Genre Krimileserunde - ab 15.10.16

Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Grimmbart von Volker Klüpfel
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Das Autorenduo Klüpfel und Kobr schreibt locker, die Figuren sind gut gezeichnet und die Geschichte ist schon nach zehn Seiten extrem spannend.

Kommissar Kluftinger ist ein etwas abgeklärter Kriminologe, sein Gegenspieler der etwas nervige Doktor Langhammer. Aber ihre Reibereien haben auch immer ihren Reiz. Fühle mich bis jetzt bestens unterhalten.
Kluftinger immer lesenswert! Ich habe bereits alle Bände gelesen und auch schon das Autoren-Duo bei "Seegrund" und "Grimmbart" bei einer Lesung live erlebt!
 

Sebastian

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18. April 2014
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Ostharingen, Niedersachsen, Germany

Ich steige auch mal mit ein. Ich bin bislang erst ein paar Seiten weit gekommen, aber ich weiß jetzt schon, dass ich Hauptfigur Samuel Hoenig total gut leiden kann. Jeff Cohen spielt ganz gekonnt mit dem Asperger-Syndrom (er scheint auf dem Gebiet fit zu sein, hat bislang zwei Sachbücher zum Thema geschrieben) seines Charakters, was bislang für so manch breites Grinsen gesorgt hat. Auch wenn natürlich zwangsläufig die Gedanken an Monk hoch kommen.
 
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Sebastian

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18. April 2014
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Nein, Monk ist einfach nur ein Zwangsneurotiker. Das hat sich nach dem Bombenattentat, bei dem seine Frau ums Leben gekommen ist, noch einmal verstärkt. In meinem Buch ist die Situation aber eine ziemlich ähnliche. Samuel Hoenig zeigt in vielen Punkten ein ähnliches Verhalten und hat direkt zu Beginn eine "Partnerin wider Willen" an die Seite gestellt bekommen, deren Verhalten mich mitunter sehr an Sharona und Natalie aus der Serie erinnert.

Boston Legal kenne ich. Aber ich kann nicht anders, immer wenn ich William Shatner sehe, muss ich an Captain Kirk denken :D
 
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Sakuko

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27. Juni 2016
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Nachdem ich die letzten Tage mit Pax Britannia angefangen habe und Exposition Overload habe, bin ich ganz froh über die Unterbrechung mit Lock In. Diese Buch hält sich nicht mit Exposition auf, aber ich weiss schon im groben, wie die Welt funktioniert.

Im Groben gab es eine riesige Epidemie einer Krankheit, die wie Grippe anfängt, danach Hirnhautentzündung ähnelt und im letzten Schritt dazu führen kann, dass sich das Gehirn der Erkrankten massiv verändert. Bei manchen führt das zum Lock In, einer völligen Unfähigkeit den eigenen Körper zu steuern, was man Hadon's Syndrom nennt. Für diese Menschen gibt es eine eigene Vernetzung, eine Art Internet genannt Agora, das nur Hadons benutzten können, aber sie können auch mit einem Personal Transport (PT oder Threep) einer Art Roboter, der die Sinnesorgane, Bewegungen etc. ersetzt, in der normalen Welt agieren.

Das Buch beginnt mit Shanes erstem Tag als FBI Agent(in?). Sie (ich werde einfach mal weibliche Pronomen benutzen, sie kommt mir eher weiblich vor, aber ich glaube es wird das Buch über nie aufgelöst) ist eine Hadon, anscheinend irgendwie bekannt und auch nicht gerade arm.
Sie lernt ihre Partnerin Vann kennen und landet sofort in ihrem ersten Fall. Ein Mann wurde in einem Hotel ermordet, ein Sofa mal eben so aus dem Fenster dort geworfen. Die Polizei ist nicht erfreut, FBI dort zu haben und verhält sich so unhilfsbereit wie möglich.
Aber der vermeintliche Täter ist ein Integrator, jemand der Hadons in seinen Kopf lassen kann, damit sie eine zeitlang einen echten Körper steuern können. Somit fällt die Tat dem FBI zu, da man nicht genau weiss, ob der Integrator der Täter war, oder ein Hadon, den er zu der Zeit hatte.
 

Helmut Pöll

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Kluftinger immer lesenswert! Ich habe bereits alle Bände gelesen und auch schon das Autoren-Duo bei "Seegrund" und "Grimmbart" bei einer Lesung live erlebt!
Ja, das ist er wirklich, @Buchplauderer . Bei mir ist es jetzt das erste Buch. Ich bin sehr gespannt wie er mit der neuen Polizeichefin aus Hannover, Frau Dombrowski klarkommt ;).
 
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Sakuko

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27. Juni 2016
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Das Buch gefällt mir wirklich sehr.

