Heute mal am Freitag ...

Wandablue

Bekanntes Mitglied
18. September 2019
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Brandenburg
Hi people,
der Donnerstag ist so an mir vorbeigeschlichen, dass ich ihn nicht bemerkt habe! Ich kann euch aber sagen, dass er knallheiß war!!!
Wollt ihr wissen, wie es im Garten aussieht? Die Läuse sind nicht ganz so arg, ich hab viele Marienkäfer gesehen, darunter eine Menge Migranten. Das sind die untypischen unter ihnen, die sind gelb mit Punkten, aber keine Kartoffelkäfer oder haben ganz ganz viele Punkte, wenn sie nicht gelb sind. Sie sind asiatisch, glaub ich. Die können viel mehr Läuse fressen, aber sie fressen auch die einheimischen Käferchen auf. Wir haben ein zwiespältiges Verhältnis zueinander.
Vom Hochbeet klaube ich jeden Morgen die Schnecken. Falls es eine geschafft hat. Ich hab da Kräuter drin. Ausgesät sogar dieses Jahr. Was für eine Überraschung, wenn man morgens früh hinauskommt und ein vielversprechendes junges Pflänzlein plötzlich kahl ist. Ja, wo ist sie denn, die Schnirkelschnecke? Manchmal verstecken sie sich unter dem Estragon, der sehr widerstandsfähig ist, schon richtig groß und winterhart! Man darf Schnecken nicht mit Bierfallen töten, people, das ist verboten. Man muss sie einfach ablesen. Ich hab dafür ein spezielles Schneckenglas. Deckel durchbohrt, damit Luft reinkommen und wenn ich lange im Garten arbeite, sammeln sich da einige von ihnen. (Nicht in die Sonne stellen, das wäre Tierquälerei). Nach der Arbeit werden sie außerhalb des Gartens freigelassen. "Ich bringe sie zum Nachbarn" pflege ich zu scherzen, wenn wieder einer dieser Leute, die man unbedingt braucht, die andererseits aber auch sehr lästig sind, mich durch lang anhaltendes Rasenmähen ärgerte. (Mach ich aber nicht; wenngleich, die Versuchung steckt im Schneckenglas). Also manche Leute haben Rasenmähen als Hobby.

Es gibt Bücher über Schnecken! Ich hab mal ein sehr schönes sogar gelesen.
Vielleicht kennt ihr es? Ich kann es empfehlen.
Was habt ihr für schöne Gärten? Was wächst dort? Manche haben dort Quittenbäume stehen! Ich aber nicht, ich hab nur einen Apfelbaum.
Abgesehen vom Gartenthema - fällt es mir gerade schwer, eine Rezension zu schreiben. Mir fällt nichts dazu ein.
Wie geht es euch so mit Rezensionen? Normalerweise liebe ich es, welche zu schreiben.
Aber manchmal auch nicht.
Rezenionslust oder Rezensionsfrust? fragt euch
eure Wanda am Freitag
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ich habe überhaupt erst vor einigen Monaten angefangen, Rezensionen zu schreiben (mal abgesehen von denjenigen, die ich schreiben muss, weil ich Teilnehmerin der Leserunde war).
Als ich noch bloggte, schrieb ich manchmal mit wahrer Wonne Verrisse. Im allgemeinen waren das Bücher, die ich nicht mal zu Ende gelesen hatte. Das kann man dann natürlich nicht Rezension nennen.
Jetzt, wo ich ernsthaft welche schreibe, stelle ich fest, dass es mir umso schwerer fällt, je mehr mich ein Buch fasziniert hat. Zum Beispiel beim "Vogelgott" hätte ich es nicht gekonnt. Ich kann ein Buch ganz gut beurteilen, dass ich mehr mit dem Kopf gelesen habe, wie "Dunkelblum", aber je stärker ich emotional betroffen bin - aus welchen Gründen auch immer -, desto schwieriger finde ich es, ein Urteil abzugeben, von dem auch andere irgendwie profitieren sollen.
 

Die Häsin

Bekanntes Mitglied
11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Um das klarzustellen: mit "emotionale Betroffenheit" meine ich nicht, dass ich über ertränkte Kätzchen weinen muss. Mit dem Inhalt im engeren Sinn hat das gar nichts zu tun. Es geht darum, dass ich auf einer irrationalen Ebene berührt werde, wie im "Vogelgott" mit dem Bild von der kleinen Kapelle. Das geht mit immer noch im Kopf herum, ich fühle mich irgendwie aufgewühlt, ohne erklären zu können wie, und das erschwert natürlich das Schreiben einer Rezension.
Ich erlebe das öfter beim Lesen, dass mich irgendetwas, meist ist es eine bildliche Vorstellung, auf eine Art und Weise heftig berührt, die sich nicht vernünftig erklären lässt. Vermutlich hängt das mit irgendwelchen unbewussten oder institutionalisierten Bildern und Erfahrungen zusammen. Auf jeden Fall ist es etwas sehr Persönliches, was nicht in eine Rezension gehört, weil andere Leser das natürlich anders erleben bzw. nicht nachvollziehen können.
 
