Kapitel 5 - Kapitel 6

MRO1975

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11. August 2018
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Ich fand diesen Leseabschnitt richtig spannend.

Schön für Laforgue, dass er seine Ohrenentzündung wohl endlich überwunden hat. Dies gibt ihm nicht nur körperlich Kraft, sondern stärkt auch seinen Glauben, da er meint, Gott habe ihn geprüft und er habe bestanden.

Ständig diese Gefahr, dass er ausgesetzt würde, wenn jemand mitbekommt, dass er krank ist. Und dann kommt es doch so. Die Wilden beraten und entscheiden, ihn nicht bis über die Schnellen zu bringen, sondern ihn und Daniel am unteren Ende der Protage abzusetzen und zu verlassen. Daniel entscheidet sich kurzerhand alles abzuwerfen und den Indianern hinterherzusetzen, womit Laforgue gänzlich allein ist. Leider nicht ganz so allein, wie erhofft, denn in der Nacht kommen andere Indianer und entdecken sein Lager. Die habe auch nichts gutes im Sinn. Jetzt ist es ein echtes Abenteuer!
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ich fand diesen Leseabschnitt richtig spannend.

Schön für Laforgue, dass er seine Ohrenentzündung wohl endlich überwunden hat. Dies gibt ihm nicht nur körperlich Kraft, sondern stärkt auch seinen Glauben, da er meint, Gott habe ihn geprüft und er habe bestanden.

Ständig diese Gefahr, dass er ausgesetzt würde, wenn jemand mitbekommt, dass er krank ist. Und dann kommt es doch so. Die Wilden beraten und entscheiden, ihn nicht bis über die Schnellen zu bringen, sondern ihn und Daniel am unteren Ende der Protage abzusetzen und zu verlassen. Daniel entscheidet sich kurzerhand alles abzuwerfen und den Indianern hinterherzusetzen, womit Laforgue gänzlich allein ist. Leider nicht ganz so allein, wie erhofft, denn in der Nacht kommen andere Indianer und entdecken sein Lager. Die habe auch nichts gutes im Sinn. Jetzt ist es ein echtes Abenteuer!
Ja, die Ohrenentzündung hatte es in sich. Interessant auch, dass die Wilden das Fieber als Schüttelkrankheit bezeichnen, echt treffend, wenn man an Schüttelfrost denkt.
Das die Kranken ausgesondert werden hat mich etwas gewundert, ich dachte, dass sie zumindest versuchen zu heilen, und erst wenn es keine Aussicht auf Hoffnung mehr gibt sehen sie sich zu so einem Schritt genötigt. Aber das wird ja im Buch hervorragend deutlich, das Volk denkt und handelt einfach anders als wir Europäer es zur damaligen Zeit getan hätten, aus verschiedenen Gründen. Und je mehr ich lese, kann ich nicht mal sagen, dass alles in meinen Augen schlechter ist. Aber an einiges könnte ich mich wirklich nicht gewöhnen, uurgs.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Ja, die Ohrenentzündung hatte es in sich. Interessant auch, dass die Wilden das Fieber als Schüttelkrankheit bezeichnen, echt treffend, wenn man an Schüttelfrost denkt.
Das die Kranken ausgesondert hat mich etwas gewundert, ich dachte, dass sie zumindest versuchen zu heilen, und erst wenn es keine Aussicht auf Hoffnung mehr gibt, sehen sie zu so einem Schritt genötigt. Aber das wird ja im Buch hervorragend deutlich, das Volk denkt und handelt einfach anders als wir Europäer es zur damaligen Zeit getan hätten, aus verschiedenen Gründen. Und je mehr ich lese, kann ich nicht mal sagen, dass alles in meinen Augen schlechter ist. Aber an einiges könnte ich mich wirklich nicht gewöhnen, uurgs.
Das was in unseren Augen herzlos erscheint, hatte wahrscheinlich gute Gründe. Ein Stamm kann es sich nicht leisten, alle in eine missliche Situation zu bringen, um einem Einzelnen zu helfen.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Ich fand es gut mitzuerleben wie sich die Wilden nun gegen die Schwarzröcke verschworen haben. Das sie allerdings sie einfach bei Tag aussetzen und dann verschwunden hatte ich nicht erwartet. Ich dachte eher das sie sich vielleicht klammheimlich in der Nacht aufmachen würden.
Interessant war das Laforgue Ohrenentzündung einfach so sang und klanglos weg war. Wahrscheinlich war es doch eine Fistel gewesen, die sich wohl geöffnet hat. Da hatte er viel Glück gehabt, sonst hätte das sicher übel ausgehen können. Ebenfalls interessant fand ich wie verfallen Daniel dieser jungen Wilden ist, das er sogar deshalb seinen Glauben und Laforgue einfach zurücklässt. Ich bin ehrlich enttäuscht von Daniel, klar er ist jung, dumm und naiv aber das er einfach Laforgue alleine stehen lässt hätte ich nicht von ihm gedacht.
Trotzdem fand ich es gut das Laforgue keine Angst zeigt, er scheint ganz auf Gott und seine Kenntnisse die er von anderen bekommen hat zu vertrauen. Nur gut das er sich in der Baumhöhle versteckt hat, wer weiß was diese anderen Wilden ihm sonst getan hätten. Allerdings scheint es mir so als wenn sie es eher auf die Algokins abgesehen haben.

