Indie-Autorin hat abgeschrieben

Klara Bellis

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@Helmut Pöll : Myra Cakan macht das nicht allein. Da scheint eine ganze Gruppe dranzusitzen.
Der eben genannte Fall erinnert mich an eine Fernseh-Doku über ganz schlimme Serientäter, die trotz Überführung in einem Fall zu anderen Fällen geschwiegen und diese nur zugegeben haben, wenn ihnen diese von den Ermittlungsbehörden nachgewiesen werden konnten. Alles andere, was sie sonst noch so im Keller (oder wo auch immer) verscharrt hatten, blieb dort auch liegen, wenn es keiner herausfand und ihnen bewies.
Da gehört eine ganz schöne Nervenstärke (oder was auch immer das ist) dazu, trotz „Überführung“ in einem oder mehreren Fällen, die anderen, ebenfalls plagiierten Bücher einfach im Verkauf zu lassen und darauf zu setzen, dass es schon keiner mitbekommt.
 
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Helmut Pöll

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@Helmut Pöll : Sie macht das nicht allein. Da scheint eine ganze Gruppe dranzusitzen....
Eine ganze Gruppe? Das wird ja immer besser.
Da gehört eine ganz schöne Nervenstärke (oder was auch immer das ist) dazu, trotz „Überführung“ in einem oder mehreren Fällen, die anderen, ebenfalls plagiierten Bücher einfach im Verkauf zu lassen und darauf zu setzen, dass es schon keiner mitbekommt.
Naja, Nervenstärke, ich weiss nicht. Ein Freund von mir ist Jurist und mit dem habe ich mich mal über ein ähnliches Thema unterhalten: warum rücken Leute nur scheibchenweise mit der Wahrheit heraus. Der meinte, dass das im Grunde ganz einfach ist: sie haben nichts zu gewinnen, nur zu verlieren. Klingt für mich einleuchtend.
 

Somerset

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Das beste Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Abgesehen davon, dass man nicht mehr ruhig schlafen kann. Das Schlimme an der Sache allerdings, ist, dass die Autorin mit ihrem nächsten "Werk" wieder Erfolg haben wird. Die Anhänger sind ja (leider) vorhanden....
 
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Marley

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7. Oktober 2014
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@Sebastian ja, das kann man wirklich nicht verstehen und nur strunzdoof finden. Ich hatte mal kurz drüber nachgedacht. Ich glaube auf dem amerikanischen Markt können Bücher gleiche Titel haben. Vielleicht dachte die Abschreiberin, dass es deshalb nicht auffällt haha.
 

Helmut Pöll

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Also ob sie wieder Erfolg haben - und noch schlimmer - Nachahmer finden wird, das hängt einzig und alleine vom betroffenen Verlag und Autor ab. Wenn diese adäquat reagieren, d.h. Schadenersatz und Anwaltskosten einklagen, dann wird es zu keiner Wiederholung kommen, denn dann muss sie befürchten, dass der Verlag ihre Veröffentlichungen verfolgt.
Das sehe ich auch so. Bislang hat man sich bei allen Plagiatsfällen mehr oder weniger hinter den Kulissen geeinigt. Bin gespannt, ob das hier auch wieder so ist oder ob tatsächlich ein Verlag einen Anwalt einschaltet um Nachahmer abzuschrecken.
 

Klara Bellis

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23. März 2014
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Hab gerade eine kritische Stimme zum „Facebook-Pranger“ für Plagiatoren gelesen und dass es rechtlich bedenklich ist, so etwas öffentlich zu machen, wenn es nicht durch ein Gericht o.ä. bewiesen ist (Unschuldsvermutung und so). Nach diesem Artikel wären im Grunde dann auch viele Äußerungen in unseren Kommentaren hier oder allein auch schon die Überschrift des Diskussionsbeitrages bedenklich, da ja keine Schuld offiziell festgestellt wurde, sondern nur Beweise gesammelt und weitergeleitet wurden.
Rechtlich bedenklich: Der Plagiatspranger auf Facebook - PhantaNews
 

Helmut Pöll

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OK - das lässt sich locker umgehen. Wir formulieren: "Wenn es stimmt, dass ... dann ..." oder ähnliche Formulierungen. Manchmal kann man auch von der Politik lernen :eek:
Genau, @PHakenjos ;). Man kann auch viel von den zeitungen lernen, indem man mit Fragen arbeitet. Der Titel dieses Threads bezieht sich auf einen der ersten Fälle, bei dem eine Autorin abgeschrieben hat und das selbst auch eingeräumt hat, @Klara Bellis.
 

