Indie-Autorin hat abgeschrieben

Helmut Pöll

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Gerade köchelt in der Indie-Autorenszene ein neuer Plagiatsvorwurf hoch. Einer Amazon-Rezensentin war aufgefallen, dass "Alles begann mit dir" unwahrscheinliche Ähnlichkeit mit einem "Denise"-Roman des Cora-Verlages hatte, die in den 1980er und 1990er Jahren populär waren.

Heute gab die Autorin den Sachverhalt auf ihrer Facebook Seite zu: "Heute teile ich euch mit, dass die Romane ‚Alles begann mit dir‘ und ‚Das Amulett in mir‘ tatsächlich abgeschriebene Bücher sind", schrieb sie da.

Der ganze Vorgang sei aber irgendwie ein Versehen. Sie habe damals den Roman als Tippübung benutzt, dann die Tippübung vergessen, 20 Jahre später die Datei wiedergefunden und für ein eigenes Werk gehalten. So kann's gehen im Leben. ;)

Mehr Infos:
www.selfpublisherbibel.de: "Abgetippt, nicht abgeschrieben": Plagiats-Affäre um erfolgreiche Indie-Autorin
 

Tiram

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Ihren Entschuldigungsposts samt Kommentare hat sie aber schon wieder gelöscht.
 

supportadmin

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Ja, der Facebook-Beitrag wurde mittlerweile gesperrt, @Tiram . ich kann mir vorstellen, dass es da doch einige unschöne Kommentare gegeben hat.

Hier ist ein Screenshot des Textes von Facebook:piel-plagiatsvorwurf.png

Also mir bleibt da die Spucke weg: "In alten Unterlagen" gefunden. Muss mal nachsehen, ob ich noch die alte Tippübung zu "Anna Karenina" in meinen Unterlagen finde. Würde Einiges erleichtern...:(:confused:
 

supportadmin

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29. Oktober 2013
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Hahaha, ich schmeiß mich weg.

Das Lustige ist ja, dass ihr das mit noch einer zweiten Geschichte so ergangen ist. Da hört für mich dann das "Aus Versehen" auf.
Ha, genau! Hoffentlich hat der Schreibmaschinenkurs damals nicht allzu lange gedauert. Man mag sich ja gar nicht ausdenken, wie viele Tippübungen bei einem Halbjahreskurs herausgekommen sein könnten.
 

parden

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Ha, genau! Hoffentlich hat der Schreibmaschinenkurs damals nicht allzu lange gedauert. Man mag sich ja gar nicht ausdenken, wie viele Tippübungen bei einem Halbjahreskurs herausgekommen sein könnten.
Naja, am Anfang schreibt man nur so was:
asdf jklö
Damit dürfte es schwierig sein, seriöse Texte abzutippen. Das gelingt erst gegen Ende des Kurses. Sage ich mal aus eigener Erfahrung. Aber ich bin ja auch keine Autorin... :rolleyes:
 

parden

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Ich finde es ja irre, dass eine Leserin sich tatsächlich an einen Text von vor 30 Jahren erinnern konnte. Und dann noch an einen Groschenhefttext. Die Bücher dieses Verlages habe ich jedenfalls so in Erinnerung - oder sind das Vorurteile? Für mich waren die Texte nach kurzem Reinschauen so wie 'kennst du einen, kennst du alle'... Aber vielleicht finden das manche jetzt auch unverschämt. Hm.
 

parden

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Jedenfalls ist es natürlich ein Unding, dass solche Plagiat-Geschichten laufen. Aus der Nummer kommt die 'Autorin' sicher nicht mehr raus (und vermutlich wird jetzt genau geprüft, was es mit iheren anderen Texten auf sich hat...). Da Indie-Autoren vielerorts immer noch nicht wirklich etabliert sind, schadet das der Zunft m.E. unter Umständen ganz erheblich. Oder sehe ich das zu eng? Kommen jetzt nicht wieder die Stimmen von wegen vorheriger 'Prüfung' durch einen Verlag?
 

Mile

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Einfach immer wieder ätzend so etwas zu erfahren. Traurig wie sich die Ausreden gleichen. ( siehe "Fall Gercke").

Das schadet auf jeden Fall dem Ruf aller SPler. Der Autorin selber wird es bestimmt nicht so sehr Schaden. Die meisten Leser bekommen davon kaum was mit, dafür ist die Autorin nicht bekannt genug und auch für die Presse kein großes Thema. Auch die bereits genannte Frau Gercke ist ja wieder dick im Geschäft.
 

parden

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Ich bin jetzt mal gehässig: Wie kann man nur annehmen, dass ein Auszug eines Cora-Romanes für ein Buch geeignet ist? Wenn es wenigstens John Sinclair gewesen wäre! Aber Cora? Mir wäre es peinlich, wenn mein geistiges Eigentum mit Cora oder Denise oder wem auch immer in Verbindung gebracht würde.
Na, Du wirst ja noch deutlicher, als ich es jemals gewagt hätte... :rolleyes:
 

supportadmin

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Jedenfalls ist es natürlich ein Unding, dass solche Plagiat-Geschichten laufen. Aus der Nummer kommt die 'Autorin' sicher nicht mehr raus (und vermutlich wird jetzt genau geprüft, was es mit iheren anderen Texten auf sich hat...). Da Indie-Autoren vielerorts immer noch nicht wirklich etabliert sind, schadet das der Zunft m.E. unter Umständen ganz erheblich. Oder sehe ich das zu eng? Kommen jetzt nicht wieder die Stimmen von wegen vorheriger 'Prüfung' durch einen Verlag?
Doch ich glaube das schadet den SPlern ungemein, vor allem weil es für einige Leute natürlich ein gefundenes Fressen sein wird.
 