Was mich am meisten wundert ist, das der Häuptling immer erst entscheidet wenn er seinen Zauberer oder seine frau gefragt hat. Erst dann scheint er sicher zu sein, das es der richtige Weg ist, auch wenn er doch was anderes versprochen hatte.

Was mir leider immer noch nicht gefällt sind die Flüche und die Sprache die der Autor hier ständig für die Wilden verwendet. Klar will er einem damit die Unkultiviertheit der Wilden nahebringe, aber mir gefällt es weniger.
 
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claudi-1963

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Das was in unseren Augen herzlos erscheint, hatte wahrscheinlich gute Gründe. Ein Stamm kann es sich nicht leisten, alle in eine missliche Situation zu bringen, um einem Einzelnen zu helfen.

Ich denke sie hatten auch gar nicht die Mittel und Zeit um jemanden länger zu pflegen. Das merkt man ja auch wie schnell sie mit dem toten Baby verfahren sind, es wird einfach so irgendwo abgelegt.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Das die Kranken ausgesondert werden hat mich etwas gewundert, ich dachte, dass sie zumindest versuchen zu heilen, und erst wenn es keine Aussicht auf Hoffnung mehr gibt sehen sie sich zu so einem Schritt genötigt.
Ich glaube das war einfach auf so einer Winterreise nicht möglich, den sie müssen ja ankommen bevor der Schnee zu viel wird.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Interessant war das Laforgue Ohrenentzündung einfach so sang und klanglos weg war. Wahrscheinlich war es doch eine Fistel gewesen, die sich wohl geöffnet hat. Da hatte er viel Glück gehabt, sonst hätte das sicher übel ausgehen können. Ebenfalls
Zu den Bedingungen unter denen er unterwegs war, hatte er wirklich großes Glück. Da er ja auch stark gefiebert hat, habe ich ehrlich gesagt nicht mit so einem Ausgang gerechnet. Es lebe das Antibiotika, früher sind Menschen ja häufig an solchen Krankheiten gestorben
 

claudi-1963

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Zu den Bedingungen unter denen er unterwegs war, hatte er wirklich großes Glück. Da er ja auch stark gefiebert hat, habe ich ehrlich gesagt nicht mit so einem Ausgang gerechnet. Es lebe das Antibiotika, früher sind Menschen ja häufig an solchen Krankheiten gestorben

Ja ich hatte ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, das er so glimpflich davon kommt. Aber ich denke damals musste sie wirklich schauen wie sowas entweder alleine wegging oder es konnte vielleicht sogar ihr Todesurteil sein.
Vielleicht war es sogar gut, dass er sich so anstrengen musste und so die Fistel dadurch aufgeplatzt ist?
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Erstaunlich auch, wie die Indianer diese ganzen Strapazen wegstecken. Es ist ja immer ein ganzes Stück harte Arbeit, den Fluss entrang Paddeln, durch den Schnee stapfen, das Lager aufbauen usw. und dann drängelt keiner beim Essen, jeder wartet, bis er dran kommt. Verständlich der Jubel, wenn es Essen gibt.
 

