Kapitel 7 - Kapitel 8

RuLeka

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Es gefällt mir, dass die Algonkin ihre Entscheidungen immer gemeinsam beraten ( wobei ich mi h an die Fäkalsprache nur schwer gewöhnen kann). Chomina macht hier die sympathischere Figur. Er betont, was sie versprochen haben, im Gegenzug zu den Geschenken. Er will nicht wortbrüchig werden. „ Wir sind schon genau so schlecht wie die Normannen. Wir denken nur daran, etwas zu bekommen. Wir sind schon so habgierig und dumm wie die Behaarten.“ Darauf ein anderer: „ So werden die Normannen uns vielleicht am Ende vernichten. Nicht durch Krieg, sondern durch einen Zauber, der uns so macht, wie sie selbst sind.“
Ein anderer Blick auf die Kolonialisierung!
Die Indianer sehen sich selbst als moralisch überlegen an. Hier ist auch noch der Stolz auf die eigene Kultur spürbar. Etwas, was sich erst heute bei indigenen Völkern wieder zeigt.
 

RuLeka

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Während dem 8. Kapitel war ich nahe daran, die Lektüre abzubrechen. Die grausamen Szenen haben mich richtig fertig gemacht. Furchtbare Quälereien, Kannibalismus... so etwas ertrage ich kaum.
Dieses Kapitel ist der schaurige Höhepunkt des Buches.
Aber auch der Teil, in dem der Leser sehr viel erfährt über die Gedankenwelt der Indianer.
Und der Abschnitt, in dem Pere Laforgue seine größte Prüfung erlebt.
Beeindruckt hat mich gleich zu Beginn, dass er sich aus seinem Versteck wagt, und damit sein eigenes Leben riskiert, um Daniels Seele zu retten. Es geht ihm nicht darum, Punkte zu sammeln für bekehrte Seelen, sondern er ist zutiefst überzeugt, dass der Mensch ohne den Zustand der göttlichen Gnade ( durch Taufe, Beichte) für alle Ewigkeit verdammt ist. Auch Daniel ist dankbar für die Möglichkeit der Beichte.
 

RuLeka

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Bei Chomina stößt Pere Laforgue an die Grenzen seiner Überzeugungskraft. Weshalb soll sich ein Indianer wünschen in das christliche Paradies zu kommen. Dort ist niemand von seinen Toten.
Auch wird deutlich, wie seltsam der christliche Glaube auf Nichtchristen wirkt. Diese haben einen kleinen Kasten ( Tabernakel) , in dem Stücke der Leiche ihres Gottes ( Hostie) sind, den sie in geheimen Zeremonien ( Kommunion) essen.
 

Sassenach123

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Während dem 8. Kapitel war ich nahe daran, die Lektüre abzubrechen. Die grausamen Szenen haben mich richtig fertig gemacht. Furchtbare Quälereien, Kannibalismus... so etwas ertrage ich kaum.
Dieses Kapitel ist der schaurige Höhepunkt des Buches.
Aber auch der Teil, in dem der Leser sehr viel erfährt über die Gedankenwelt der Indianer.
Und der Abschnitt, in dem Pere Laforgue seine größte Prüfung erlebt.
Beeindruckt hat mich gleich zu Beginn, dass er sich aus seinem Versteck wagt, und damit sein eigenes Leben riskiert, um Daniels Seele zu retten. Es geht ihm nicht darum, Punkte zu sammeln für bekehrte Seelen, sondern er ist zutiefst überzeugt, dass der Mensch ohne den Zustand der göttlichen Gnade ( durch Taufe, Beichte) für alle Ewigkeit verdammt ist. Auch Daniel ist dankbar für die Möglichkeit der Beichte.
Das es nicht zimperlich zuging, wusste ich, dass aber das Fleisch der Opfer gekocht wurde, war mir neu. Dieses streicheln.....ist das ironisch gemeint, oder entgeht mir da etwas? Ein Übersetzungsfehler wird es ja sicher auch nicht sein. Aber ja, du hast Recht, das alles geht unter die Haut
 