Der Kriminalfall ist komplex. Der Verdächtige wird ziemlich schnell von seinem Anwalt raus gehauen, ein sehr hoch-profiliger Industrieanwalt, da ihm seine Rechte nicht korrekt vorgelesen wurden.
Aber sehr viel passt einfach nicht zusammen. Der Tote lässt sich nicht einfach so identifizieren, seltsam in einer Zeit, in der jeder für einen Führerschein seine Fingerabdrücke abgeben muss. Es wird vermutet das der Tote ein Klient des Verdächtige, Bell, war, aber der Tote war kein Hadon, hatte aber ein Integrations-Headset. Auch sagte Bell bei der Verhaftung er glaubt nicht, das er es war, aber ein Integrator verlieht bei der Interaktion mit einem Hadon nicht das Bewusstsein, er überprüft weiterhin, was mit seinem Körper passiert und kann einschreiten, wenn der Hadon etwas gefährliches, dummes oder illegales versucht, das mit dem Vertrag nicht abgedeckt ist.
Bell hatte auch kein Blut an den Händen, obwohl die Glasscherben, die Tatwaffe wie die ganze Tat überhaupt, extrem blutig waren.

Dann geht es auch noch um Shane. Sie sucht eine Wohnung für sich und landet bei einer Hadon Kommune, die sich gegenseitig dabei hilft, ihre Körper zu überwachen. Ihr Vater kandiert als Senator und sie ist von klein auf eine Art Hadon Vorzeigekind. Nun stellt sich die Familienfeier für ihren Job als ein Fundraiser für ihren Vater heraus und sie ist genervt.
 
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Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu CHIEMSEEJAZZ: Oberbayernkrimi von Heinz von Wilk
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Der wohl abgefahrenste Chiemseekrimi von dem Autor Heinz von Wilk, so heißt es.
Stocker, der Held dieses Oberbayernkrimis, hat nach seiner Rückkehr aus Spanien am Chiemsee eine Kneipe eröffnet, die den Namen "Endstation" trägt. Dort will er in Ruhe seiner Kochleidenschaft nachgehen und mit seinen Kumpels fetzige Musik machen.

Doch die Vergangenheit holt ihn ein …
 

Helmut Pöll

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Buchinformationen und Rezensionen zu Grimmbart von Volker Klüpfel
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Dieser Mord auf dem Schloss ist ziemlich mysteriös. Die Todesszene wurde einem alten Gemälde nachempfunden. Gruselig. Aber nicht nur damit muss sich Kommissar Kluftinger herumschlagen, sondern auch mit Dr. Langhammer, mit dem Kluftungers Frau scheinbar befreundet ist, sowie der neuen Polizeichefin und nicht zu vergessen mit der anstehenden Hochzeit seines Sohnes mit dessen japanischer Freundin. Dazu wird Besuch aus Japan erwartet, was eigentlich nur im Chaos enden kann.
 
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Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Da gibt´s noch einiges zu lachen ...
Das liebe ich an diesen Krimis, sie sind spannend, nicht zu brutal und immer wieder aufgelockert durch lustige Begebenheiten!
 
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ManfredsBücherregal

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15. April 2014
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manfredsbuecherregal.blogspot.de

Ich habe ja immer Angst, bei solchen Besprechungen zu viel zu verraten.

Die Geschichte beginnt 1973 in Paris mit dem Tod des Agentenehepaares Tavistock.
Zwanzig Jahre später erfähren deren Kinder, dass die Umstände, die zum Tod der beiden führte, anscheinend nicht der Geschichte entsprechen, die man ihnen all die Jahre erzählt hat.
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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Wir schreiben hier meist recht ausführlich zu den Büchern (also, besonders ich ;) ). Du kannst aber auch einfach einen Spoiler einfügen, wenn du nicht sicher bist wie viel zu viel ist.
 

Sebastian

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18. April 2014
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Der "Monk"-Eindruck verstärkt sich immer mehr. Allerdings geht Cohen sehr viel mehr auf die Gedankengänge des Asperger-Patienten ein, wenn einer seiner Gesprächspartner etwas sagt oder tut. Sehr rational, aber zugleich auch zum schreien komisch.

Die Leiche hat mittlerweile ihren Kopf verloren, im wahrsten Sinne des Wortes, denn die aktuelle Frage, mit der Samuel sich beschäftigen soll, stammt vom Inhaber eines Kryostaseunternehmens. Ihr wisst schon, diejenigen, die versprechen, jemanden einzufrieren, bis man eine Heilmethode für die Krankheit gefunden hat. Widersinnigerweise hat die gute Frau aber nur ihren Kopf einfrieren lassen (was von Samuel auch wunderbar ironisch kommentiert wird). Und der ist nun verschwunden. Sam soll die Frage beantworten, wohin. Als er gerade in dem Unternehmen ist, um sich umzusehen, stolpert er über eine weitere Leiche. Allerdings eine frische. Da ihn aber niemand gefragt hat, ob er bei den Ermittlungen hilft, lässt er es... bei seine Mutter ihm einen Dollar in die Hand drückt und ihn fragt, wer die Frau ermordet hat. Durch das Asperger kann er jetzt gar nicht anders, obwohl er eigentlich nicht will. Herrlich erzählt und wie man an diesen ersten 80 Seiten sieht wirklich sehr unterhaltsam.
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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Der "Monk"-Eindruck verstärkt sich immer mehr. Allerdings geht Cohen sehr viel mehr auf die Gedankengänge des Asperger-Patienten ein, wenn einer seiner Gesprächspartner etwas sagt oder tut. Sehr rational, aber zugleich auch zum schreien komisch.