Sassenach123

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Erstaunlich auch, wie die Indianer diese ganzen Strapazen wegstecken. Es ist ja immer ein ganzes Stück harte Arbeit, den Fluss entrang Paddeln, durch den Schnee stapfen, das Lager aufbauen usw. und dann drängelt keiner beim Essen, jeder wartet, bis er dran kommt. Verständlich der Jubel, wenn es Essen gibt.
Nicht alles ist schlechter, einiges, das zum Beispiel, täte uns manchmal auch gut. Nicht immer jammern und klagen, sondern mit guter Laune an die Sache herangehen, auch wenn es beschwerlich ist.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Dieser Abschnitt war einfach genial. Da ist so viel drin. Die Mytholgie, die Welt der Toten, die am Tag blind sind und in der Nacht umher schweifen.
[zitat]"Ist daran schwerer zu glauben als an ein Paradies, wo alle auf Wolken sitzen und Gott anschauen?"[/zitat]

Der thelogosch moralische Diskurs über die Todsünde, das Böse, die Lüsternheit.

Dann die erfolgreiche Jagd auf die Elche. "Richtig essen" erfüllt die Indianer mit Stolz und Zufriedenheit. Der Häuptling scheint genau zu wissen, dass es kein Zauber des "Schwarzrock" war, der die Elche auf die Insel gebracht hat.

Das Taktieren, ob die Indianer nun die Normannen bei den Stromschnellen sich selbst überlassen sollen.

Dann lässt Daniel noch Laorgiue im Stich. Und die feindlcihen Huronen kommen zum Lagerplatz. So spannend.

In diesem Abschnitt sieht man - finde ich - dass die Indianer sehr genau unterscheiden können zwischen dem "Schwarzrock", dem "normannischen Zauberer" und Daniel, dem Normannenjungen, den sie einen Elch töten lassen und fast als den ihreigen sehen. Und sie lassen Daniel offensichtlich auch mit ihnen ziehen. Sie sind klug genug, zwischen Iwanchou und Nicanis zu unterscheiden.

In diesem Abschnit zeigt sich auch wie unterschiedlich die Lebensweise, die Beziehung zur Natur, und zum Mythos rund um den Tod sind. Für den Priester ist im Jetzt das Entsagen jeglichen Vergnügens wichtig, um dann in ein Paradies eingehen zu können. Die Indianer schöpfen aus dem Hier und Jetzt alles was sie bekommen können, denn danach herrscht die "Welt der Nacht".
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Ich denke sie hatten auch gar nicht die Mittel und Zeit um jemanden länger zu pflegen. Das merkt man ja auch wie schnell sie mit dem toten Baby verfahren sind, es wird einfach so irgendwo abgelegt.
Das totgeborene Kind wird in den Baum gelegt, damit die Hunde es nicht bekommen. Ich kann mir vorstellen, dass es der Wunsch der Mutter ist, dass ihr Kind unversehrt in die Welt der Nacht eintreten darf. Da ist "nicht einfach so", auch wenn es in unseren Augen so scheint.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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In diesem Abschnit zeigt sich auch wie unterschiedlich die Lebensweise, die Beziehung zur Natur, und zum Mythos rund um den Tod sind. Für den Priester ist im Jetzt das Entsagen jeglichen Vergnügens wichtig, um dann in ein Paradies eingehen zu können. Die Indianer schöpfen aus dem Hier und Jetzt alles was sie bekommen können, denn danach her
Es ist nur schade, dass andere immer das Gefühl hatten sie " bekehren" zu müssen.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Laforgue bleibt wirklich keine Prüfung erspart! Sein Fieber, die Ohrenschmerzen – er darf sich nichts anmerken lassen und er spürt oder ahnt, dass die Indianer ihr Wort nicht wollen. Schließlich hat ja auch schon ein Mitbruder diese Erfahrung gemacht.

Aber seine Ohrenschmerzen verschwinden, er scheint die Krankheit überwunden zu haben, das gibt ihm neue Kraft und Zuversicht.

Der Disput zwischen Laforgue und Daniel ist interessant, so hat der junge Franzose mehr von der Glaubenswelt der Indianer erfahren, als je die jesuitischen Missionare. Seine Frage, was denn nun der Unterschied zwischen den beiden Anschauungen ist, ob die Toten nun auf einer Wolke oder im Fegefeuer sitzen oder nur noch nachts auf der Erde wandeln, trifft den Missionar tief.

Dann verrät ihn, in seinen Augen jedenfalls, auch Daniel, als die Indianer sie beide zurücklassen. Der hat nur noch sein Mädchen im Kopf und nimmt ein Kanu um den Algonkin nachzufahren.

Laforgue ist nun allein in der Wildnis, aber die nächste Gefahr taucht schon auf. Was für ein Glück, dass er diese Höhle gefunden hat.