Sassenach123

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Bei Chomina stößt Pere Laforgue an die Grenzen seiner Überzeugungskraft. Weshalb soll sich ein Indianer wünschen in das christliche Paradies zu kommen. Dort ist niemand von seinen Toten.
Auch wird deutlich, wie seltsam der christliche Glaube auf Nichtchristen wirkt. Diese haben einen kleinen Kasten ( Tabernakel) , in dem Stücke der Leiche ihres Gottes ( Hostie) sind, den sie in geheimen Zeremonien ( Kommunion) essen.
Das funktioniert umgekehrt genauso, und das mag ich am Roman so, er führt uns dies alles nochmal ganz bewusst vor Augen
 
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ulrikerabe

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Während dem 8. Kapitel war ich nahe daran, die Lektüre abzubrechen. Die grausamen Szenen haben mich richtig fertig gemacht. Furchtbare Quälereien, Kannibalismus... so etwas ertrage ich kaum.
Das war wirklich kaum auszuhalten!

Und ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich den Film noch sehen möchte.
 
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Bei Chomina stößt Pere Laforgue an die Grenzen seiner Überzeugungskraft. Weshalb soll sich ein Indianer wünschen in das christliche Paradies zu kommen. Dort ist niemand von seinen Toten..
Chomina hat mich auch beeindruckt. Auch als er seiner Tochter antwortet, die Irokesen seien keine Wölfe, sondern Menschen, die vor einander Angst haben. Dass das eigene Volk sich Feinden gegenüber auch so verhält.
 

Sassenach123

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Chomina hat mich auch beeindruckt. Auch als er seiner Tochter antwortet, die Irokesen seien keine Wölfe, sondern Menschen, die vor einander Angst haben. Dass das eigene Volk sich Feinden gegenüber auch so verhält.
Ja, dieser Charakter hat mich mehr als einmal überrascht.
Mutig war in diesem Abschnitt aber auch seine Tochter, die den Irokesen getötet hat, und ihnen daher die Flucht gelang.
 

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„ Wir sind schon genau so schlecht wie die Normannen. Wir denken nur daran, etwas zu bekommen. Wir sind schon so habgierig und dumm wie die Behaarten.“ Darauf ein anderer: „ So werden die Normannen uns vielleicht am Ende vernichten. Nicht durch Krieg, sondern durch einen Zauber, der uns so macht, wie sie selbst sind.“
Ein anderer Blick auf die Kolonialisierung!

Diesen Passus habe ich mir auch angestrichen, weil so viel Wahrheit darin steckt.

Die grausamen Szenen haben mich richtig fertig gemacht. Furchtbare Quälereien, Kannibalismus... so etwas ertrage ich kaum.

Die fand ich auch schlimm. Weiß jemand, ob das dichterische Übertreibung ist oder auf realen Berichten beruht?
 
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ulrikerabe

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Die fand ich auch schlimm. Weiß jemand, ob das dichterische Übertreibung ist oder auf realen Berichten beruht?

Im Vorwort schreibt Moore über die Relations, Berichte der Jesuiten, die er als Quelle benutzt hat. Ich fürchte, dass die Berichte schon den Tatsachen entsprechen.

Dichterische Freiheit hat er sich genommen hinsichtlich der Frage, ob die Algonkin die Sprache der Irokesen verstanden haben.
 
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Puhh das war schon ein extremer Abschnitt, da darf man nicht zu viel Fantasie haben, sonst dreht es einem den Magen um. Schon alleine die Vorstellung, das sie den armen unschuldigen Jungen von Chomina einfach so töten, kochen und vor ihren Augen verspeisen hat mich schon sehr entsetzt. Überhaupt wie sie mit ihren Gefangenen umgehen nicht gerade zimperlich. Ich frage mich nur warum sie Chominas Frau sofort getötet haben und die anderen nicht auch?
Streicheln muss bei den Wilden irgendwas ganz besonderes sein, das alle da so wild drauf sind. Die Diskussion was sie nun mit ihren Gefangenen machen war schon krass und ich glaube wenn Chominas Tochter sie nicht befreit hätte, wäre es ihnen schlimm ergangen.

