So wirklich viel ändert sich nicht. Ich finde das Buch immer noch sehr anstrengend, auch wenn Bradburys Schreibe auf der anderen Seite schon eine gewisse Atmosphäre schafft. Die ganze Story wirkt mysteriös und undurchschaubar, besonders die Dialoge der beiden Jungs muten mitunter ein ziemlich seltsam an.
Ich gebe dir absolut recht
@Sebastian - mich reißt es immer wieder raus. Die Wortbilder finde ich oft übertrieben, irgendwie grob, so als hätte kein Lektor ihm zur Seite gestanden ;-) (Berufskrankheit, dass ich da sofort drauf gucke, was ich gestrichen/verbessert hätte ...)
"Nein. Wills Lippen formten das Wort. Sims Lippen sagten auch nein." Das ist einfach unelegant, finde ich, sorry, Klassiker hin oder her. Auch Sprecherverben sind oft keine: "keuchte er" - das nervt mich. Genau wie die vielen Bezeichnungen, die aus unterschiedlichen Richtungen stammen: Da hat Mr. Cooler "Puppenaugen", eine "Pekinesenzunge" (warum winzig, das Wort sagt es doch schon...), "Insektenpupillen" und das Ganze in einer "Karnevalsmaske". Das geht für mich alles nicht zusammen, wirkt zwar im Einzelnen schön, aber im Ganzen wirr... Frage mich, ob es noch jemandem so geht. Und den Move mit der Tante fand ich seltsam. Ob sie wirklich einen Neffen hat, der so heißt und den spielt Mr. Cooger nur? Oder hat sie gar keinen Neffen und glaubt nur unter Mr. Coogers Einfluss, sie hätte einen. Rätselhaft, wie so vieles in diesem Buch, das auf mich ein wenig traumartig wirkt, bisschen wie die Filme von David Lynch.
Gut gefallen hat mir wie
@Helmut Pöll der Einzug des Zirkus in der Nacht, sehr atmosphärisch.
Dass mir das Ganze sprachlich so missfällt, könnte - um Bradbury ein wenig zu entlasten - zwei Faktoren geschuldet sein: Der Zeit und dem Übersetzer...