Indiebookday 2018

Renie

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19. Mai 2014
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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Es gibt viele kleine Verlage, die mit Leidenschaft und Herzblut jedes Jahr großartige Bücher auf den Markt bringen. Da sie nicht die finanziellen Mittel haben wie ein großer Verlag, bleiben sie leider häufig in der Literaturbranche unentdeckt. Es gibt einige Wenige, die mal den Branchen-Jackpot knacken, z. B. Frankfurter Verlagsanstalten (FVA) mit "Widerfahrnis" von Bodo Kirchhoff. Doch das sind eher die Ausnahmen.
Der Indiebookday fand das erste Mal vor fünf Jahren statt. Seitdem wird dieser Tag jährlich von den Buchhandlungen und unabhängigen Verlagen zelebriert, zum Einen, um die Sichtbarkeit der Verlage zu erhöhen, zum Anderen, um natürlich Umsatz zu machen.

Lasst uns den Indiebookday auf unsere Art feiern, indem wir das tun, was wir hier am Besten können: über Bücher reden und schreiben. Geht doch mal in Euch und überlegt, welche Bücher Ihr im letzten Jahr aus den unabhängigen Verlagen gelesen habt. Ich kann mich an einige Highlights erinnern. Vielleicht fallen Euch Geschichten ein, die Ihr mit den unabhängigen Verlagen erlebt hat. Insbesondere die Blogger unter uns werden einiges zu berichten haben.
Da ich selbst Fan von vielen Indies bin, würde ich mich freuen, von Euren Erfahrungen zu lesen.

@Literaturhexle @Buchplauderer @Querleserin @Momo @Tiram @Leseglück @Anjuta @Helmut Pöll @Mikka Liest @wal.li @Krischan @Xanaka @milkysilvermoon und natürlich alle anderen bei Whatchareadin
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Danke @Renie für den Hinweis. es ist wirklich beeindruckend, wie viele engagierte kleine und unbekante Verlage es mit tollem Programm gibt.

Wenn ich auf die letzten 12 Monate zurückschaue, dann fällt mir allerdings auf, dass ich nicht ganz so viele Indies gelesen habe wie Du.

Aber eines, das mir spontan einfällt, möchte ich nicht unerwähnt lassen. "In Gesellschaft kleiner Bomben"
Buchinformationen und Rezensionen zu In Gesellschaft kleiner Bomben: Roman von Karan Mahajan
Kaufen >

...und dann natürlich die Bücher von #alan bennett aus dem Wagenbach Verlag
Buchinformationen und Rezensionen zu Così fan tutte von Alan Bennett
Kaufen >
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Ihr Lieben, was ist ein unabhängiger Verlag? Die FVA hätte ich zum Beispiel ebenso eingeschätzt wie Hanser oder Piper....
Inwiefern sind die anderen abhängig? Und von wem?
Könntest du einpaar unabhängige Verlage nennen @Renie ?

Bestimmt gehört aber dieses Wunderbare Buch dazu, das ich nur dank deines Tipps gelesen habe:
 

Literaturhexle

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Klappt wieder nicht mit dem Bearbeiten und einfügen:
Mahlstrom von Yael Inokai
Erschienen bei Edition Blau
 
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Mile

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15. März 2014
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Schleswig-Holstein
www.andre-milewski.de
Ihr Lieben, was ist ein unabhängiger Verlag? Die FVA hätte ich zum Beispiel ebenso eingeschätzt wie Hanser oder Piper....
Inwiefern sind die anderen abhängig? Und von wem?
Könntest du einpaar unabhängige Verlage nennen @Renie ?

Bestimmt gehört aber dieses Wunderbare Buch dazu, das ich nur dank deines Tipps gelesen habe:

"Indie"-Verlage sind für sich selbst verantwortlich, gehören also keinem Konzern wie z. B. Bonnier (u.a. Piper, Carlsen, Ullstein, ArsEdition). Hanser z.B. ist einer der wenigen Verlage, der noch im Besitz der Gründer ist, gilt aber Aufgrund des Umsatzes nicht als "Indie". Die FVA hingegen hast Du richtig eingeordnet.