Zuletzt bearbeitet:

Emswashed

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9. Mai 2020
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Je mehr ich darüber nachdenke, was zu einer ordentlichen Rezension gehört, desto schwerer fällt es mir, eine zu schreiben.
Vielleicht bin ich ein wenig verwöhnt, weil ich in einem Forum "nur" Tagebuch schreibe, bei einem zweiten, schreiben kann was ich will (solange es nicht beleidigend ist) und trotzdem für jeden Mist Punkte bekomme... nur hier ist Obacht gefragt.

Hier habe ich das Gefühl, es könnte wirklich in Arbeit ausarten. Die anfängliche Lockerheit ist doch ein wenig ins Stocken geraten, da mir mit jeder Rezi meiner Mitlesenden die mentale Latte ein Stück höher gelegt wird. Einerseits spornt es natürlich an, andererseits macht es ganz schön Druck. Einerseits regen mich eure Gedanken an, andererseits frage ich mich, wieso mir sowas nie einfällt.

Eine gute Übung (so dachte ich noch vor wenigen Jahren) war die Beschränkung auf wenige Zeilen in meinem handschriftlichen Lesetagebuch für jedes gelesene Buch. Meine Gedanken mussten dementsprechend kurz und knackig ausfallen. Nur ich muss verstehen, was da geschrieben steht. Jetzt muss ich mich euch verständlich machen... oh oh! (Kein Wunder, dass ich in Deutsch nie über eine 3 hinauskam.)

In meinem Garten hats 2 Apfelbäume, eine Birne, eine Kirsche, eine Zwetschge, zwei Haselnüsse, mehrere Magnolien, eine Eiche... und gaaaanz viele Pilze

 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Mit den Rezensionen tue ich mich oft schwer, schiebe sie gerne auf die lange Bank, weil ja oft ein neues Buch im Vordergrund steht. Aber was sein muss, muss sein.
Im Garten sind wir dieses Jahr sehr fleißig gewesen. Die ersten Radieschen und Salat haben wir schon geerntet. Der Kohlrabi sprießt, nur der Sturm hat eine der zarten Tomatenpflanzen umgeknickt. Die erste Erdbeere ist auch schon rot. @Wandablue , das Problem mit den Schnecken kenne ich. Da ich morgens beruflich aber sehr früh aufstehen muss, habe ich schon viele auf frischer Tat ertappen können, ein Geräusch konnte ich allerdings nicht vernehmen. Vielleicht haben die Schnecken in meinem Garten bessere Essmanieren :cool:
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich schreibe Rezensionen grundsätzlich gerne, weil das für mich eine Art Lesetagebuch ist, eine Erinnerungsstütze fürs Gelesene. Manchmal gehen sie leichter von der Hand, manchmal schwerer.

Ich habe mir ein Schema angewöhnt. Dadurch sind meine Rezensionen vom Aufbau her sehr ähnlich und oft nicht wahnsinnig originell. Aber ich finde es wichtig, nicht nur inhaltliche Punkte abzudecken. Und ohne Schema X vergesse ich gerne mal was. Ich lege außerdem viel Wert darauf, nicht zu spoilern - egal, wie schlecht ich das Buch finde.

Unser kleine Garten ist ein wahres Chaos. Er ist allerdings noch nicht lange in unserem Besitz.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich schreibe sehr ungern Rezensionen und mache es auch nur, wenn ich muss. Am schwierigsten ist es, wenn mich ein Buch richtig begeistert hat. Da will ich alles reinpacken , um dem Buch gerecht zu werden.
In der Regel verwende ich die Rezensionen noch für meinen Lesekreis, deshalb gehe ich auch stark auf den Inhalt ein. Wenn die Gruppe sich für ein Buch entscheiden muss, sollte sie wissen, um was es geht und wie der Autor seine Geschichte umgesetzt hat.

da mir mit jeder Rezi meiner Mitlesenden die mentale Latte ein Stück höher gelegt wird. Einerseits spornt es natürlich an, andererseits macht es ganz schön Druck. Einerseits regen mich eure Gedanken an, andererseits frage ich mich, wieso mir sowas nie einfällt.
Das geht mir genauso. Oft vermeide ich, eure Rezensionen vorher zu lesen, weil mir dann garnichts mehr einfällt.


