Hallo zusammen,
wie ihr wisst, findet bei uns momentan mal wieder die Buchmesse statt. Parallel dazu gibt es immer das Lesefestival "Leipzig liest", das sich über mehrere Tage an verschiedenen Orten der Stadt erstreckt. Insgesamt gibt es sage und schreibe in einer Woche um die 2.500 Veranstaltungen. Da fällt die Auswahl, was man wann besuchen soll, sehr schwer. Gastländer sind in diesem Jahr die Niederlande und Flandern, das Motto lautet dementsprechend "Alles außer flach".
Am Mittwochabend ging es bei mir mit einer Doppelllesung von Jaap Robben und Matthias Jügler zum Thema "Gebt mir mein Kind zurück" los.
Robben erzählt in seinem Roman die Geschichte der jungen Frieda, die in den 60er-Jahren in den Niederlanden in einer streng katholischen Familie aufwächst. Als sie in einer außerehelichen Beziehung schwanger wird, ist der Skandal groß. Die Perspektive wechselt zwischen den 60ern und der mittlerweile über 80-jährigen Frieda, die in einem Pflegeheim lebt und sich erinnert. Zur "Maifliegenzeit" haben wir ja demnächst eine Leserunde, auf die ich mich schon freue. Interessant ist, dass Matthias Jügler zunächst ein Jahr lang aus einer weiblichen Perspektive heraus an dem Roman geschrieben hat und dann alles über den Haufen warf. Ursprünglich sollte sich das Buch um Zwangsadoptionen in der DDR drehen. Seine Idee kam ihm, als er die Sendung "Bitte melde dich" sah. Beide Autoren (Robben lebt in Deutschland und spricht fließend Deutsch) spielten sich charmant die Bälle zu, ein schöner Abend.
Gestern war dann mein eigentlicher Messe-Tag. Natürlich schafft man nie das, was man sich vorgenommen hat. Zunächst sah ich den Rest des Gesprächs zwischen Katrin Schumacher und Gaea Schoeters. Schumacher verriet darin, um was es bei den "Big Six" geht. So schlimm war @otegami s Hinweis darauf in der Rezension also offenbar gar nicht .
In einer SWR2-Talkrunde interessierte ich mich auch dank der Rezension von @Wandablue vor allem für den neuen Roman von Valerie Fritsch:
Die Fragen der SWR-Moderatorin waren mittelmäßig interessant, oft konnte Valerie nur mit ja oder nein darauf antworten. Spannend ist, dass sich die Autorin als Vorbereitung auf den Roman mit einigen Gewalttätern und Mördern (!) unterhalten hat, um ein Gefühl für das Thema Gewalt zu bekommen. Mit einigen saß sie sogar in deren Wohnungen. Zu ihrer schönen Sprache sagte sie, das deutsche Alphabet habe nun einmal 26 Buchstaben und sie wolle diese eben so gut wie möglich nutzen. Lässig. Ich habe mir das Buch gekauft und signieren lassen.
Ebenfalls ein signiertes Exemplar konnte ich im Nordischen Forum abstauben:
Nicolas Lunabba erzählt darin von seinem Einsatz als Sozialarbeiter in Malmö. Thema des Buches ist die außergewöhnliche Freundschaft zu Elija, einem Jungen, den er sogar bei sich aufnahm und quasi großzog. In Schweden hat das Buch landesweit hohe Wellen geschlagen, nun wurde es in zahlreiche Sprachen übersetzt. Lunabba stammt selbst aus schwierigen Verhältnissen und las, bis er 25 war, kein einziges Buch. Mittlerweile ist er sogar Ehrendoktor. Funfact am Rande: Elija ist mittlerweile Basketballprofi in Europa - und verdient nach eigener Aussage doppelt so viel wie sein - nun ja - Retter.
Zwischen den beiden signierten Büchern sah ich mir noch die neueste "Buchzeit" an. Vor allem natürlich wegen Barbara Vinken! Sie war extra aus den USA angereist, wo sie momentan eine Gastprofessur in Harvard hat. Eine tolle und charmante Frau! Da ihr die Sendung ja alle schaut, von mir nur so viel, dass mich am meisten
angesprochen hat. Vielleicht leihe ich mir das Buch mal bei @GAIA aus. Außerdem könnt ihr mich vielleicht im Publikum sehen. Da ihr (außer @GAIA ) aber nicht wisst, wie ich aussehe, ist fröhliches Raten angesagt .
