Ist die Schutzfolie noch zeitgemäß? Der Handel testet Alternativen

Literaturhexle

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2. April 2017
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Müllberge, Nanoplastik, CO2-Verbrauch...
Der Verpackungswut wird der Kampf angesagt, das macht auch vor der Buchbranche nicht halt. Schon länger wird in den sozialen Medien diskutiert, ob die Schutzfolie bei gebundenen Büchern notwendig und noch zeitgemäß ist. Die Meinungen gehen auseinander.

Die Verlage testen Alternativen. Der Hanser-Verlag hat einen verlängerten Schutzumschlag getestet:

https://www.boersenblatt.net/2019-0...Xx34oOQNh9rdTRUwSMvDZ644PiLVKE55MvZ620mzCHCX0

Was haltet ihr vom Verzicht auf die Schutzfolie? Habt ihr schon Erfahrung mit Alternativen wie verlängertem Schutzumschlag oder Klebestreifen gemacht?
Eure Meinung dazu würde uns interessieren.

@Helmut Pöll @Renie @Tiram @Querleserin @Sassenach123 @KrimiElse @renee @kingofmusic @ElisabethBulitta @ulrikerabe @Anjuta @Mamskit @MRO1975
und alle anderen:reader3
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Auch ich versuche um Haushalt, Plastikverpackungen zu reduzieren. Mittlerweile habe ich in jeder Handtasche einen Stoffbeutel, Obst und Gemüse kaufe ich wenn möglich ohne Umverpackung. Ich ärgere mich, wenn im Discount 80 g Schinken in 25 g Hartplastik verpackt sind.

Was Bücher betrifft? Ja, da bin ich ein bisschen inkonsequent. Wenn ich mir ein neues, fest gebundenes Buch leiste, das meist nicht unter 20 Euro zu haben ist, habe ich es immer gern in Folie verpackt gekauft. So war gewährleistet, dass es ungelesen, sauber und unverkratzt zu mir nach Hause kam, wo ich dann feierlich die Folie abziehen konnte...

Angesichts des Verpackungswahnsinns bei zahlreichen niedrigpreisigen Artikeln oder im Lebensmittelbereich finde ich die Diskussion um "das bisschen Buchfolie" reichlich übertrieben. Andererseits geht es hier nur um Haptik und nicht um Hygienevorschriften. Man muss wohl irgendwo anfangen.
Nichtsdestotrotz wird mir persönlich die Folie fehlen.

Mit den Alternativen habe ich noch wenig Erfahrung. Der neue Joel Dicker wurde mit einem Klebestreifen zusammengehalten, beim Versand hatten sich die Kanten des Schutzumschlages verknickt. Das wäre mit Folie nicht passiert ;)
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Ja, da bin ich ein bisschen inkonsequent.

Ich denke, jeder ist inkonsequent. Ich hab's auch in der LR zu "Die Kollision" geschrieben: Ich z.B. meide exotisches Obst und Gemüse, kaufe auch möglichst saisonal und regional, aber meinen Kaffee und meine Schoki brauche ich dennoch (und einige andere Dinge). Ich kaufe auch möglichst kein Frischgemüse, das eingeschweist oder gar in Platikboxen verpackt ist, nehme aber ggf. dennoch mal eine dünne Plastiktüte mit, die ich dann für den Müll verwende. Ohne meine Katze könnte ich auch meinen Müll auf unter die Hälfte reduzieren. Aber verzichte ich deshalb auf das Tier?
Auf die Folie bei den Büchern indes könnte ich persönlich verzichten. Aber jedem das Seine. Mein "Die Zarin und der Philosoph" war übrigens auch nur mit einem Papierstreifen zusammengehalten und ist heil bei mir angekommen.