"Indie" hängt also auch von der Größe und Wirtschaftlichkeit ab, hier gibt es eine Liste:

https://derhotlistblog.wordpress.com/liste-unabhangiger-verlage-deutschland/
 

huskie-style

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30. April 2014
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Holzwickede
lesbar.blog
Ich bin da immer recht zwiegespalten. Klar ist es schön, den Indiebookday zu haben. Aber letztendlich ist es wie mit dem Muttertag - ein Tag im Jahr ist viel zu wenig, wenn man dann den Rest des Jahres auf die Würdigung verzichtet.

Ich für meinen Teil lege beim Bloggen mein Hauptaugenmerk auf die Indies, weil sie mehr Beachtung verdienen und zum Anderen die Resonanz der Autoren und Verlage irgendwie "echter" ist.
 

Literaturhexle

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Danke @Mile !
Ich hatte den Begriff "Indies" immer den Selbstverlegern zugeordnet und dann insbesondere den EBooks.
Steht "Indie " ausschließlich für die unabhängigen Verlage? Dann hätte ich wieder was dazu gelernt.
 
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Helmut Pöll

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Ich hatte den Begriff "Indies" immer den Selbstverlegern zugeordnet und dann insbesondere den EBooks.
Das ging mir lange auch so @Literaturhexle . "Indie" steht letztlich nur für "unabhängig" (=> von independet - https://en.wikipedia.org/wiki/Indie).

Neben den Indie-Verlagen gibt es Indie-Autoren, aber auch Indie-Bands. Die Indie-Autoren sind dann tatsächlich identisch mit den Selfpublishern, da unabhängig und keinem Verlag verpflichet. Korrigiere mich bitte @Mile , wenn ich was Falsches in Umlauf bringe ;)
 

Literaturhexle

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Es macht doch noch Sinn, wenn man weiß, wo die denglischen Begriffe herkommen! Dann ist "indie" ja fast selbsterklärend :)
 
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Renie

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Ich für meinen Teil lege beim Bloggen mein Hauptaugenmerk auf die Indies, weil sie mehr Beachtung verdienen und zum Anderen die Resonanz der Autoren und Verlage irgendwie "echter" ist.
Das habe ich auch beobachtet. Bei Indie-Verlagen ist das Veröffentlichen von Büchern wie Kinderkriegen. Häufig, wenn ich mit einem Indie-Verleger spreche, habe ich das Gefühl, dass ich einen stolzen Vater vor mir habe, der die Bücher seines Verlages wie seine Babies betrachtet. Das Glänzen in den Augen, die Begeisterung und Freude ... wie ein Papa nach der Geburt seines Kindes ;)
 

Renie

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Hier sind übrigens meine Indie Highlights der letzten 12 Monate. Ich versuche mich kurz zu halten ;):
Der Roman der georgischen Autorin Ekaterine Togonidze über die siamesischen Zwillinge, erschienen im Septime Verlag. Ein unglaubliches Buch, der Verleger Jürgen Schütz war auf der Leipziger Buchmesse stolz wie Oskar - völlig zu Recht.
aus dem Verlag Antje Kunstmann: die Autorin hat bereits zum zweiten Mal den National Book Award gewonnen, mit eben diesem Buch. Der Sprachstil hat mir die Schuhe ausgezogen.

Und natürlich das Buch, von dem @Literaturhexle bereits gesprochen hat:
aus dem Rotpunkt Verlag, die viele Sachbücher verlegen, aber für Gegenwartsliteratur und Klassische Moderne (keine Ahnung, wie man das unterscheiden und definieren kann) eine eigenes Programm haben, die Edition Blau, in der auch Mahlstrom erschienen ist.

Ich belasse es jetzt erst mal bei den drei Titeln, sonst komme ich aus dem Schwärmen nicht mehr raus.
 

Renie

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Ist nicht Liebeskind auch ein Indie-Verlag? Der wird von Bloggern zumindest auch geschätzt.
Stimmt, Liebeskind ist auch ein Indie . Viele Indie-Verlage haben die Blogger für sich entdeckt, weil deren Buchbesprechungen mit allem, was an Social Media Aktivität dazu gehört, die einzige Möglichkeit ist, um Werbung zu machen und die Sichtbarkeit ihrer Bücher zu verbessern. Das Werbebudget ist sehr begrenzt. Die finanziellen Mittel, die sie haben, stecken sie lieber in die Qualität der Bücher.
 