Helmut Pöll

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Jetzt mag man fragen, wo denn der Unterschied zu beispielsweise einem Guttenplag ist, auf dem die Plagiate von zu Guttenberg offengelegt wurden. Da gibt es diverse: Erstens war das Guttenplag (und sind ähnliche Angebote) öffentlich und transparent, sprich: man kann das Zusammentragen der inkriminierten Stellen ..nachverfolgen
Hat Myra Cakan nicht auch einige Stellen als Beweis veröffentlicht? Ich meine schon.
Drittens geht es dabei um Personen von zeitgeschichtlicher Relevanz, das ist bei eher unbekannten AutorInnen ganz sicher nicht der Fall.
Das ist sicher richtig, @Klara Bellis . Öffentlich und für jeden frei einsehbar sind natürlich die Textstellen in den unterschiedlichen Büchern. Und natürlich dürfte man beispielsweise schreiben: "Erstaunlicherweise stimmen 25 Textstellen von Buch A mit Buch B überein. Könnte das ein Plagiat sein?"

Was ich allerdings an dem Artikel etwas eigenartig finde: es wird ellenlang argumentiert, wie ungerecht es doch sei so etwas publik zu machen. Stellenweise habe ich den Eindruck als sei nicht das Plagiieren verwerflich (kommt ja in jeder guten Familie vor), sondern das Aufdecken des Plagiats.
 
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Klara Bellis

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23. März 2014
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@Helmut Pöll : Gerade bei Büchern lässt es sich ja 1:1 zeigen. Soweit ich die Plagiatsaufdecker verstehe, gehen sie damit nur dann auf Facebook hausieren, wenn die von ihnen im Hintergrund angeschriebenen Verlage und/oder Plagiatoren es selbst öffentlich machen.
Andererseits ist Facebook an sich ein rechtliches Minenfeld. Jedes Foto mit Freunden drauf, das ich da ohne Rücksprache reinstelle, ist eine Verletzung des Rechts am eigenen Bild. Jedes Bild, das ich von irgendeiner Seite teile, ist im Grunde eine Urheberrechtsverletzung. Etc.
 

Helmut Pöll

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Andererseits ist Facebook an sich ein rechtliches Minenfeld...
Ja, das stimmt schon @Klara Bellis , Facebook ist ein schwieriges Feld. Andererseits können zu viele Bedenken auch zur Untätigkeit denen gegenüber führen, die selbst keinerlei Bedenken haben. Insofern bin ich ganz froh, dass da jetzt was passiert. Myra Cakan ist Journalistin, die weiß schon was sie tut ;).
Myra Çakan – Wikipedia
 
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apple

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18. Januar 2016
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@Klara Bellis, ich habe mir den Artikel von Hr. Holzhauer durchgelesen, auch seine jüngsten "Klarstellungen", die er selbst als " Korinthenkackerei" bezeichnet, was wohl bedeutet, dass er sie für überflüssig hält.

Ich mochte den Tenor des Artikels nicht, denn obwohl ich kein "Plagiatsjäger" bin, hatte ich den Eindruck, dass er in seinem Artikel diese vor den Pranger stellt, was juristisch wahrscheinlich o.k. ist, weil er keine Namen nennt, sondern gleich die ganze (anonyme) Gruppenbezeichnung verwendet und Gruppen zwangsläufig keine Persönlichkeitsrechte haben.

Mich wunderte fast, dass der Vorwurf der "Selbstjustiz" nicht erhoben wurde, obwohl ich ihn unterschwellig durch den Artikel "wabern" sah.

(Könnt ihr sie auch sehen, die Plagiatsjäger, die sich mit übergezogener Kapuze und Lynchseil in der Hand auf ihr nächstes Opfer stürzen? Wehe, wehe den mutmaßlichen Plagiatoren ;) ... es wird noch ein böses Ende mit ihnen nehmen ... mit den durch ein ordentliches Gericht des Plagiatentums überführten Plagiatoren natürlich, nur die sind gemeint ;))

Ich denke, hier wurde nur eine Unschuld wirklich verletzt und zwar die des betrogenen Autors, denn dass sich ein mutmaßlicher Platiator selbst des Plagiatorentums bezichtigt, weil er vergessen hat, dass er der Urheber ist, das halte ich, bei allen bereits vorgekommenen Kuriositäten, für ausgeschlossen - da würden wir uns ja stramm auf die Demenz zu bewegen

falls ich überlesen haben sollte, dass sich Herr Holzapfel in demselben Artikel ebenso ausführlich und eindeutig über die Verletzung der Persönlichkeits- und Urheberrechts der durch mutmaßliche Plagiatoren geschädigten Autoren geäußert haben sollte, bitte ich das zu entschuldigen und mir das mitzuteilen, damit ich meinen Kommentar weniger einseitig formulieren kann, was ich dann umgehend tun werde.


(uff - ich muss ehrlich schreiben, dass es ganz schön kompliziert wird, wenn man sich so ausdrücken muss/will. Ich will das nicht, das ist mir zu anstrengend, aber es war ein lustiger Versuch):)
 
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