Bis Kapitel 10 habe ich gelesen.
Jetzt erst finde ich den Inhalt ein bisschen nervig. Mich nervt inzwischen, dass sich alles immer wiederholt: Unser Held wird frustriert, er reagiert mit extremen Hass und auch mit Selbsthass. Und das immer wieder...erst schießt er auf Krabben, dann quält er Insekten... Fast könnte man sagen, dass er Gott sei Dank seinen Hass "nur" an Krabben oder Insekten auslässt. Jedenfalls was die handgreifliche Aggression betrifft. Verbal aggressiv ist er allen Menschen gegenüber. Er weiß genau wie er Menschen beleidigen kann. Dunkelhäutige bezeichnet er als Nigger und Frauen als Huren usw. Allerdings sagt er, dass er genau weiß wie man so was macht weil er selbst oft Beleidigungen erlebt hat: "Spaghettifresser, Itaker..." Er kann sich auch selbst sehr gut runtermachen.
In den ersten Kapiteln hab ich mich noch amüsiert. Man muss doch oft grinsen über die Sprüche des Jugendlichen. Seine Schwester ist in der Kirche und er sagt: "Mein eigen Fleisch und Blut gibt sich im Gebetshaus dem Aberglauben hin." Finde ich witzig. Er zitiert da sicher sinngemäß irgendeinen Philosophen.
Oder wenn er den Schrank in dem er onaniert als sein "Studierzimmer" bezeichnet. Dieser Kontrast zwischen banaler und trister Wirklichkeit und seinen hochgestochenen Sprüchen! Muss man das nicht als Ironie lesen?? Am Anfang dachte ich schon.
Je länger ich lese um so ernster erscheint mir allerdings der Hass dieses Jungen. Warum ist er so voller Hass?
Aufgefallen ist mir dass er sich selbst verletzt nach seinem Aufenthalt im "Studierzimmer" Hier ist der Ekel der Mutter diesen Dingen gegenüber sicher die Ursache für den Selbsthass.
Auf S. 17 Ist ein schöner Absatz: Ab: In unserem Haus quietschte die Treppe auf jeder Stufe wie ein Mäusenest...bis" Ich hatte schon immer weggehen und alles verändern wollen, und schon immer hatte ich mir vorzustellen versucht, wie das wohl wäre, wenn alles anders wäre. Aber was ich hätte machen können, damit sich etwas ändert, wusste ich nicht,"
Womit ist er unzufrieden in seiner Familie? Auf S. 26 geht es um einen Vergleich mit einer Schlange, wobei sich Arturo mit der Schlange identifiziert. Die Schlange kämpft tapfer und kontrolliert gegen drei Hunde, obwohl sie keine Chance hat. "Ganz ähnlich wie mit dieser Schlange ging es mir mit meiner Schwester und meinem Vater"
@Renie
du schreibst dass du den Roman später ansiedeln würdest. Geht mir auch so
Ich denke es liegt an der Brutalität der Sprache, die ist ja teilweise vulgär, politisch total unkorrekt...das assoziiere ich eher mit der Moderne.