Ich überlege ob ich das Buch lesen sollte, um zu sehen ob es akkurat ist, aber ich befürchte das es eh nur aufgebauscht ist für LOLz.
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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Shanes "Familienfeier" wird abrupt unterbrochen als die Firma eines anwesenden CEOs dem Erdboden gleich gemacht wird. Der Täter ist ein Hadon in einem Integrator, der bei der Explosion ums Leben kam, der Hadon nahm sich danach selbst das Leben und hinterlässt ein Abschiedsvideo. Er wollte die Forschungsergebnisse zerstören, an denen die Firma arbeitete, eine Heilungsmöglichkeit für Hadon's Syndrom. Interessanterweise war Bells Schwester, eine Hadon-Aktivistin, anscheinend seine Inspiration.

Auch zur ersten Tat gibt es Informationen. Das Opfer war ein Navaco-Indianer. Seine Oma und Schwester geben Auskunft, das er vor kurzem einen Job angenommen hat, der ihn zum ersten Mal aus dem Reservat geführt hat. Obwohl er keinen Abschluss hatte, durch die große Grippe geistig beeinträchtigt war und einen niedrigen IQ hatte, hatte er dennoch Integrator Hardware im Kopf.
Auch war die tödliche Wunde offensichtlich selbst zugefügt.

Die Taten bekommen auch immer mehr einen politischen Anstrich, mit der neuen Gesetzgebung, die Unterstützungen für Hadons herunter schraubt und der Protestversammlung der Hadons, die an diesem Wochenende von Bells Schwester geplant ist.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Da gibt´s noch einiges zu lachen ...
Das liebe ich an diesen Krimis, sie sind spannend, nicht zu brutal und immer wieder aufgelockert durch lustige Begebenheiten!
Ja, da gab es jetzt schon einige Stellen. Ich vergesse manchmal, dass ich einen Krimi lese. Kluftinger ist ein echtes Original, lässt vieles schleifen und ist alles andere als ein perfekter Kommissar. das macht ihn auch so sympathisch, @Buchplauderer . Das war sicher nicht mein letzter Kluftinger.
 
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Sebastian

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18. April 2014
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Ostharingen, Niedersachsen, Germany

Ich bin jetzt etwa bei Seite 130. Die Geschichte entfaltet sich zwar recht gemächlich, dafür aber auf eine sehr interessante Art. Die Thematisierung des Asperger Syndroms rückt immer weiter in den Hintergrund, beschränkt sich mittlerweile mehr oder weniger auf die Momente, in denen Samuel die Emotionen seines jeweiligen Gegenübers zu deuten versucht.

Dafür nimmt der Kriminalfall seinen Lauf. Sam ermittelt nach wie vor hauptsächlich im Fall des "verlorenen" Kopfes, wird dabei aber natürlich zwangsläufig immer wieder in die Ermittlungen in dem im Institut stattgefundenen Mord hinein gezogen. Das wird bislang sehr geschickt miteinander verbunden und lässt sich nach wie vor sehr übersichtlich lesen.

Etwas schwach fand ich den Detective der Polizei. Am Handlungsort passiert selten mal etwas schlimmeres als ein Verkehrsunfall und somit ist der gute Mann mit seinen Ermittlungen absolut überfordert. Und lässt sich natürlich prompt von Samuel beraten, wie er weiter verfahren soll.

Das verstärkt noch einmal das "Monk"-Feeling - und das finde ich etwas schade, denn die Parallelen sind einfach zu groß, als dass ich sie ausblenden könnte. Hier wäre etwas mehr Eigenständigkeit schön gewesen.
 
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Buchplauderer

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Buchinformationen und Rezensionen zu CHIEMSEEJAZZ: Oberbayernkrimi von Heinz von Wilk
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In Spanien hatte sich Stocker mit der spanischen Mafia angelaegt, zuhause im schönen Bayern geht es ihm allerdings nicht viel anders. Gezwungenermaßen muss er ein Doppelleben führen.
Die Geschichte ist in einem schnodderigen Tonfall erzählt und wartet mit vielen überaschenden Wendungen auf.
Aber das Buch kann noch mehr:
Es gibt die kreativen Rezepte der Hauptperson zum Nachkochen preis.