Kapitel 21-25

Sassenach123

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Dieser Abschnitt brachte mir viele Schmunzler. Die Situation um den Eunuchen Jahja Kuli ist ja wirklich sehr amüsant. Er gibt sein Bestes und will die wilde und störrische Nino läutern. Doch die, macht sich einen Spaß daraus ihn zur Weißglut zu treiben. Die Krönung dessen ist dann, dass Jahja zu Ali geht und sich entschuldigt, dass er Nino nicht im Griff hat. Köstlich.

Nino ist schwanger, wie wird das Kind erzogen werden? Beugt Ali sich Nino? Mittlerweile sehr gut vorstellbar, denn in den anderen Lebensbereichen passt er sich Nino doch sehr an, obwohl es ihm oft böse Blicke einbringt.
 

Helmut Pöll

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Beugt Ali sich Nino? Mittlerweile sehr gut vorstellbar, denn in den anderen Lebensbereichen passt er sich Nino doch sehr an, obwohl es ihm oft böse Blicke einbringt.
Bin auch gespannt, aber glaube nicht, dass er sich beugt, da wird ihn wohl der lange Arm der Familientradition einholen.

MIt dem Ende des Zarenreiches und dem Sieg der Bolschewiki ist es auch mit dem Leben in Baku vorbei.

Die Firma Nobel förderte dort wohl Öl. Aus serbaidschan kam eine Zeit lang 50% des weltweit geförderten Öls.
Baku – Wikipedia

Aber jetzt sind sie in Teheran, das muss scheinbar so 1918/1920 herum sein. IN die Heimat werden sie nicht mehr zurückkehren können, auch wenn sie das immer wieder überlegen. Bin gespannt, wie sich das auflöst, ahne aber nichts Gutes.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Der Abschnitt beginnt mit dem Chaos, das @Helmut Pöll bereits erwähnt hat, und es kommt zum Kampf. Bemerkenswert wir Nino sich auch hier wieder durchsetzt, indem sie die Kämpfer unterstützt und nicht wie ihr geraten nach Persien flieht.
Ali ist an dieser Stelle stolz auf sie:"Sie war eine gute Frau, obwohl sie mir widersprach." (S. 254)
Nino wirkt jetzt sehr eigenständig und tapfer, reflektiert ihr Lage zwischen den Kontinenten sehr realistisch.

Es fließt viel Blut, viele sterben. Ali verliert Haus und Heimat. Sie fliehen zum Onkel nach Teheran. Hier verliert Nino den Glanz ihrer Augen, muss sie sich dich den Gepflogenheiten anpassen. Wie schon von @Sassenach123 erwähnt, gibt es manch humoristische Element rund um den wunschlosen und unbestechlichen Eunuchen.

Ali wird zunehmend von Heimweh geplagt, auch er hat Schwierigkeiten, sich dem Leben in Teheran anzupassen, "nichts ist ihm so wichtig wie das Lächeln in Ninos Augen" (S.294). Er sucht Möglichkeiten, seine Heimat zu befreien, weiß aber, dass der Weg zurück nicht möglich ist. Er erbittet Hilfe von seinem alten Freund Seyd Mustafa, der sich jedoch zu einem radikal Gläubigen entwickelt hat und die Lösung allein im Gebet sieht. Dahingehend finde ich, dass sich auch Ali im Verlauf der Geschichte sehr positiv entwickelt. Während er am Anfang noch überlegte, ob er Nino in den Schleier stecken würde, lässt er ihr jetzt doch viele Freiheiten, setzt sich über geltende Regeln im Harem hinweg und schätzt ihren Rat. Auch möchte er sie klar wieder glücklich machen.
Ich habe keine Idee, in welche Richtung es weiter geht...
 
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Renie

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19. Mai 2014
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Ok, ich nehme das mit dem "schwärmerischen Naivchen" zurück. Nino hatte mit Sicherheit ihre naiven Momente - ganz einfach aufgrund ihres Alters, immerhin hat sie gerade die Schule beendet. Da habe ich doch eher eine Heranwachsende vor Augen, für die das Dasein als Ehefrau romantisch eingefärbt ist. Aber mittlerweile erlebe ich sie tiefgründiger und ernsthafter. Trotzdem liegt mir der Fokus in diesem Roman zu sehr auf Ali. Ein bisschen mehr Nino hätte mir besser gefallen.