Kapitel 31-40

Sebastian

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18. April 2014
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Langsam bin ich drin. Mit steigender Seitenzahl entwickelt sich die Geschichte und der Stil gefällt mir mittlerweile auch wesentlich besser. Musste wohl erstmal mit dieser sehr klassischen Sprachweise warm werden. Der Spannungsbogen geht ab der Hälfte noch einmal nach oben, es werden auch immer wieder zusätzliche Spitzen eingebracht, die besonders treibend sind (die Szene mit dem Illustrierten Mann, der Staubhexe und Wills Vater vor dem Zigarrenladen zum Beispiel). Hier auch wieder der Vergleich zu King und "ES", der in diesem speziellen Moment den Einfluss Bradburys (sei es nun bewusst oder unbewusst) nicht leugnen kann.
 

Querleserin

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Die Spannung steigt. Der Vater glaubt den Jungs und mit der Entdeckung der alten Zeitungsartikel steigt die Wahrscheinlichkeit, dass doch nicht alles der Fantasie der Jungen entsprungen ist.
Die Szene mit dem Illustrierten Mann, der Staubhexe und Wills Vater fand ich grandios und dann die beiden unten drunter. Gruselig!
 

Helmut Pöll

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Die Szene mit dem Illustrierten Mann, der Staubhexe und Wills Vater fand ich grandios und dann die beiden unten drunter. Gruselig!
Das ging mir auch so, @Querleserin . Erstaunlich ist ja, dass bislang eigentlich kein reales Verbrechen geschehen ist, also kein Mord und kein Bankraub, und die beiden Jungen dennoch Todesängste ausstehen.
 
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Es wird wirklich sehr lange offen gehalten, ob alles der Fantasie der Jungen entspringt oder der Zirkus bzw. der illustrierte Mann tatsächlich magische Fähigkeiten hat. Erst im letzten Teil lüftet sich das Geheimnis!
 

Helmut Pöll

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Ich habe fest damit gerechnet, dass er dem Reiz, wieder jung zu sein, erliegen wird.
Ich auch. Der Vater wird dann ja nochmal richtig tiefgründig und hält den Jungen im Grunde einen Vortrag, worum es im Leben geht.
Aus den alten Zeitungen wird klar, dass der Zirkus alle 20-30 Jahre wieder in die Stadt kommt, seit über 150 Jahren. Mr. Dark verkörpert das Böse, das nicht mit dem Teufel identisch ist. Es steht eher für die Verführung, für die Gleichgültigkeit, die Gedankenlosigkeit. Jedenfalls lese ich das daraus. Aber diesem Bösen ist man nicht hilflos ausgeliefert, auch wenn es im ersten Moment so erscheint.
[zitat]Sie haben nicht alle Karten in der Hand[/zitat] lässt Bradbury Charles Halloway sagen (S. 185).
 

Sassenach123

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Habe lange gerätselt wie Bradbury wohl langfristig mit der Situation umgeht. Das Szenario hätte schließlich auch wahrhaftig ein Hirngespinst der Jungen sein können. Die Variante, dass es Realität ist, erschien mir eher abwegig, dennoch hat Bradbury es geschafft es plausibel rüberzubringen. Dieser Abschnitt hielt viel Grusel bereit, das gefiel mir ganz gut. Schaurig empfand ich die Suche nach den Jungs in der Stadt.
Charles Halloway hatte für mich schon im vorherigen Abschnitt an Sympathie gewonnen, aber hier wurde noch eine Schippe draufgelegt. Das freut mich vorallem für seinen Sohn, der die Wortkargheit sicherlich auch manchmal als Ablehnung aufgefasst hat. Diese schlimme Geschichte vereint die beiden, hat also auch einen positiven Effekt.
Die Tatsache das Miss Foley nun jünger ist und nun zu den Opfern zählt, hat mich irgendwie nicht überrascht. Dennoch eine schreckliche Vorstellung.

Auf der Rückseite steht der Hinweis, dass Bradbury ein Buch mit dem Titel "Der illustrierte Mann" geschrieben hat, frage mich ob es auch mit dem Zirkus aus diesem Buch zu tun hat?
 

Sassenach123

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@Querleserin Danke fürs recherchieren ;)hätte ich ja auch selbst dran denken können:confused:
Schade, eine Vorgeschichte zu "Das Böse kommt auf leisen Sohlen" wäre sicher informativ gewesen. Denkbar ja auch, da es den Zirkus schon gut 150 Jahre gibt.
 
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wal.li

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Ich fand es toll, dass der Vater die Nerven behalten hat, als der Illustrierte Mann in befragt hat, obwohl sie die Jungs praktisch vor Augen hatten.
Dass das Karussell das Alter der Menschen nur körperlich verändert, macht die Vorstellung noch schlimmer. Wie der Autor schreibt, haben sie dann keinen mehr, weil sie vom Geist her nicht zu den Menschen in ihrem körperlichen Alter passen. In Filmen wie "Big" ist das ja auch so, nur humorvoller.
 
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anne_weiss

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Das ging mir auch so, @Querleserin . Erstaunlich ist ja, dass bislang eigentlich kein reales Verbrechen geschehen ist, also kein Mord und kein Bankraub, und die beiden Jungen dennoch Todesängste ausstehen.
Ja, in der Tat bemerkenswert - ich bin da offenbar von meiner Zeit in zwei großen deutschen Unterhaltungsverlagen verdorben: Ich fände es gut, wenn jetzt mal was passieren würde... Leider (darf man das so unter uns sagen?) spricht mich das Buch deswegen überhaupt nicht an - für meinen Geschmack viel Lärm um nichts... Wenn sich wenigstens die Charaktere mal verändern würden, aber von Coming of age merke ich nicht viel, die ändern sich aus meiner Sicht doch kaum? Sie sind neugierige, etwas eigenartige Jungs am Anfang, und das sind sie doch immer noch. Habe ich was überlesen? Woran macht ihr das Coming of age fest?
 
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anne_weiss

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Der Vater wächst über sich hinaus. Damit habe ich nicht gerechnet. Für mich war er bisher ein Kandidat für das Karussel. Ich habe fest damit gerechnet, dass er dem Reiz, wieder jung zu sein, erliegen wird. Aber jetzt lässt er sich auf die Jungs ein, glaubt ihnen sogar und will ihnen helfen. Hut ab!
Irgendwie war mir klar, dass der Vater in alles verwickelt ist, Bradbury gesteht ihm ja einige frühe Szenen aus seiner Perspektive zu. :)
 
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parden

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Ach Mann, ich bin hier irgendwie hin- und hergerissen. Die Szenen in der Stadt fand ich auch richtig gut, das Auffinden der Lehrerin ebenso wie die Suche des Zirkus' nach den beiden Jungen. Bei der Szene vor dem Zigarrenladen, wo sich die Jungen im Gulli versteckten, wurde es richtig gruselig - und hier musste ich auch wieder an ES von Stephen King denken. Die letzten beiden Kapitel dieses Abschnittes fand ich dann aber einfach nur zääääääääh. Diese Philosophiererei, der Monolog des Vaters in der Bibliothek - du meine Güte. Hoffentlich ist jetzt damit endlich Schluss! Ein Lösung haben die drei nämlich noch nicht entwickelt.
 
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