Am Abend sind mein Mann und ich dann noch zur Alten Börse gefahren, um die Lesung von Jörg Hartmann zu besuchen.
Es war so voll, dass wir fast nicht mehr reingekommen wären, obwohl wir mehr als eine halbe Stunde vor Beginn da waren. Und es hat sich gelohnt, Hartmann war genauso charismatisch wie im Tatort Dortmund. Die ca. 300 Leute waren begeistert. Das Buch habe ich mir dennoch nicht gekauft. Man vergleicht natürlich immer ein wenig mit anderen Kommissaren, und da schienen mir Edgar Selge und Matthias Brandt nach den ersten Eindrücken die Nasen vorn zu haben. Unterhaltsam war es aber allemal!
Heute Abend geht es für mich mit der Nordischen Literaturnacht weiter, sage und schreibe von 18 bis 23 Uhr. Es sind zahlreiche Autor:innen aus Skandinavien anwesend - vom Sachbuch über Graphic Novel und Thriller zu "normalen" Romanen. Ich bin gespannt.
wie ihr wisst, findet bei uns momentan mal wieder die Buchmesse statt. Parallel dazu gibt es immer das Lesefestival "Leipzig liest", das sich über mehrere Tage an verschiedenen Orten der Stadt erstreckt. Insgesamt gibt es sage und schreibe in einer Woche um die 2.500 Veranstaltungen. Da fällt die Auswahl, was man wann besuchen soll, sehr schwer. Gastländer sind in diesem Jahr die Niederlande und Flandern, das Motto lautet dementsprechend "Alles außer flach".
Am Mittwochabend ging es bei mir mit einer Doppelllesung von Jaap Robben und Matthias Jügler zum Thema "Gebt mir mein Kind zurück" los.
Für Katrin und Hans wird der Alptraum aller Eltern wahr: Nach der Geburt verlieren sie noch im Krankenhaus unweit von Leipzig ihr erstes Kind – und kurz darauf auch sich als Paar. Denn Katrin quälen Zweifel an der Darstellung der Ärzte, Zweifel, von denen Hans nichts wissen will. Als Katrin Jahre später stirbt, wird klar, dass sie mit ihren Befürchtungen womöglich Recht hatte. Bei seinen Recherchen, die ihn tief in die Geschichte der DDR führen, stößt Hans auf Ungereimtheiten und eine Mauer des Schweigens. Klären kann er all seine Fragen in Zusammenhang mit dem Tod des Säuglings nicht, doch der Gedanke daran, in einem entscheidenden Moment seines Lebens versagt, etwas versäumt, einen Fehler begangen zu haben, lässt ihn künftig nicht mehr los. Da klingelt eines Tages das Telefon und sein Sohn ist am Apparat. Aufgewachsen in einer Adoptivfamilie, unterscheidet sich seine Vorstellung von der Vergangenheit grundlegend von dem, was Hans ihm erzählt. Wird sich die Kluft, die das Leben in einem Unrechtsstaat und vierzig fehlende gemeinsame Jahre gerissen haben, wieder schließen lassen?
Matthias Jügler zeichnet das bewegende Porträt eines traumatischen Verlustes, erzählt von folgenschweren Zweifeln, von der Kraft des Neubeginns und dem heilsamen Erleben der Natur. Ein feinsinniger Familienroman über ein dunkles Kapitel ostdeutscher Geschichte.Kaufen
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Robben erzählt in seinem Roman die Geschichte der jungen Frieda, die in den 60er-Jahren in den Niederlanden in einer streng katholischen Familie aufwächst. Als sie in einer außerehelichen Beziehung schwanger wird, ist der Skandal groß. Die Perspektive wechselt zwischen den 60ern und der mittlerweile über 80-jährigen Frieda, die in einem Pflegeheim lebt und sich erinnert. Zur "Maifliegenzeit" haben wir ja demnächst eine Leserunde, auf die ich mich schon freue. Interessant ist, dass Matthias Jügler zunächst ein Jahr lang aus einer weiblichen Perspektive heraus an dem Roman geschrieben hat und dann alles über den Haufen warf. Ursprünglich sollte sich das Buch um Zwangsadoptionen in der DDR drehen. Seine Idee kam ihm, als er die Sendung "Bitte melde dich" sah. Beide Autoren (Robben lebt in Deutschland und spricht fließend Deutsch) spielten sich charmant die Bälle zu, ein schöner Abend.
Gestern war dann mein eigentlicher Messe-Tag. Natürlich schafft man nie das, was man sich vorgenommen hat. Zunächst sah ich den Rest des Gesprächs zwischen Katrin Schumacher und Gaea Schoeters. Schumacher verriet darin, um was es bei den "Big Six" geht. So schlimm war @otegami s Hinweis darauf in der Rezension also offenbar gar nicht .
In einer SWR2-Talkrunde interessierte ich mich auch dank der Rezension von @Wandablue vor allem für den neuen Roman von Valerie Fritsch:
Die Fragen der SWR-Moderatorin waren mittelmäßig interessant, oft konnte Valerie nur mit ja oder nein darauf antworten. Spannend ist, dass sich die Autorin als Vorbereitung auf den Roman mit einigen Gewalttätern und Mördern (!) unterhalten hat, um ein Gefühl für das Thema Gewalt zu bekommen. Mit einigen saß sie sogar in deren Wohnungen. Zu ihrer schönen Sprache sagte sie, das deutsche Alphabet habe nun einmal 26 Buchstaben und sie wolle diese eben so gut wie möglich nutzen. Lässig. Ich habe mir das Buch gekauft und signieren lassen.
Ebenfalls ein signiertes Exemplar konnte ich im Nordischen Forum abstauben:
Nicolas Lunabba war selbst ein «Problemkind», nun kümmert er sich als Sozialarbeiter um Jugendliche, deren kriminelle Karriere vorgezeichnet scheint. Nur zu gut kennt er die Gewalt, die Wut. Seine Erfahrungen lassen ihn Zugang finden zu ihnen, besonders zu einem Jungen: Elijah. Aber Nicolas wird nicht alle retten können, vielleicht sogar keinen. Er muss sich abgrenzen, um nicht zu zerbrechen. Doch er wagt es, Elijah bei sich aufzunehmen, an Elijah zu glauben. Einfühlsam und ehrlich beschreibt Nicolas Lunabba, wie sich zwischen den beiden vorsichtig eine Beziehung voller Höhen und Tiefen entwickelt, wie Elijah Vertrauen zu Nicolas fasst und umgekehrt.Kaufen
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Nicolas Lunabba erzählt darin von seinem Einsatz als Sozialarbeiter in Malmö. Thema des Buches ist die außergewöhnliche Freundschaft zu Elija, einem Jungen, den er sogar bei sich aufnahm und quasi großzog. In Schweden hat das Buch landesweit hohe Wellen geschlagen, nun wurde es in zahlreiche Sprachen übersetzt. Lunabba stammt selbst aus schwierigen Verhältnissen und las, bis er 25 war, kein einziges Buch. Mittlerweile ist er sogar Ehrendoktor. Funfact am Rande: Elija ist mittlerweile Basketballprofi in Europa - und verdient nach eigener Aussage doppelt so viel wie sein - nun ja - Retter.
Zwischen den beiden signierten Büchern sah ich mir noch die neueste "Buchzeit" an. Vor allem natürlich wegen Barbara Vinken! Sie war extra aus den USA angereist, wo sie momentan eine Gastprofessur in Harvard hat. Eine tolle und charmante Frau! Da ihr die Sendung ja alle schaut, von mir nur so viel, dass mich am meisten
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angesprochen hat. Vielleicht leihe ich mir das Buch mal bei @GAIA aus. Außerdem könnt ihr mich vielleicht im Publikum sehen. Da ihr (außer @GAIA ) aber nicht wisst, wie ich aussehe, ist fröhliches Raten angesagt .
Am Abend sind mein Mann und ich dann noch zur Alten Börse gefahren, um die Lesung von Jörg Hartmann zu besuchen.
Es war so voll, dass wir fast nicht mehr reingekommen wären, obwohl wir mehr als eine halbe Stunde vor Beginn da waren. Und es hat sich gelohnt, Hartmann war genauso charismatisch wie im Tatort Dortmund. Die ca. 300 Leute waren begeistert. Das Buch habe ich mir dennoch nicht gekauft. Man vergleicht natürlich immer ein wenig mit anderen Kommissaren, und da schienen mir Edgar Selge und Matthias Brandt nach den ersten Eindrücken die Nasen vorn zu haben. Unterhaltsam war es aber allemal!
Heute Abend geht es für mich mit der Nordischen Literaturnacht weiter, sage und schreibe von 18 bis 23 Uhr. Es sind zahlreiche Autor:innen aus Skandinavien anwesend - vom Sachbuch über Graphic Novel und Thriller zu "normalen" Romanen. Ich bin gespannt.
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