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Renie

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Viele Indie-Verlage haben sich mit ihrem Programm spezialisiert - eine weitere Möglichkeit, um sich von der breiten Masse an Verlagen abzuheben.
Ich denke da an die Edition Büchergilde, die tatsächlich auch zu den Indies gehört. Mit ihrem Konzept, Bücher besonders zu illustrieren und "schön" zu machen, sind sie sehr erfolgreich. Ich erinnere an unsere Leserunde zu "Der dritte Mann", in der die Teilnehmer in den Genuss einer Büchergilde-Ausgabe kamen. Die Bücher haben schon was. Da schlägt das Bibliophilen-Herz höher.

Einen weiteren spezialisierten Verlag, den ich kennengelernt habe, ist der Cass-Verlag. Es würde mich nicht wundern, wenn noch keiner von euch etwas von diesem Verlag gehört hat, er ist nämlich weder über Facebook noch über Twitter, Instagram o. ä. zu finden. Das höchste der Gefühle ist die Verlagsseite im Internet. Eigentlich kaum zu glauben, dass solch ein Verlag überlebensfähig ist, wenn ihn doch keiner kennt.
Doch der Cass-Verlag um das Verlegerehepaar Cassing hat sich spezialisiert. Seit Jahren veröffentlichen sie Gegenwartsliteratur und Krimis aus Japan sowie Süd-Korea. Die Beiden sprechen fließend Japanisch und übersetzen daher selbst. Die Bücher sind schon sehr besonders. Man merkt den Büchern an, dass sie aus einem komplett fremden Kulturkreis kommen. Den Cassings gelingt jedoch immer wieder das Kunststück, die Bücher für unsere Verhältnisse lesbar zu machen, aber dennoch die Authentizität dieser Bücher zu bewahren.
Wer mal reinstöbern möchte, hier sind zwei Titel, die ich gelesen habe:

Fallen Euch weitere Verlage ein, die sich spezialisiert haben?
 
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Renie

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Neben den Indie-Verlagen gibt es Indie-Autoren, aber auch Indie-Bands. Die Indie-Autoren sind dann tatsächlich identisch mit den Selfpublishern, da unabhängig und keinem Verlag verpflichet.
Bei Whatchareadin gibt es einige Indie Autoren, die sich mehr oder weniger intensiv an unserem Forum-Leben beteiligen. Natürlich sind uns diejenigen am liebsten, die hier nicht nur Werbung für ihre Bücher machen wollen (das ist nämlich verboten!), sondern in erster Linie Spaß daran haben, sich mit uns Nicht-Autoren auszutauschen.
Es gibt im Übrigen eine Link-Liste, in der einige Autoren zu ihrer Internetseite verlinken (dürfen):
https://whatchareadin.de/community/linkdirectory/categories/autoren.3/

(So etwas gibt es übrigens auch für unsere Blogger:
https://whatchareadin.de/community/linkdirectory/categories/buchblogger.4/
Wer seinen Blog hier noch nicht verewigt hat, kann das gerne nachholen :))
 
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Literaturhexle

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die Autorin hat bereits zum zweiten Mal den National Book Award gewonnen, mit eben diesem Buch. Der Sprachstil hat mir die Schuhe ausgezogen.
Dieses Buch hat sogar unsere Onleihe. Nach deiner fulminanten Besprechung habe ìch das unbedingt auf dem Radar. Gerade die Sprache kann mich für ein Buch begeistern...:rolleyes:
Das Werbebudget ist sehr begrenzt. Die finanziellen Mittel, die sie haben, stecken sie lieber in die Qualität der Bücher.
Das ist völlig plausibel. Da mir das Verlagswesen jedoch fremd Ist, hsbe ich einfach noch nicht drüber nachgedacht. Das erklärt auch, warum die Bücher kleinerer Verlage oft auf allen Blogs herumgeistern, aber in den Läden bestellt werden müssen.
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Das Buch "Der Schlüssel" liegt hier auf meinem SUB, allerdings vom Kein und Aber Verlag 2016. Übersetzt wurde es von Gerhard Knauss und einer Japanerin.