt habe ich allerdings schon durch) ... Jetzt hat mich das Buch so richtig erreicht. Es ist absolut interessant und spannend zu lesen, wie Adam seine Familie sieht. Und nach den ganzen Erinnerungen an Stellas Jugend und dem, was sie sich "geleistet" hat, wird mein Bild von ihr immer weiter revidiert. Ehrlich gesagt, halte ich es glatt für möglich, dass sie Dreck am Stecken hat.
Es ist also ADS, nicht Borderline. Aber egal, der totale Kontrollverlust ist auch hierfür typisch.
Ein wenig seltsam finde ich, dass Adam so gar keine Informationen über seine Tochter kriegt. Irgendwie denke ich bei Schweden immer an einen Rechtsstaat, aber hier scheint alles ein wenig mysteriös und geheim zu sein. Fast hat man den Eindruck, als wolle man der Familie etwas anhängen (davon abgesehen, dass Stella wirklich nicht ganz harmlos zu sein scheint). Steine werden der Pfarrersfamilie von allen Seiten in den Weg gelegt.
Gut finde ich auch, dass ersichtlich wird, wie die Familie an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden scheint.
Typisch für schwedische Krimis ist ja, zumindest meiner Erfahrung nach, dass die Charaktere alle ein wenig „seltsam“ sind. Und auch hier fehlt es nicht an seltsamen, ja fast könnte man schon sagen „gestörten“ Gestalten.
Wichtig ist m.E. zu beachten, dass wir bis jetzt nur Adams Sicht der Dinge kennen. Er scheint schon fast unter Verfolgungswahn zu leiden und sich als Opfer zu sehen, auch an die Unschuld seiner Tochter scheint er nicht 100%-ig zu glauben, aber dennoch ist er bereit zu lügen und eigene Nachforschungen anzustellen, die ihn auch in die Klemme bringen.
Nun wird es interessant zu erfahren, wie Stella die ganze Sache sieht.
Auch auf die Meinungen und Ansichten meiner Mitleser bin ich sehr gespannt.