Übrigens empfinde ich unsere Gesellschaft, was das Umweltbewusstsein betrifft, auch für sehr schizophren. Und mich nehme ich da keinesfalls aus.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Danke für die Erstellung des Themas und den Link zu dem sehr lesenswerten und interessanten Artikel, liebe @Literaturhexle . Durch meinen diesjährigen Eintritt in die Büchergilde habe ich eine Vorliebe für schöne gebundene und hochwertige Bücher entwickelt. Die meisten waren bzw. sind in Folie eingeschweißt.
Ich weiß, es ist ein Widerspruch an sich, wenn man beim Lebensmitteleinkauf auf Plastik- oder Folienumverpackungen weitestgehend verzichtet, bei hochwertigen Büchern aber nicht. Trotzdem würde es mich gerade bei diesen stören, wenn es bereits VOR dem lesen abgenutzte Kanten und Ecken gibt.
Auch die Bücher vom Diogenes-Verlag haben verhältnismäßig "weiche" Buchdeckel. Wenn ich mir vorstelle, wie die Post mit Paketen umgeht und ich bekomme als Leser (selbst wenn es ein Rezensionsexemplar ist) ein bereits angegriffenes Buch - mh, das würde meine Freude (im ersten Moment) etwas "senken".
Also, so lange es noch keine wirklichen Alternativen gibt (die Idee vom Hanser-Verlag ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung), habe ich nix gegen "das bisschen Folie" um ein Buch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Da ich auch sehr viele gebrauchte Bücher kaufe, ist mir das eigentlich nicht so wichtig, ob neuwertige Bücher mit einer Schutzfolie versehen sind. Klar ist es nicht so schön, Lesespuren zu finden, aber spricht dies nicht auch für eine Reise des Buches. Und diesen Gedanken finde ich dann wieder schön.

Ich habe mit den Nickel Boys auch so ein Buch gekauft, welches mit dem ausgeklappten Schutzumschlag umwickelt wird. Eine schöne Idee, wie ich finde.

Den Verpackungswahnsinn empfinde ich ebenso als übertrieben, vieles ist doppelt verpackt und manches müsste eigentlich nicht in dem Maße geschützt sein. Aber gut, ich denke wir sind in einem Zeitalter der Veränderungen, bin gespannt was noch so kommt. Da ich auch schon in einer verpackungsärmeren Zeit großgeworden bin, weiß ich ja, dass es geht.

Und ja, auch ich finde das Palaver über dieses eigentlich sehr wichtige Thema was jetzt so losgeht, als übertrieben, einseitig und auch inkonsequent. Die Müllberge in den Meeren sind ja nicht einfach so entstanden. Da wirkt ja die westliche Welt die ganze Zeit indirekt mit. Und jetzt wird eine große Welle gemacht und sich aufgespielt. Wie eigentlich immer. Wie heißt es so schön. Niemand mag Klugscheißer. Etwas worüber nachgedacht werden sollte. Aber wird dies auch gemacht?
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Ich denke, jeder ist inkonsequent. Ich hab's auch in der LR zu "Die Kollision" geschrieben: Ich z.B. meide exotisches Obst und Gemüse, kaufe auch möglichst saisonal und regional, aber meinen Kaffee und meine Schoki brauche ich dennoch (und einige andere Dinge). Ich kaufe auch möglichst kein Frischgemüse, das eingeschweist oder gar in Platikboxen verpackt ist, nehme aber ggf. dennoch mal eine dünne Plastiktüte mit, die ich dann für den Müll verwende. Ohne meine Katze könnte ich auch meinen Müll auf unter die Hälfte reduzieren. Aber verzichte ich deshalb auf das Tier?
Auf die Folie bei den Büchern indes könnte ich persönlich verzichten. Aber jedem das Seine. Mein "Die Zarin und der Philosoph" war übrigens auch nur mit einem Papierstreifen zusammengehalten und ist heil bei mir angekommen.

Übrigens empfinde ich unsere Gesellschaft, was das Umweltbewusstsein betrifft, auch für sehr schizophren. Und mich nehme ich da keinesfalls aus.

