Kapitel 16-20

Momo

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Vieles wiederholt sich richtig. Wird langsam langweilig, über Arturo zu schreiben.

Autoaggressionen, verletzt sich selbst am Daumen, erkennt aber, dass der Schmerz der Einsamkeit größer war. Auf Seite 161 versucht er zu beten, hält seine innere Krise schwer aus. Ambivalentes Verhalten, zwischen Auf- und Abwertung sich selbst gegenüber... Auf der Seite 163 spricht er von seinen inneren Kämpfen mit sich selbst ... Niemand sei in der Lage, in sein Inneres zu dringen. Wie denn auch, er tut alles Mögliche, die Menschen von sich fern zu halten.

Ein Lügenbold, erzählt zu Hause, er habe sich in der Fabrik verletzt, und bezeichnet sich als Sklave, er opfere sich für die Familie, doch eigentlich habe er keine Arbeit in der Fischindustrie verdient, sondern das Land der Arkadien, in dem Milch und Honig fließen ...

Dreist, als er das Buch seiner Schwester aus den Händen entwendet, um um es zu zerreißen. Was war es denn für ein Buch? Welchen Titel?

"Ich ernähre deinen Leib. Da habe ich wohl das Recht zu erfahren, womit du deinen Geist fütterst." (170)

Auf der Seite 188 bekommt man es wieder mit einer fiktiven Figur zu tun. Ein alter Mann mit Stock und grauem Haar und einem Buch in der Hand. Soll das Gott sein mir Arturos Lebensbuch in der Hand?

Ich warte mal, warte was ihr so schreibt ...
 

Querleserin

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Wadern
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Es scheint tatsächlich wenig Entwicklung zu geben. Arturo bedauert die Bilder mit den Frauen vernichtet zu haben, fühlt sich schwach, verletzt sich selbst, wie @Momo geschrieben hat. Die Beschimpfungen gegenüber seiner Mutter und Schwester wiederholen sich. Gleichzeitig träumt er beständig davon ein großer Schriftsteller zu werden, immer wieder hat er Träume davon, wie er später verehrt wird.
Doch dann trifft er die Frau im lila Mantel, diese Begegnung bringt ihn dazu, endlich ernsthaft mit dem Schreiben zu beginnen. Tag und Nacht schreibt er und ist sich auch nicht zu schade, in der Fischfabrik zu lügen. Zumindest wirkt er jetzt menschlicher, sogar die Fliegen dürfen sein Manuskript lesen ;)
Allerdings ist das, was er schreibt "schwülstiger Mist", wenn ich das so sagen darf. Eine Ausgeburt seiner sexuellen Fantasien mit großen Worten, wie seine Schwester richtig feststellt (Kapitel 22)

"In diesem Augenblick zerriss unvermittelt ein schrecklicher Schrei die allumfassende Stille über dem furchterregenden Labyrinth der salzigen See." (S.193)

Labyrinth der See??
 

Literaturhexle

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Kurze Reflexion über Kapitel 16:
Trauer über die verlorenen Bilder. Arturo will beten (Merkt er jetzt doch noch, dass er Hilfe braucht?!).
Er findet nicht die richtigen Worte. Er betet zu Gott, zu Nietzsche, zu Sprengler... erfolglos.
Am Ende betet er ZU SICH SELBST mit völlig sich selbst beweihräuchernden Floskeln....
Als er später den Ehering des Vaters findet, geht es gerade so weiter: aus dieser Ehe sei "ein Gigant der Menschheitsgeschichte" entstanden...
Ohne Worteo_O
 
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Leseglück

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Allerdings ist das, was er schreibt "schwülstiger Mist", wenn ich das so sagen darf. Eine Ausgeburt seiner sexuellen Fantasien mit großen Worten, wie seine Schwester richtig feststellt (Kapitel 22)

Ja das ist Mist. Das fand ich aber ganz witzig von John Fante wie er da fast zwei Seiten einen schlechten Stil schreibt...sozusagen im Namen von Arturo. Ich finde das steht im Kontrast zu dem tatsächlichen Stil des Romans, der ja ganz gut ist. Wenn Arturo nicht schreiben will "denkt" er in einem guten Schreibstil.
 