Mein Garten ist für eine reiche Ernte vorbereitet: 20 Tomatensetzlinge gepflanzt, 8 Gurken, 4 Zucchini, 6 Auberginen; Fenchel, Mangold , Rote Beete wird laufend nachgesetzt, Salat ist fast schon weggefuttert, Bohnen gesät, die ersten Erdbeeren werden geerntet, danach Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren. Die Obstbäume stehen auf unserem Acker. Nun müsste es endlich nur mal regnen. Als Gärtner erlebt man den Klimawandel sehr konkret. Früher gab es nasse und trockene Sommer, jetzt nur noch Dürreperioden oder Hochwasser ( das bei uns zum Glück noch nicht).
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Von unserem Garten habe ich noch gar nichts erzählt. Wir haben hinter dem Haus, wo der eigentliche Gemüsebereich ist, sehr sandigen Boden. Das einzige, was dort wirklich gut gedeiht, sind Bohnen und Kartoffeln. Herr Hase hat dort - zu seinem eigenen Vergnügen - noch etliche Erdbeerpflanzen. Da ich immer finde, dass sich der Aufwand für die magere Ernte nicht richtig lohnt, verweigere ich die Mitarbeit. Herr Hase kann die Erdbeeren dafür gern alleine mümmeln.
Vor zwei Jahren haben wir probeweise mal auch vor dem Haus Gemüse gepflanzt. Dort steht ein Carport mit Holzwand direkt oberhalb eines sanften Abhangs, der den ganzen Tag Sonne hat, und dort gedeiht alles richtig gut. Seitdem gärtnern wir vorwiegend dort, obwohl es eigentlich Vorgarten ist. Der Bereich ist aber nur klein. Wir haben dort Rhabarber, Gurken, Zucchini, Mangold, Rote Bete und Zuckererbsen. Auberginen und Paprika haben wir auch mal probiert, es aber wieder aufgegeben.
Die Ernte reicht im Grunde für uns beide. Ich koche bzw. friere immer einen Teil der Ernte ein, vor allem die grünen Bohnen, weil wir die sehr gerne essen. Salat kaufe ich lieber, weil ich mich immer entsetzlich ekle, wenn eine Schnecke drin ist.

Regen haben wir genug. Ein echtes Dürrejahr habe ich im Garten noch nicht erlebt. Aber die Unberechenbarkeit des Wetters nervt mich und dass jede Hitzeperiode gleich mit unerträglicher Schwüle einhergeht. Mir fällt immer auf, wie angenehmer das Klima im Wald ist; ich gehe ja regelmäßig im Wald laufen (wir haben ihn gleich hinter dem Haus). Meine Theorie ist ja schon lange, dass Hauptverursacher des Klimawandels die Rodungen sind. Aber da kann man lange diskutieren.
 

Lesehorizont

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29. März 2022
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Mainz
Ich rezensiere meist nur, wenn ich muss. Grund ist einfach, dass ich noch viel lieber lese und dafür fast jede freie Minute nutze :)
Wichtig ist mir, dass es ein Hobby ist, keine wissenschaftliche Aufgabe.
Als Dozentin muss ich so viel Texte analysieren, bewerten, Gutachten schreiben etc. Das erfordert viel Sorgfalt, Gründlichkeit und Genauigkeit.
Bei Rezensionen schreibe ich meine eigenen Maßstäbe runter. Vielleicht so lange, bis ich irgendwann nicht mehr beruflich dazu "gezwungen" bin, fundiert zu analysieren, bewerten etc.
Andererseits bin ich manchmal schockiert, was so alles als Rezension durchgeht (auf einer gewissen verwandten Seite z.B.)...
 

Barbara62

Bekanntes Mitglied
19. März 2020
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Baden-Württemberg
mit-büchern-um-die-welt.de
Zum Garten: Mein Reihenhausgarten ist Pflicht, keine Kür. Gartenarbeit ist leider überhaupt nicht mein Ding und verschafft mir keinerlei Befriedigung. Spritzmittel gibt es bei uns nicht, wir geben kranke oder von Schnecken, Ungeziefer usw. bedrohte Pflanzen auf und wählen eine alternative Bepflanzung. Das spart Nerven und schont die Umwelt. Wenn ich sehe, wie meine Nachbarn in den letzten Jahren ihren Buchs spritzen, packt mich das Grauen. Wir haben unseren einfach entfernt.
Es gibt trotzdem ein paar Dinge, an denen mein Herz hängt: unser Kirsch- und Apfelbaum, die beide seit vielen Jahren zuverlässig tragen, ohne Anforderungen zustellen (außer einem Schnitt im Herbst am Apfelbaum), meine alternative Balkonbepflanzung mit Salat statt der langweiligen 0815-Geranien-Kästen, inzwischen von mehreren Nachbarn kopiert, und meine alljährlich neu in einen Kübel gepflanzte Spinnenblume, die regelmäßig über 1,5 Meter hoch wird und einen guten Teil der Terrasse einnimmt. Sie ist eine Wonne für den Betrachter und für Insekten.

Rezensionen sind für mich jedesmal eine persönliche Herausforderung. Vor manchen graut mir besonders, vor allem, wenn mir das Buch nicht gefallen hat. Aber wenn ich dann wieder eine geschafft habe, ist es eine große Befriedigung. Wenn ich im Rückstand mit mehreren bin, macht mich das unzufrieden, ich kann dann sogar schlecht schlafen :rolleyes: . Aber ich empfinde es trotzdem nicht als negativen Stress.

Seit @Wandablue mich mal freundlich darauf hingewiesen hat, dass eine meiner Rezensionen zu viel verriet, schaue ich bei jeder neuen am Ende unter diesem Aspekt nochmal drauf. Konstruktive Kritik kann so hilfreich sein!