Kapitel 3 - Kapitel 4

Bibliomarie

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10. September 2015
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Eigentlich stören mich die Schilderungen der sexuellen Begegnungen zwischen Daniel und der Indianerin nicht. Es zeigt, wie unterschiedlich mit Sexualität umgegangen wird.

So geht es mir auch und ich kann die Reaktion unserer Mitleserin gar nicht so recht nachvollziehen. Da wird in fast jedem Mittelalterkrimi oder Liebesromänchen schon sehr viel drastischer beschrieben.
 
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Reaktionen: KrimiElse und MRO1975

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Ein bisschen lachen muss ich ja immer bei den Szenen mit dem Zauberer Mestigoit :D. Irgendwie erinnert er mich immer an Rumpelstilzchen. Wobei mir sein wildes Getrommel und Getanze irgendwann auf die Nerven gehen würde. Hat ein bisschen was von Voodoo.
Ja, daran habe ich auch gedacht.
Und ich habe mich gefragt, wie die Indianer mit ihren Verkrüppelten umgegangen sind, die auf Hilfe angewiesen waren...dass ein Zauberer daraus wird ist wohl nicht die Norm. Oder andersherum auch: sind alle Zauberer Versehrte?

mir gefällt was ich lese und auch ich störe mich nicht an den Sexszenen oder am Voyeurismus von Père Laforge. Die Fremdheit der indigenen Kultur für uns wird hier sehr deutlich, wie schon von @ulrikerabe geschrieben. Man kann sich eine spätmittelalterliche Europäerin einfach kaum so vorstellen. Ich möchte das auch nicht werten mit Zustimmung oder Abscheu davor, dass junge Frauen sich vor der Ehe austoben durften, und danach wie Sklavinnen waren, denn diese Entwicklung hatte ganz sicher einen Grund. Und ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich richtig hinschaue oder Wesentliches übersehen habe. Zum Beispiel wertschätzt Neehatiu seine Frau wegen ihrer seherischen Fähigkeit, aber heimlich...
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich denke, dass da christliche Sexualmoral mit der der nativen Völker konfrontiert wird. Die Verbindung zwischen Sexualität und Moral ist ja erst durch unsere Religion gekommen. In der Antike war ja auch in fast allen Kulturen Tempelprostitution normal und in vielen Kulturen herrscht bis heute eine andere Sichtweise auf Sexualität.
Danke für diesen Hinweis...ja, genau so. Wir sind einfach mit der Europäischen Historie aufgewachsen und reiben uns vielleicht auf den ersten Blick an der Andersartigkeit. Aber ich persönlich halte das Leben der Frauen in Europa im 17.Jahrhundert sich unbedingt für besser oder selbstbestimmter.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Das ist schon eine großartige Beschreibung dieser Reise. Nicht nur die Gefahren mit einem so fragilen Kanu auf dem eiskalten Fluss, auch die Schlaf- und Essensgewohnheiten sind für Europa kaum auszuhalten. Ich finde das sehr bildhaft geschildert.
Das gefällt mir auch sehr, und im Kopf läuft ein großartiger Film ab...
 

parden

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13. April 2014
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www.litterae-artesque.blogspot.de
Der arme Père Laforgue... Er schliddert hier von einer unangenehmen Situation in die nächste ohne dass er weiß wie ihm geschieht und ohne dass er etwas dagegen unternehmen kann. Erst dieser 'Porno' wider Willen, dann der Zauberer, der ihn einfach nicht in Ruhe lässt. Augen zu und durch, sonst hilft da wohl nichts... Schon jetzt ist zu merken, wie sehr die beiden Lebensweisen und Glaubensrichtungen kollidieren. Wenn die Geschenke nicht wären... Gibt es da überhaupt die Möglichkeit eines Konsenses? Die Vermischung der Kulturen (Daniel und das Indianermädchen): überhaupt vorstellbar? Jeder sieht seine Lebensweise, seine Glaubensrichtung als überlegen an. Wer passt sich zuerst an? Darauf bin ich gespannt...