Leseglück

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Arturo will beten (Merkt er jetzt doch noch, dass er Hilfe braucht?!).
In der Szene hat man zunächst fast Mitleid, wie er da in seinem Studierzimmer/Beichtstuhl sitzt und nach Orientierung und Halt sucht. Aber dann der Ausweg zu sich selbst zu beten? Das kippt dann schnell wieder in seine Allmachtsphantasien...er kommt in seiner Entwicklung einfach nicht weiter! Alles wiederholt sich nur.
 

Renie

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Allerdings ist das, was er schreibt "schwülstiger Mist", wenn ich das so sagen darf. Eine Ausgeburt seiner sexuellen Fantasien mit großen Worten, wie seine Schwester richtig feststellt (Kapitel 22
Das Manuskript habe ich tatsächlich nur überflogen, das Ende sogar übersprungen. Diesen "schwülstigen Mist" konnte und wollte ich mir nicht antun.
 

Literaturhexle

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Vieles wiederholt sich richtig. Wird langsam langweilig, über Arturo zu schreiben.
Genau mein Gedanke nach diesem Abschnitt. Er träumt von ewigem Ruhm, sei es als Rennläufer, Schriftsteller oder sonst was.
Er verrennt sich in die Frau im lila Mantel: wieder total extreme Gefühle. Am Ende knutscht er eine Wand ab...
Zu Hause das Adjektiv-gespickte Schwulst-manuskript...:confused:

Langsam frage ich mich, ob wir als literaturbegeisterte Leser nicht die komplett falsche Zielgruppe für dieses Buch sind? Wir suchen immer einen Sinn...
Vielleicht soll man sich über diese Figur nur amüsieren und sie nicht so ernst nehmen??? Anders kann es doch nicht sein, weil nicht einer von uns dieses Buch verteidigt....

Auf geht's , das Ende naht... ;)
 

Tiram

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Ich habe echt keinen Bock mehr, weiterzulesen. Momentan habe ich das Gefühl, Arturo klaut mir wertvolle Lesezeit mit seiner Beweihräucherung.

Ich schließe mich @Leseglück an: Schreiben kann John Fante. Der erste Teil hat mich ja regelrecht gefesselt. Fast ärgere ich mich nun aber, mich mit den ersten Teilen abgegeben zu haben, weil mir Arturos Gehabe dermaßen auf die Nerven geht. Vor allem, weil keine Entwicklung bei ihm zu sehen ist.
 

Literaturhexle

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Ach komm, @Tiram: das schaffst du! Sind nur noch ein paar Seiten :D
Ich habe in die vorhandenen Rezis gespickelt: dass der Roman ohne Lektorat auskommen müsste, merkt man deutlich! Da wäre etliches gestrichen und geschliffen worden...
Ich begreife nicht, dass der Blumenbar Verlag ein äußerlich so ansprechendes Buch herausgegeben hat mit einem solch rüden, unausgegorenen Inhalt. "Perlen vor die Säue"...
 

Sassenach123

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Habe mir eure Kommentare nach beenden des Abschnitts direkt durchgelesen. Meine Hoffnung bestand darin, dort Antworten zu finden. Nun bin ich fast erleichtert, dass ihr mit dem gelesenen genauso wenig anfangen könnt.
Die Frau die er verfolgt, die Streichhölzer, was soll dem Leser dies sagen?
Seine Selbstverletzung machte mir deutlich wie dringend er Hilfe braucht. Dies ist das einzig greifbare für mich.
Werde das Buch nun schnellst möglich beenden. Hätte ich es mir privat gekauft, hätte ich es schon längst zur Seite gelegt........
 
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Literaturhexle

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Seine Selbstverletzung machte mir deutlich wie dringend er Hilfe braucht. Dies ist das einzig greifbare für mich.
Das stimmt. Da er aber ansonsten so ein Stinkstiefel ist, trat auch das in meinen Augen völlig in den Hintergrund.
Diese Passion wie z.B. mit den Streichhölzern habe ich auch nicht kapiert. Wahrscheinlich eine komplett gestörte Seele.
 
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