Und ja, ich bin ebenso inkonsequent, ich versuche auch saisonal einzukaufen, aber manchmal kann ich auch nicht bei anderen Dingen widerstehen. Auch ich gehe mit Stoffbeutel oder Korb einkaufen, aber den Müll transportiere ich in einer Plastiktüte. Da muss ich mir auch noch etwas einfallen lassen. Hhmm. …
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich weiß, es ist ein Widerspruch an sich, wenn man beim Lebensmitteleinkauf auf Plastik- oder Folienumverpackungen weitestgehend verzichtet, bei hochwertigen Büchern aber nicht
Das ist die Frage. Hochwertige (Büchergilde) Bücher kauft man aus Leidenschaft, für das Regal, für die Sammlung. Sie sind nicht billig. Ist es da zuviel verlangt, wenn man sie in neuem Zustand besitzen und die ersten Gebrauchsspuren selbst beibringen will?
Wer kauft schon ein neues Auto mit Kratzer? (Der Vergleich hinkt ich weiß ;))
Außerdem ist die Schutzfolie bei Büchern wirklich extrem dünn. Mit jedem Gemüsebeutel hat man mehr Plastik gespart.
Dennoch begrüße ich die Suche (nach wirklichen) Alternativen sehr.

Da ich auch sehr viele gebrauchte Bücher kaufe, ist mir das eigentlich nicht so wichtig
Da bin ich völlig bei dir! Ich kaufe/ertausche auch viele gebrauchte Bücher. Da liegt die Messlatte nicht mehr so hoch und ich habe keine Probleme damit. Sie "kosten" aber nur einen Bruchteil von den neuen Gebundenen.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Da ich auch sehr viele gebrauchte Bücher kaufe, ist mir das eigentlich nicht so wichtig, ob neuwertige Bücher mit einer Schutzfolie versehen sind. Klar ist es nicht so schön, Lesespuren zu finden, aber spricht dies nicht auch für eine Reise des Buches. Und diesen Gedanken finde ich dann wieder schön.
Ich kaufe auch gebrauchte Bücher oder Mängelexemplare - da fällt es mir auch nicht schwer auf die Folie zu verzichten, weil sie mir evtl. schon eine Geschichte aus ihrem "Leben" erzählen können. Aber die Reise oder das Leben eines "neuwertigen" Buches beginnt für mich erst, wenn ich es von seiner Folie befreie und es "atmen" lasse - wie ein Baby, das geboren und von der Nabelschnur getrennt wird. Ich bin also quasi eine männliche Hebamme und stolz darauf :D:p.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Die Müllberge in den Meeren sind ja nicht einfach so entstanden.
Da haben wir schon gut mitgewirkt! In BWÜ laufen wir wie die Ameisen zum Recyclinghof und liefern unseren vorsortierten, gereinigten Müll in verschiedene Container ab. Wenn ich mir vorstelle, dass der dann einfach nach Indien, Malaysia etc. verschickt wird:eek:

Beängstigend ist für mich, wie forciert die Nachrichten platziert werden. Man könnte den Eindruck gewinnen, das Plastikthema wäre nagelneu... Ist es nicht! Es wurde nur durch die CO2 Debatte befeuert.

