IV. Teil - Das Baby

Helmut Pöll

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Der Tod des Kindes treibt Gordweil an den Rand des Wahnsinns. Durch den Schock wird er krank. Wieder genesen hinterfrägt er seine Beziehung. Mit Thea kann es nicht weitergehen, aber ohne sie auch nicht.

Erschreckend: der Tod des eigenen Kindes scheint ihr völlig gleichgültig zu sein. Mich würde wirklich interessieren, wen er sich da als reales Vorbild genommen hat. ich bin mir ziemlich sicher, dass es diese Leute real im Wien von David Vogel gegeben hat.
 
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Literaturhexle

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Erschreckend: der Tod des eigenen Kindes scheint ihr völlig
Thea ist so unglaublich kalt ihrem eigenen Kind gegenüber, dass das für mich schon fast unrealistisch ist. Das ist widernatürlich!

Mit Sicherheit wird Vogel Vorbilder für seine Figuren gehabt haben, vielleicht auch in der eigenen Ehe. Dennoch kommt mir diese Thea ziemlich überzogen vor. Für die damalige Gesellschaft ohnehin!
 
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Helmut Pöll

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Dennoch kommt mir diese Thea ziemlich überzogen vor. Für die damalige Gesellschaft ohnehin!
Ja, vielleicht. Andererseits fällt man aber doch immer wieder aus allen Wolken, wenn man liest, dass beispielsweise irgendwer irgendwo ein Familienmitglied jahrelang im Keller eingesperrt hat. Das ist mit normalen Maßstäben nicht nachzuvollziehen, dennoch gibt es solche Leute - immer wieder. Thea ist bestimmt auch für die damalige Zeit sehr extrem @Literaturhexle.

Aber vielleicht macht das ja auch ein gutes Buch aus, dieser Blick in unbekannte Welten, wo die Gestörtheit plötzlich normal ist und alle Werte ausser Kraft sind. Spontan fällt mir #hool ein, "Das Parfüm" sowieso, "Der schmale Pfad durchs Hinterland".
 
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Literaturhexle

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Gerade heute stand doch wieder so etwas Schreckliches in der Zeitung, dass eine Mutter ihren 9-jährigen Sohn an andere Männer "verkauft" hat... Kranke Geister!!!

Aber du hast recht: In der Literatur haben wir es ja häufig mit beschädigten oder krankhaften Figuren zu tun. Sie geben einfach mehr her, mehr Stoff zum Nachdenken, mehr psychologische Tiefe.
"Hool" kenne ich nicht, aber bei den anderen stimme ich zu.
Wie Gordweil durch die nächtlichen Straßen läuft, wir seine Empfindungen und Gedanken teilen, seine Verwirrtheit. Wie man das nachempfinden kann- das ist schon Kunst des Schreibens.

Ein Roman über so Normalos wie uns wäre wahrscheinlich völlig öde... :p
@Helmut Pöll
 
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