Ja, ich wollte gerade von meinen Töchtern sprechen: kein Auto (sie können sich das auch erlauben, weil beide in einer Großstadt leben), Kleidung wird fast ausschließlich second-hand gekauft und auch verkauft (Kleiderkreisel ist ihr bester Freund), Lebensmittel regional und bio. Die ältere ist Veganerin und engagiert sich bei Foodwatch. In ihrem Arbeitsumfeld (sie arbeitet in einer Forschungsgruppe an der Uni) gibt es mehrere Leute, die genauso drauf sind.
Ich habe schon den Eindruck, dass vieles in Bewegung gekommen ist, seit die Grünen das erste Mal zur Wahl antraten.
Vieles, was mich an der Politik heute stört - im Vergleich zu den Verhältnissen in meiner Jugend -, ist natürlich der medialen Landschaft zuzuschreiben. Alles muss so kurz und knackig wie möglich daherkommen, weil die Redezeiten und Aufmerksamkeitsspannen kurz sind. Umgekehrt wird alles immer komplizierter und widersetzt sich einer einfachen Darstellung. Und alle sind Augenmenschen geworden, d.h. fotogenes Auftreten ist wichtiger als je zuvor. Man kann die Entwicklung nicht rückgängig machen, aber wir sollten uns dieser Mechanismen zumindest bewusst sein.