Kapitel 17-20

Helmut Pöll

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Clare Allison kommt, Chief Inspector. Ihre Fragen kommen so beiläufig, aber raffiniert. Wahrscheinlich geht es Trudy und Claude wie mir: durch die vielen Krimis und Thriller, die man gelesen und gesehen hat, ist völlig klar, dass hinter der beiläufigsten Frage die niederträchtigste Falle stecken kann.

Ich weiß gar nicht mehr genau woran es letztlich lag, aber irgendwann war mir klar, so jetzt seid ihr erledigt.

Eigentlich hatte ich eine dramatischere Wendung erwartet auf den letzten Seiten, abere so ist es auch ok. Das Baby lebt und die Zukunft sieht ganz anders aus. Müssen Babys eigentlich mit ins Gefängnis, damit sie bei der leiblichen Mutter bleiben können? Oder kommen sie in eine Pflegefamilie?
 
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anne_weiss

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Hello! Mal eine Frage zwischendurch: Ich bekomme in der E-Mail-Vorschau immer schon den ganzen Kommentar angezeigt, wenn einer geschrieben wurde. Das ist natürlich mitunter ein Spoiler, wenn der Kommentar sich auf einen späteren Abschnitt bezieht als den, den ich gerade lese... Kann man das irgendwie abstellen? Bei Lovelybooks und auch bei Leserunden wird einem nur ein Hinweis geschickt, der die Info enthält, welcher Abschnitt gerade kommentiert wurde...

Wäre toll, wenn man den Text in der Mail abstellen könnte und trotzdem erinnert würde, dass ein neuer Beitrag online ist...

Liebe Grüße
Anne
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Das Ende ist ein wenig unerwartet. Aber während des Lesens habe ich im Vorfeld bereits gerätselt, was es überhaupt für realistische Wendungen geben könnte?! Viel fiel mir da nicht ein, von daher kann ich mich mit diesem Ende arrangieren.
Das in dem Handschuh kleine Spinnen waren, die bewiesen, dass er nicht getragen wurde zu dem Zeitpunkt war genial.
@Helmut Pöll , ich kann mir vorstellen, dass Säuglinge bei der Mutter bleiben. Aber bei älteren Kindern sieht das bestimmt anders aus. Das sollte man eventuell mal ergoogeln, interessiert mich sehr.
Gut gefällt mir auch, dass der kleine Schlawiner sein Schicksal indirekt selbst in dieHand genommen hat, in dem er mit seinem Fingernagel die Fruchtblase gesprengt hat........
 

Helmut Pöll

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Viel fiel mir da nicht ein, von daher kann ich mich mit diesem Ende arrangieren.
Das in dem Handschuh kleine Spinnen waren, die bewiesen, dass er nicht getragen wurde zu dem Zeitpunkt war genial.
Geht mir genauso, @Sassenach123 . Das Ende haut mich nicht wirklich um, aber es ist konsequent und stimmig.
Bei den Spinnen dachte ich auch "super". Ich hatte auf DNA-Tests mit dem Hut getippt, aber dann kam alles doch anders.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Ich wa etwas überrascht, dass das Ende im Prinzip ein natürliches war, indem das Baby zur Welt gekommen ist. Dass die beiden erledigt waren, war eigentlich dem Gespräch klar...da muss ich @Helmut Pöll Recht geben. Mit der entsprechenden Krimierfahrung. Denke auch, dass Elody die Polizei auf die Spur gebracht hat...wen hat John jetzt eigentlich geliebt?? Das bleibt ein Stück weit offen...
Genial, dass das Baby den Fluchtversuch "willentlich" vereitelt hat, obwohl es jetzt - meines Wissens - mit ins Gefängnis muss. Ich glaube Babys verbleiben bei ihren Müttern..der Arme.
Insgesamt ein ungewöhnlicher, spannender und sehr kluger Roman.
 

wal.li

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Den Schluss fand ich wirklich cool, der Kleine verhindert die Flucht, indem er auf die Welt kommt. Geschieht Trudy und Claude recht.
So ganz genau weiß ich auch nicht, wie die Polizei nun dahinter gekommen ist. Wenn es tatsächlich stimmt, dass Elodie Trudy angelogen hat, hat sie vielleicht aus Trudys Reaktion einen Verdacht geschöpft und hat mit der Polizei geredet. Und die fehlenden Fingerabdrücke auf der Glykol Flasche kommen auch dazu. Wenn John wirklich Selbstmord begangen hätte, würde er wohl kaum die Fingerabdrücke entfernen. Obwohl, Zeit genug hätte er noch gehabt.
Ich fand die Idee des Buches sehr witzig, ein tolles kleines Kabinettstückchen. Mehr Nachhall hatte allerdings "Kindeswohl", das hatte ich allerdings auch auf Englisch und die vielen rechtlichen Begriffe waren schon eine Herausforderung.

Eine kleine Frage hätte ich noch: Kann ich das Cover auch auf meinem Blog verwenden? Auf der web-site habe ich das nicht direkt gefunden.
 

Sassenach123

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@wal.li
Ich glaube es waren viele Dinge die zu der Überführung geführt haben. Das was du aufgezählt hast, und einige andere Dinge. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass Claude abgestritten hat sich den Hut ausgeliehen zu haben. Oder die Argumentation mit dem Handschuh, die Geschichte Trudys wurde ja total unglaubwürdig als sich herausstellte, dass den die letzten Tage keiner getragen haben kann. Von wegen Depression! Die beiden waren sich wohl zu sicher.....
 