Helmut Pöll

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Naja, am Anfang schreibt man nur so was:
asdf jklö
Damit dürfte es schwierig sein, seriöse Texte abzutippen. Das gelingt erst gegen Ende des Kurses. Sage ich mal aus eigener Erfahrung. Aber ich bin ja auch keine Autorin... :rolleyes:
Und ganz sicher bekommt niemand eine Hausaufgabe: tippt jetzt bitte schön bis zur nächsten Stunde einen beliebigen Groschenroman ab.
 
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Frank62

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Plagiate …


sind doch längst gesellschaftsfähig, Guttenberg und Co. sind letztendlich auch nur gescheitert, weil neidische Parteifreunde deren sogenannten Leichen aus dem Keller befördert haben.

Wie konjugiert man so schön: Feind – Todfeind – Perteifreund!;)


In der Indie-Szene haben sich nicht erst seit dem Fall Gercke regelrechte Subkulturen von Abstaubern und Plagiateuren heraus gebildet, ob Herz-Schmerzroman oder sogenannte Sachbücher, die z. B. mit kopierten WIKIPEDIA-Artikeln die Basics für die neusten Smoothie-Books liefern, alles wird gnadenlos verwurstet, um Kohle zu machen. Die Ahndung von Urheberrechtsverletzungen ist ein Privileg von Monopolisten wie Mac und Coc – wir Indie-Autoren werden gnadenlos von Piratenseiten abgezockt und keine S.. interessiert dies.

Schöne neue digitale Autoren-Welt, in der die literarischen Don Quichotes, ähm Indies, ihrem Traum vom Erfolg hinterher schreiben, um ihr Werk zum Preis eines Toilettengangs zu verscherbeln oder gar zu verschenken.


Mit nachdenklichen Grüßen,

Frank
 
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Ich überlege gerade, ob ich den Ikea-Katalog abschreiben soll ...

Ich habe mir mal die Wordpress-Seite der Autorin angeschaut. Kein Wort zum Thema. Ich bin gespannt, wie sich das noch entwickelt. Irgendwie befürchte ich, dass die Sache mehr Interesse an der Autorin weckt. Und somit zur Werbung wird. Skandale sind häufig verkaufsfördernd ...
 

Helmut Pöll

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Ich überlege gerade, ob ich den Ikea-Katalog abschreiben soll ....
Wenn Du gut zeichnen kannst ist das eine tolle Idee, @Markus Walther

Ich persönlich glaube nicht, dass solche Skandale verkaufsfördernd sind. Die wenigsten Leser haben Lust ein abgekupfertes Buch zu kaufen, oder? Warum dann nicht gleich das Original erwerben?
 
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Helmut Pöll

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Guttenberg und Co. sind letztendlich auch nur gescheitert, weil neidische Parteifreunde deren sogenannten Leichen aus dem Keller befördert haben.
Naja, wenn ich mich richtig entsinne, dann waren es boshafte Plattform-Betreiber, Guttenplag, die die aktuelle Rechenleistung nutzten um mal schnell Guttenbergs Arbeit mit 4 Milliarden Dokumenten zu vergleichen. Blöd, dass das nicht vorhersehbar war, als er es geschrieben hat. Ich glaube da zittern noch so einige Andere, dass sie ins Scheinwerferlicht kommen und man dann mal alles ein wenig abklopft.
Ich glaube es gab (oder gibt?) eine Seite, die sich zum Ziel gesetzt hat alle Doktorarbeiten aller Bundestagsabgeordneter und des EU-Parlaments auf diese Weise zu prüfen, vermutlich irgendein Grüppchen einer subversiven linken Parteijugend. Diese Dame aus der FDP hat's ja schon erwischt, wenn ich mich richtig erinnere.
 
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Renie

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Doch ich glaube das schadet den SPlern ungemein, vor allem weil es für einige Leute natürlich ein gefundenes Fressen sein wird.
Abgeschrieben wird doch überall. Ich bin auch schon über eine Rezi gestolpert, die mir doch sehr bekannt vorkam, weil sie von mir hätte sein können.;) Irgendwann kommt so etwas heraus und dann ist es immer peinlich für den Abschreiber. Wenn ein Bestseller-Autor beim Abschreiben erwischt wird, ist das ein peinlicher Fauxpas-Pas. Als unbekannte Autorin darfst du dir so etwas nicht erlauben. Denn dann nimmt dich keiner mehr ernst. Dumm gelaufen!
 

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