Hier merkt man erst wie krass die unterschiede der Kulturen sind, das sie nicht mal Respekt vor Menschenfleisch haben. Auch das abschneiden von dem Finger von Laforgue fand ich krass.

Irgendwo kann ich Chomina verstehen, das er den Glauben von Laforgue nicht annehmen möchte. Er möchte ja in die ewigen Jagdgründe zu seinem Volk kommen, wenn er stirbt. Denn er denkt ja das er dort auch seine Frau und sein Sohn wiedersieht. Er kennt ja keinen anderen Glauben, als den seines Volkes. Das er da Angst hat, das er dann woanders landet und seine Frau und sein Kind nicht antrifft ist schon verständlich.

Wenn ich mir vorstelle, das Moore einige Details aus einem Originaldokument hat, dann bin ich noch mehr geschockt. Besonders von der Vorstellung das dies vielleicht alles so passiert ist und ein Jesuit das erleben musste.
 
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Dichterische Freiheit hat er sich genommen hinsichtlich der Frage, ob die Algonkin die Sprache der Irokesen verstanden haben.

Vielleicht nicht alles, aber ich denke schon das sie einiges verstanden haben. Zumal ja Chomina sagte, das auch sein Volk so mit ihren Gefangenen umgeht, dann wusste er ja was ihnen blüht. Und seine Tochter hat sich ja irgendwie mit dem Wächter verständigt, der ihre Fesseln gelöst hat.
Und ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich den Film noch sehen möchte.
Ich hab mir den Film angeschaut, da sieht man zum Glück nicht wie der Sohn getötet und gegessen wird. Man sieht schon einige Foltermethoden und teilweise das abschneiden von Laforgue Finger. Zum Glück
 

Sassenach123

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Hier merkt man erst wie krass die unterschiede der Kulturen sind, das sie nicht mal Respekt vor Menschenfleisch haben. Auch das abschneiden von dem Finger von Laforgue fand ich krass.
Wenn wir als Irokesen aufgewachsen wären, würden wir uns nicht daran stören. Dann wäre es das normalste von der Welt. Aber natürlich ist es für uns eine schreckliche Angelegenheit
 

ulrikerabe

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Vielleicht nicht alles, aber ich denke schon das sie einiges verstanden haben. Zumal ja Chomina sagte, das auch sein Volk so mit ihren Gefangenen umgeht, dann wusste er ja was ihnen blüht. Und seine Tochter hat sich ja irgendwie mit dem Wächter verständigt, der ihre Fesseln gelöst hat.
Genau das wird wohl die dichterische Freiheit sein, von der Moore im Vorwort schreibt...;)
 
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Sassenach123

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Besonders von der Vorstellung das dies vielleicht alles so passiert ist und ein Jesuit das erleben musste.
Ich denke Laforgue, und die meisten anderen, wussten in etwa was sie erwartet. Laforgue hat ja auch mehrfach von einem anderen Peré berichtet, und dessen Warnungen sehr Ernst genommen. Dieses Risiko scheint er bewusst eingegangen zu sein, wobei er sicher aber darum gebetet hat, dass alles gut geht. Er war ja so fest im Glauben verankert, dass er der Meinung ist, alles was geschieht ist Gottes Wille
 

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Ich denke Laforgue, und die meisten anderen, wussten in etwa was sie erwartet. Laforgue hat ja auch mehrfach von einem anderen Peré berichtet, und dessen Warnungen sehr Ernst genommen. Dieses Risiko scheint er bewusst eingegangen zu sein, wobei er sicher aber darum gebetet hat, dass alles gut geht. Er war ja so fest im Glauben verankert, dass er der Meinung ist, alles was geschieht ist Gottes Wille

Das ist schon klar, das er auch gefahr und den Tod erwartet hat. Trotzdem ist es anders davon zu lesen und zu hören und es dann am eigenen Körper zu erleben. Man hofft ja doch meistens das alles gut geht.
 

claudi-1963

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Sagt mal, mal eine andere Frage, habt ihr auch Probleme um auf Euer Profil zu kommen? Bei mir kommt immer eine Fehlermeldung. Die kommt auch wenn ich auf Bücher klicke.