Trudy ist ein NoGo. Diese Mischung aus völliger Skrupellosigkeit und Gedankenlosigkeit ist schon schwer verdaulich. Scheinbar kamen ihr die Mordpläne zunächst als normaler Teil einer Seifenoper vor, während sie jetzt realisiert, dass ja wirklich jemand tot ist, und zwar durch ihre Schuld, und sie wirklich ins Gefängnis kommen könnte. @Sassenach123 .So langsam habe ich den Eindruck, dass Trudy merkt, dass Claude nicht gerade ein Volltreffer ist. Außerdem beginnt sie zu verdrängen, dass sie eine Mörderin ist und beginnt um John zu trauern.
Trudy ist ein NoGo. Diese Mischung aus völliger Skrupellosigkeit und Gedankenlosigkeit ist schon schwer verdaulich.
So ging es mir auch, @BibliomarieClaude und John als Brüder kann man sich kaum vorstellen, so unterschiedlich sind die beiden. Trudy ist in diesem Abschnitt für mich kaum zu ertragen. Ich fühle wirklich Abscheu.
Ich auch - aber andererseits hat mich Johns Umschwung auch vorher sehr verblüfft - für so ausgebufft hatte ich ihn nicht gehalten. In diesem Abschnitt gingen mir die theoretischen Erläuterungen des Ungeborenen über die Motive der Personen etwas zu weit - die philosophischen Überlegungen und die Reflexionen zur Weltgeschichte fand ich dann ehrlich gesagt doch etwas dröge. Das hat mich aus der Handlung rausgerissen...ls Elodie erzählt hat, das John ihre Affäre inszeniert hat, um sie eifersüchtig zu machten, war ich echt überrascht
Genau. Das finde ich auch zu abstrakt, es fügt sich nicht recht in die Handlung ein. Natürlich ist die Absicht klar: Es soll uns auch aus der klaren Krimihandlung auf eine Metaebene führen, glaube ich. Dennoch fand ich es etwas verlabert - ich hatte das Gefühl, der Autor will jetzt noch mal einen Schritt weitergehen und das auch ganz deutlich machen. Bisher fand ich das eher subtil, jetzt nervt es mich ein wenig. Außerdem - ging das noch jemandem so? - fand ich die Anmerkungen über den Islam dann doch nicht ganz so eindeutig der Figur zuzuordnen. Das kam mir glatt ein wenig misanthropisch rüber.In diesem Abschnitt wird seitens des Babys viel philosophiert.
Dennoch finde ich es total interessant, wie der Ungeborene ihre Regungen wahrnimmt - er nimmt sie ja gar nicht ernst. Eine tolle Perspektive - und sehr symbolisch für das Unbewusste, das noch nicht Ausgegorene, das, was uns allen bevorsteht, wenn wir diese Welt entern, die guten Vorsätze, die sich dann im Leben nicht so ganz durchhalten lassen...Trudy ist ein NoGo. D
Das ist mir auch aufgefallen Fand ich sehr cool gemacht!Und gleichzeitig - das finde ich erzählerisch sehr geschickt gemacht - verwendet der Erzähler immer häufiger ein "Wir", mit dem er sich und seine Mutter meint.
Ich würde tippen, dass sie für das allzu Menschliche, Wankelmütige in uns allen steht...Erst jetzt scheint sie sich der Konsequenz klar zu sein. Was verkörpert sie? Egoismus, Gier? Ich kann sie auch kaum noch ertragen.
In diesem Abschnitt gingen mir die theoretischen Erläuterungen des Ungeborenen über die Motive der Personen etwas zu weit - die philosophischen Überlegungen und die Reflexionen zur Weltgeschichte fand ich dann ehrlich gesagt doch etwas dröge. Das hat mich aus der Handlung rausgerissen...
Hat er wahrscheinlich auch, @pardenSo ein wenig, als hätte McEwan selbst noch ein Fläschchen Wein geöffnet und den Philosophen rausgeholt, um über Gott und die Welt zu schwadronieren
Daran hab ich auch denken müssen - auch wenn mir das Zitat mit der Nussschale nicht mehr eingefallen ist. Brudermord, Affäre und Schuld der Muttter...Ein Kammerspiel mit minimalistischer Besetzung, ein Drama alter Schule - Hamlet lässt grüßen