Als Bürgerin habe ich da schon mal das Gefühl, dass es nicht um fundierte Berichterstattung und Suche nach Lösungen geht, sondern nur wieder "eine Sau durchs Dorf" getrieben wird.
Das finde ich gerade bei derart wichtigen Themen schade. Gut Ist, dass sie das Bewusstsein des Einzelnen schärfen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Klar gefallen mir Bücher. Ich wäre sonst wohl nicht hier. Aber gefallen mir hochwertige Bücher mehr? Nein! Mir gefallen schöne Bücher, ja, manchmal, ab und zu, und dann wieder dieses oder jenes. Aber eigentlich gefällt mir ein Buch wegen des Inhalts, wegen dem was ich mit dem Buch verbinde. Ich schaue in meine Regale, sehe meine Schätze, gollum :p:D, sehe die Handlung vor meinem geistigen Auge und strahle. Ich sehe die vielen SuB Bücher und freue mich auf die kommende Zeit mit Ihnen. Manchmal freue ich mich dann nicht mehr und dieses Buch wandert dann aus, geht ins Exil. Aber bei dem ganzen Freuen und Strahlen, ist es mir wichtig ob das Buch vollkommen ist? Ich denke nein, ein bisschen bestoßen, der Schutzumschlag ist geknickt. C'est la vie. Aber ich denke durch die vielen alten völkerkundlichen Bücher, die ich habe, ist meine Sichtweise vielleicht anders, dort haben die meisten Beschädigungen. Aber gut, die haben auch einiges auf dem Buckel. Sie erzählen Geschichten. Wie ein staubiges altes Antiquariat. :rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Ich kaufe auch gebrauchte Bücher oder Mängelexemplare - da fällt es mir auch nicht schwer auf die Folie zu verzichten, weil sie mir evtl. schon eine Geschichte aus ihrem "Leben" erzählen können. Aber die Reise oder das Leben eines "neuwertigen" Buches beginnt für mich erst, wenn ich es von seiner Folie befreie und es "atmen" lasse - wie ein Baby, das geboren und von der Nabelschnur getrennt wird. Ich bin also quasi eine männliche Hebamme und stolz darauf :D:p.

Jaaaa, dies ist natürlich sooooo. Ein schönes Gefühl, ja. :rolleyes::p:D
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Klar gefallen mir Bücher. Ich wäre sonst wohl nicht hier. Aber gefallen mir hochwertige Bücher mehr? Nein! Mir gefallen schöne Bücher, ja, manchmal, ab und zu, und dann wieder dieses oder jenes. Aber eigentlich gefällt mir ein Buch wegen des Inhalts, wegen dem was ich mit dem Buch verbinde. Ich schaue in meine Regale, sehe meine Schätze, gollum :p:D, sehe die Handlung vor meinem geistigen Auge und strahle. Ich sehe die vielen SuB Bücher und freue mich auf die kommende Zeit mit Ihnen. Manchmal freue ich mich dann nicht mehr und dieses Buch wandert dann aus, geht ins Exil. Aber bei dem ganzen Freuen und Strahlen, ist es mir wichtig ob das Buch vollkommen ist? Ich denke nein, ein bisschen bestoßen, der Schutzumschlag ist geknickt. C'est la vie. Aber ich denke durch die vielen alten völkerkundlichen Bücher, die ich habe, ist meine Sichtweise vielleicht anders, dort haben die meisten Beschädigungen. Aber gut, die haben auch einiges auf dem Buckel. Sie erzählen Geschichten. Wie ein staubiges altes Antiquariat. :rolleyes::rolleyes::rolleyes:
Ein wunderbares Statement über die Liebe zu Büchern:rolleyes:
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
habe ich es immer gern in Folie verpackt gekauft. So war gewährleistet, dass es ungelesen, sauber und unverkratzt zu mir nach Hause kam
Da bin ich völlig bei dir @Literaturhexle . Das verlängerte Cover überzeugt mich nicht wirklich. Es müsste heutzutage doch möglich sein einen Umschlag herzustellen, der nicht auf Plastik, sondern z.B. auf Stärkebasis erstellt ist und damit biologisch völlig abbau/kompostierbar. Aber vielleicht ist das auch nur Wunschdenken ;)
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
querleserin.blogspot.com
. Man muss wohl irgendwo anfangen.
Nichtsdestotrotz wird mir persönlich die Folie fehlen.
Da sehe ich den wichtigsten Punkt, jede*r muss bei sich anfangen und ggf. Liebe Gewohnheiten aufgeben oder eben bewusst auf die Folie verzichten. Auch bei neuen Büchern. Mir geht es wie @renee, der Inhalt zählt, für mich ist das Äußere nicht so wichtig - also verzichte ich gern darauf und könnte wie bei Joel Dicker gut mit Klebestreifen Leben.

nix gegen "das bisschen Folie" um ein Buch.