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Renie

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19. Mai 2014
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Gemessen an der gesamten Handlung war das Ende viel zu "normal". Hier hätte ich mit einem spektakulären Ende gerechnet, zumal ich auch bis zum Ende mit Allem gerechnet habe. Die Passage, in der John von den Toten auferstanden ist und Trudy erschienen ist, habe ich sogar zweimal gelesen, bis ich begriffen habe, dass das Kind einen alkoholseeligen Traum hat.
Dann habe ich an Trudy eine gewisse Kaltblütigkeit festgestellt. In dem Moment als ihre Wehen einsetzen und sie von Claude erpresst wird, gibt sie klare Anweisungen, was die Geburt angeht. Ein Wunder, dass sie überhaupt so gut informiert ist. Ich hatte eher den Eindruck, dass sie sich nicht großartig mit Geburtsvorbereitung befasst hat. Und aufgrund ihrer Kaltblütigkeit wird sie am Ende auch sämtliche Verantwortung für Johns Tod auf Claude abwälzen. Denn in der größten Not scheint Trudy zur Höchstform aufzulaufen. Aber das ist reine Spekulation.
 

Bibliomarie

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Nun endet das Buch mit einem Blick auf die Welt und auf die Mutter, die der Sohn nun sieht, Trudy ist schön! In meiner Fantasie war sie es nicht, da hat der Charakter auf mein Bild abgefärbt.
Letztendlich rätsele ich immer noch über den Charakter, ist Trudy nun nur egoistisch, oder doch noch abgefeimt? Die Geschichte mit dem Reisepass zeigt, dass sie sich ein Hintertürchen offengelassen hat, falls Claude sie zurücklassen will oder sie verrät.
Beide haben schon geahnt, dass sie mit der Geschichte nicht durchkommen, sie haben zu viel geplappert, zu dick aufgetragen.

Das Buch hat mir gefallen, aber ich rätsle noch über das Ende.
 
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parden

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Das Ende ist ein wenig unerwartet. Aber während des Lesens habe ich im Vorfeld bereits gerätselt, was es überhaupt für realistische Wendungen geben könnte?! Viel fiel mir da nicht ein, von daher kann ich mich mit diesem Ende arrangieren....
So ging es mir auch. Ein wenig, als wäre die Luft plötzlich raus. Letztlich war es die einzige 'Waffe', die dem Ungeborenen zur Verfügung stand: sich auf die Welt zwängen und damit die Zeitpläne der Mörder durcheinander bringen...
 

parden

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Das Ende haut mich nicht wirklich um, aber es ist konsequent und stimmig.
Bei den Spinnen dachte ich auch "super". Ich hatte auf DNA-Tests mit dem Hut getippt, aber dann kam alles doch anders.

Ja, das Ende ist vermutlich das einzig denkbare, trotzdem habe ich ein kleines bisschen Feuerwerk am Schluss vermisst... ;)

Die Spinnen waren ein genialer Einfall, *grins*. Die DNA am Hut legt die Schlinge noch enger um Claudes Hals, denke ich.
 
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anne_weiss

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Eigentlich hatte ich eine dramatischere Wendung erwartet auf den letzten Seiten, abere so ist es auch ok.
Ja, ich hatte auch kurzzeitig überlegt, ob das Baby am Schluss noch mal tritt, als sie gerade das Haus zur Flucht verlassen will - und sie dann die Treppe runterstürzt und dabei stirbt. Aber ich finde das Ende passt so viel besser - das Baby will ja leben, und es ist nun der Anfang der Geschichte - und gleichzeitig das Ende. Sehr raffiniert gemacht.
 
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anne_weiss

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Dann habe ich an Trudy eine gewisse Kaltblütigkeit festgestellt. In dem Moment als ihre Wehen einsetzen und sie von Claude erpresst wird, gibt sie klare Anweisungen, was die Geburt angeht.
Trudy ist im Verlauf der Handlung ja eher kindlich-jammerig, ihre Unordnung ist die eines großen Kindes oder Teenies, der sich um nichts schert... Erst in der letzten Szene wird sie wirklich zur Frau, die Claude, der sie bisher eher sexuell ausgeliefert war, Anweisungen gibt. Sie wird in ihrer eigentlich ausgeliefertsten Situation zur Bestimmerin, hat die Fäden in der Hand - und das zeigt auch ihre wahre Macht, der auch das Gefängnis nichts anhaben kann...
 
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anne_weiss

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Per Zufall habe ich einen Artikel in der Süddeutschen gefunden, dass es sich bei dem Buch um eine Neuerzählung der Hamlet-Geschichte handeln soll.
www.sueddeutsche.de: "Nussschale" von Ian McEwan – Kleiner Lauschangriff im Mutterleib

wie peinlich, ich habe Shakespeare eigentlich gelesen und nichts gemerkt.
:oops:
Ich fand's genial... Die Parallelen habe ich nicht alle nachvollzogen, aber mir ist am Anfang das Motto aus Hamlet mit der Nussschale aufgefalle. Und der letzte Satz natürlich "Und der Rest ist Chaos" - ein Abwandlung von "Der Rest ist Schweigen"... Jetzt bin ich doppelt begeistert von McEwan. Denn das erklärt auch das längliche philosophische Geschwafel des Ungeborenen, das mir manchmal auf die Nerven gegangen ist ;-) Und die Erklärungen über die anderen Völker, was auch bei Hamlet eine Rolle spielt... Und natürlich ist auch die Abwandlung der Geschichte großartig - McEwan verkehrt mit einem Handgriff das Ganze ins Gegenteil: Der Säugling wird geboren, Hamlet stirbt. Und das, vermutlich, weil das Baby sich (anders als Hamlet) nicht die Schuld anzieht...
 
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