Ja, er empfindet eine "eigenartige Lust" und so was wie "Rache" wenn er sich eine Nadel ins Handgelenk gestochen hat.Zum ersten Mal erfahren wir etwas über Rudolfs Kindheit, seine kulturellen und religiösen Wurzeln. h
So tötet ihr Bruder qualvoll ein Katze, weil er angeblich geträumt hat, sie wolle ihn erwürgen - Quälereien - physisch und psychisch.
An einer Stelle heißt es ja sie würde ihn mehr ins Herz schließen wenn er sich wehren würde, seine Unterwürfigkeit würde sie reizen ihn noch mehr zu quälen. Aber ob die Ehe dann besser wäre, wenn er sich wehren würde? Er könnte sich wehren. Er wehrt sich ja auch gegen einen Mann im Cafe, der ihm Rauch ins Gesicht bläst.Er kann einem wirklich Leid tun, sie stellt sich die Frage, wie lange er dies alles erträgt, ohne sich zu wehren. Was würde geschehen, wenn er es versuchte?
Der Bruder von Thea wirkt auch psychisch krank. Das klingt ja wie Verfolgungsideen. Aber ich glaube, dass die Szene mit der getöteten Katze - der Bruder erwürgt sie ja, und hat vorher den Traum, dass die Katze ihn erwürgt hätte - auf eine weitere Gewalteskalation in der Beziehung von Rudolf und Thea hindeutet. Zumal Rudolf von dem Bruder nach dessen Geschichte ja eingeschüchtert ist und ihm doch noch Geld leiht. Außerdem hat er sich vorher eine Katze gewünscht, er steht in der Geschichte für die Katze. Denke ich.
Ich habe das Gefühl, dass in dem Buch vieles eine Anspielung ist auf Dinge die später kommen können.
Da musste ich an den Holocaust denken! Das liest sich richtig prophetisch. Vogel wurde ja tatsächlich von den Nazis ermordet. Thea befürwortet die Philosophie der Nationalsozialisten. Sie spricht von den Erlauchten, den Starken. Rudolf erkennt da Nietzsches Philosophie vom Übermenschen, auf den die Nazis sich bezogen haben.
Vielleicht ist das überinterpretiert. Jedenfalls kann man das im Nachhinein da reinlesen.
Im Roman selbst ist es eher so gemeint, dass Rudolf ja mit allen Mitleid hat, nur mit sich selbst nicht. Er versucht sich immer noch einzureden, dass bei ihm alles gut ist. Obwohl seine Frau ihn schlägt, fremdgeht und er nicht weiß ob das Kind von ihm ist. Das nenn ich mal Verdrängung.
Vielleicht spielt das auch noch auf die Schwangerschaft an? Das mag jetzt überinterpretiert sein?Noch eine Frage zu Kapitel III
Warum heißt es drinnen und draußen?
Der äußere Schein der Ehe und die tatsächlichen Verhältnisse?
Oder auf das Zwiegespräch Rudolf mit sich selbst. Drinnen - im Unterbewusstsein weiß er, dass seine Ehe eine Quälerei ist - draußen verdrängt er es.
Auf S. 269/270 disputieren sie heftig: Lotte empört sich, dass Thea G. So schlecht behandelt und Thea erzürnt sich: "Du bekommst ihn nie...". Das Ganze geht unbemerkt von den anderen im Cafe vonstatten. Ist es dieser Streit, den du meinst?Ist das in Teil 3 oder 4, als es zum offenen Streit kommt?
Auf S. 269/270 disputieren sie heftig: Lotte empört sich, dass Thea G. So schlecht behandelt und Thea erzürnt sich: "Du bekommst ihn nie...". Das Ganze geht unbemerkt von den anderen im Cafe vonstatten. Ist es dieser Streit, den du meinst?
Das Thema: Verlust von Körperteilen ist schon man vorgekommen. Im Traum wurde ihm ein Bein amputiert. Er dachte er schulde es der Schwester in Amerika. Vielleicht ist der Hut auch so ein Verlust im weitesten Sinn? Dann sie Vorstellung von seinem abgeschnittenen Ohr, das verschifft wird.Was sollte das am Ende noch mit den Ohren/der Leber, die man verkaufen könnte?
Irgendwie ist er Gefangener im eigenen Haus. Einerseits fügt er sich in der realen Welt, hat weder Kraft noch Mut, seine eigenen Grenzen zu setzen. Dann gibt es da aber die unbeugsame Stimme in ihm, die scheinbar alles Schlimme überlebt hat und sich in ruhigen Momenten wie in der Nacht Gehör verschafft.Zusammen mit der Stimme in seinem Kopf, die ihn mit der Wahrheit über seine Beziehung zu Thea konfrontiert, hat das schon pathologische Züge. Oder?