Aber ein bisschen wird auch zum Müllberg, wenn du alle Bücher zusammennimmst, die verpackt sind :(.
 

MRO1975

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11. August 2018
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Die Schutzfolie ist mir eigentlich nicht wichtig. Ärgern tue ich mich nur, wenn ich ein vermeintlich neues Buch online bestelle und das Exemplar, das bei mir ankommt, einfach nicht neu aussieht. Aber selbst darüber habe ich mich am Ende nicht beschwert, da ich das Buch ja lesen und nicht angucken will. Richtige Schätze, wie mein rotes Buch der Westmark kaufe ich eh im Handel und da kann ich mir das Exemplar genau ansehen.

Ich habe übrigens kürzlich festgestellt, das in der Nähe meines Büros ein Büchergilde-Laden ist. Da muss ich demnächst unbedingt mal hin. :rolleyes:
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Ehrlich gesagt, denke ich nicht, dass es reicht, über umweltfreundlichere Alternativen nachzudenken, sondern wir müssen über unseren Konsum und unseren Lebensstandard an sich nachdenken. Aber das möchte niemand hören.

Wenn's um dieses Thema geht, mache ich mir mit dieser Aussage schon immer genug "Feinde". Aber ich denke halt immer: Entweder ich schütze die Umwelt, oder ich fliege eben zwei Mal im Jahr in den Urlaub. Beides zusammen geht nicht.
In den Achtzigern war das Waldsterben schon einmal ein großes Thema. Dann wurden Katalysatoren und bleifreies Benzin eingeführt, aber gleichzeitig wurde die Autos immer größer und leistungsstärker, die deutsche Durchschnittsfamilie mit 1,5 Kindern (wenn's noch so viele sind) fährt mittlerweile zwei große Autos, und zu Fuß geht eh niemand mehr. Dieses Schuljahr habe ich eine Supervision besucht, die ein, zwei km von mir entfernt stattfand. Und alle haben sich immer gewundert, dass ich zu Fuß dort aufgetaucht bin, statt das Auto zu nehmen. Da ist bei uns im Bildungsplan von Nachhaltigkeit die Rede, aber kapieren, was das bedeutet, tut wohl niemand. Aber ok, ich will mich einfach nicht mehr aufregen.
 

MRO1975

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11. August 2018
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Ehrlich gesagt, denke ich nicht, dass es reicht, über umweltfreundlichere Alternativen nachzudenken, sondern wir müssen über unseren Konsum und unseren Lebensstandard an sich nachdenken. Aber das möchte niemand hören.

Wenn's um dieses Thema geht, mache ich mir mit dieser Aussage schon immer genug "Feinde". Aber ich denke halt immer: Entweder ich schütze die Umwelt, oder ich fliege eben zwei Mal im Jahr in den Urlaub. Beides zusammen geht nicht.
In den Achtzigern war das Waldsterben schon einmal ein großes Thema. Dann wurden Katalysatoren und bleifreies Benzin eingeführt, aber gleichzeitig wurde die Autos immer größer und leistungsstärker, die deutsche Durchschnittsfamilie mit 1,5 Kindern (wenn's noch so viele sind) fährt mittlerweile zwei große Autos, und zu Fuß geht eh niemand mehr. Dieses Schuljahr habe ich eine Supervision besucht, die ein, zwei km von mir entfernt stattfand. Und alle haben sich immer gewundert, dass ich zu Fuß dort aufgetaucht bin, statt das Auto zu nehmen. Da ist bei uns im Bildungsplan von Nachhaltigkeit die Rede, aber kapieren, was das bedeutet, tut wohl niemand. Aber ok, ich will mich einfach nicht mehr aufregen.
Ich stimme dir völlig zu. Das Verhalten grenzt fast an Schizophrenie. Bei den Grünen gibt es statistisch die meisten Vielflieger. Schön, wenn man sein Gewissen an der Wahlurne beruhigen kann, um dann weiter zu machen wie bisher. :mad: