Als im Jahr 2011 die durch Amazons Selfpublishing- und Kindle-Programm verursachte E-Book-Welle über die Buchbranche schwappte, sagten viele eine schnelle Umwälzung des Buchmarktes voraus. Hightech-Jünger und Fachjournalisten überboten sich mit Prognosen, bis wann das E-Book das gedruckte Buch überflügelt oder ganz verdrängt haben würde.
Heute wissen wir, dass sie sich geirrt haben, zumindest was die schnelle Umwälzung anging. Schon vor eineinhalb Jahren rief der Frankfurter Tagesspiegel passend zur Buchmesse das Ende des E-Book Booms aus (Der E-Book-Boom ist vorbei )
Im Jahre sechs nach Kindle hat sich der E-Book-Markt in Deutschland auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der Börsenverein des Buchhandels sieht den Marktanteil der E-Books aktuell bei etwa 5 Prozent. Manche Studien melden gar einen rückläufigen Trend.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Mitnichten, sagt Dr. Karl-Ludwig von Wendt. Der Unternehmer beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung. Sein Startup Papego wurde auf der Frankfurter Buchmesse als Content-Start-up des Jahres 2016 ausgezeichnet. Aber Wendt kennt die Branche nicht nur aus Unternehmer-, sondern auch aus Autorensicht. Als Karl Olsberg veröffentlichte er bei Aufbau. Das System kam in die Spiegel-Bestsellerliste. 20 Romane bei Verlagen und im Selfpublishing sind bislang publiziert.
Für Wendt ist die "disruptive Technologie", die den Buchmarkt umwälzen könnte, nicht das E-Book, sondern das Selfpublishing. Als disruptive Technologie (englisch to disrupt „unterbrechen“) wird eine Innovation bezeichnet, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung möglicherweise vollständig verdrängt, in ihrer Anfangsphase etablierten Produkten aber unterlegen ist. Genau das trifft auf das Selfpublishing zu, so Wendt.
[zitat]Ich möchte lediglich dafür sensibilisieren, dass diese Technologie den Buchmarkt in den nächsten Jahren viel tiefgreifender verändern könnte als das E-Book. [/zitat]
schreibt er in einem Beitrag für das Börsenblatt. Diese Mischung aus günstigeren Preisen, mehr Flexibilität und höheren Margen für Autoren könnte unter Umständen die entscheidende Kombination sein.
Er selbst habe beispielsweise mit seinen Selfpublishing-Titeln unter dem Pseudonym Karl Olsberg in den letzten zwei Jahren deutlich mehr verdient als mit seinen Verlagstiteln, bei ähnlich großem Zeitaufwand.
Deutlicher brachte es Amazons Kindle Manager Russ Grandinetti einmal auf den Punkt: [zitat]Im Buchmarkt sind nur Autoren und Leser zwingend erforderlich. Jeder dazwischen hat sowohl Chancen als auch Risiken.[/zitat]
Mehr Infos:
www.boersenblatt.net: Selfpublishing / Die wahre Disruption der Buchbranche beginnt erst
Disruptive Technologie – Wikipedia
Heute wissen wir, dass sie sich geirrt haben, zumindest was die schnelle Umwälzung anging. Schon vor eineinhalb Jahren rief der Frankfurter Tagesspiegel passend zur Buchmesse das Ende des E-Book Booms aus (Der E-Book-Boom ist vorbei )
Im Jahre sechs nach Kindle hat sich der E-Book-Markt in Deutschland auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der Börsenverein des Buchhandels sieht den Marktanteil der E-Books aktuell bei etwa 5 Prozent. Manche Studien melden gar einen rückläufigen Trend.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Mitnichten, sagt Dr. Karl-Ludwig von Wendt. Der Unternehmer beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung. Sein Startup Papego wurde auf der Frankfurter Buchmesse als Content-Start-up des Jahres 2016 ausgezeichnet. Aber Wendt kennt die Branche nicht nur aus Unternehmer-, sondern auch aus Autorensicht. Als Karl Olsberg veröffentlichte er bei Aufbau. Das System kam in die Spiegel-Bestsellerliste. 20 Romane bei Verlagen und im Selfpublishing sind bislang publiziert.
Für Wendt ist die "disruptive Technologie", die den Buchmarkt umwälzen könnte, nicht das E-Book, sondern das Selfpublishing. Als disruptive Technologie (englisch to disrupt „unterbrechen“) wird eine Innovation bezeichnet, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung möglicherweise vollständig verdrängt, in ihrer Anfangsphase etablierten Produkten aber unterlegen ist. Genau das trifft auf das Selfpublishing zu, so Wendt.
[zitat]Ich möchte lediglich dafür sensibilisieren, dass diese Technologie den Buchmarkt in den nächsten Jahren viel tiefgreifender verändern könnte als das E-Book. [/zitat]
schreibt er in einem Beitrag für das Börsenblatt. Diese Mischung aus günstigeren Preisen, mehr Flexibilität und höheren Margen für Autoren könnte unter Umständen die entscheidende Kombination sein.
Er selbst habe beispielsweise mit seinen Selfpublishing-Titeln unter dem Pseudonym Karl Olsberg in den letzten zwei Jahren deutlich mehr verdient als mit seinen Verlagstiteln, bei ähnlich großem Zeitaufwand.
Deutlicher brachte es Amazons Kindle Manager Russ Grandinetti einmal auf den Punkt: [zitat]Im Buchmarkt sind nur Autoren und Leser zwingend erforderlich. Jeder dazwischen hat sowohl Chancen als auch Risiken.[/zitat]
Mehr Infos:
www.boersenblatt.net: Selfpublishing / Die wahre Disruption der Buchbranche beginnt erst
Disruptive Technologie – Wikipedia