Hi people,
man kommt diese Woche nicht darum herum, das Ableben von Queen Elizabeth II. zu bemerken. Überall Bilder ihres Sarges, der durch die Lande kutschiert wird. Makaber, dass man einen Leichnam auf so eine lange Reise schickt. Ich stelle mir vor, wie es im Inneren des Sarges wohl aussieht. Briten eben. Briten haben ihre Riten. Britusse haben ihre Ritusse. Was mir dabei besonders auffällt? Wie toll Princess Anne doch in Uniform aussieht! Wenn man tagelang hinter einem Sarg einherschreitet, kann man Trauer wunderbar verarbeiten. Für die Familie ist das gar nicht verkehrt. Aber was das alles wieder kostet. Würde es nicht tot- in die Erde – und basta – auch tun? Natürlich. Dazu eine Gedenkfeier in der Kirche. Meinethalben. Festessen. Essen muss man. Alles gut. Aber dieser Affenzirkus? Nein.
Nun. Seufz. Die Monarchie. Völlig überholt. Unnötig. Kostenintensiv. Was es wohl kostet, den Buckinghampalast warm zu bekommen?
Aber die Queen war tatsächlich vor uns da. Wir waren an sie gewöhnt. Auch für uns eine Institution. Sie war immer da. Fast wie Gott. Nun ist sie weg. Und wir werden an unsere Sterblichkeit erinnert. Das ist unangenehm. Lizzie, du warst schließlich doch nur aus Stoff, wie wir alle. Vergängliche Materie. Was du wirklich gedacht hast, weiß keiner deiner Untertanen. Wir auch nicht. Mir ist es auch total wurscht. Ehrlich gesagt, ich hätte dich in Rente geschickt.
Warum brauchen die Briten, Schweden, Norweger, Spanier, Niederländer und wer sonst noch so, die Monarchie? Die Monarchie kommt vom Absolutismus. Mit der Aufklärung hätte sie verschwinden sollen. Aber so leicht ist das nicht. Es könnte sein, dass die Monarchie für die Leute so was ist, wie Gott. Etwas Ewiges, aber zum Anfassen. Und deshalb wollen sie es behalten. Die Italiener brauchen keine Monarchie. Und etwas zum Anschauen haben sie trotzdem.
Zu Kaisers und Königs lese ich
Der Roman ist besser, als ich zu Anfang dachte, weil er so gut geschrieben ist und zeigt, wie Kaisers halt so sind. Notwendigerweise. Ekelhaft und egozentrisch. Immerhin hat „die Queen“ weder meterlange Haare gehabt, noch hat sie Kriege angezettelt wie es Königs sonst so gerne zu tun pflegten. Aber so ganz billig im Unterhalt war sie nicht. Ist ja wurscht, die Welt geht sowie so zugrunde. Dafür sorgt schon unser Putti.
Um destruktiv zu bleiben - mein destruktivstes Buch zur Zeit:
Könige gibts nicht. Kaisers auch nicht. Jede Menge Wasser und Musik. Und das Cover ist wundervoll. Und trotzdem: ein Ärgernis.
Was habt ihr zu sagen?
eure Donnerstagswanda
man kommt diese Woche nicht darum herum, das Ableben von Queen Elizabeth II. zu bemerken. Überall Bilder ihres Sarges, der durch die Lande kutschiert wird. Makaber, dass man einen Leichnam auf so eine lange Reise schickt. Ich stelle mir vor, wie es im Inneren des Sarges wohl aussieht. Briten eben. Briten haben ihre Riten. Britusse haben ihre Ritusse. Was mir dabei besonders auffällt? Wie toll Princess Anne doch in Uniform aussieht! Wenn man tagelang hinter einem Sarg einherschreitet, kann man Trauer wunderbar verarbeiten. Für die Familie ist das gar nicht verkehrt. Aber was das alles wieder kostet. Würde es nicht tot- in die Erde – und basta – auch tun? Natürlich. Dazu eine Gedenkfeier in der Kirche. Meinethalben. Festessen. Essen muss man. Alles gut. Aber dieser Affenzirkus? Nein.
Nun. Seufz. Die Monarchie. Völlig überholt. Unnötig. Kostenintensiv. Was es wohl kostet, den Buckinghampalast warm zu bekommen?
Aber die Queen war tatsächlich vor uns da. Wir waren an sie gewöhnt. Auch für uns eine Institution. Sie war immer da. Fast wie Gott. Nun ist sie weg. Und wir werden an unsere Sterblichkeit erinnert. Das ist unangenehm. Lizzie, du warst schließlich doch nur aus Stoff, wie wir alle. Vergängliche Materie. Was du wirklich gedacht hast, weiß keiner deiner Untertanen. Wir auch nicht. Mir ist es auch total wurscht. Ehrlich gesagt, ich hätte dich in Rente geschickt.
Warum brauchen die Briten, Schweden, Norweger, Spanier, Niederländer und wer sonst noch so, die Monarchie? Die Monarchie kommt vom Absolutismus. Mit der Aufklärung hätte sie verschwinden sollen. Aber so leicht ist das nicht. Es könnte sein, dass die Monarchie für die Leute so was ist, wie Gott. Etwas Ewiges, aber zum Anfassen. Und deshalb wollen sie es behalten. Die Italiener brauchen keine Monarchie. Und etwas zum Anschauen haben sie trotzdem.
Zu Kaisers und Königs lese ich
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Um destruktiv zu bleiben - mein destruktivstes Buch zur Zeit:
eva-Liisa Manner (1921–1995) ist heute vor allem als die Dichterin bekannt, die in den 1950er Jahren die Moderne nach Finnland brachte. 1951 schrieb sie einen Roman, der auf ihren Kindheitserinnerungen basiert. »Das Mädchen auf der Himmelsbrücke« ist eine tieftraurige, beglückende Erzählung über ein Mädchen, das sich allein gelassen und unverstanden fühlt und der Welt abhandengekommen ist: eine Erzählung voller magisch anmutender sprachlicher Schönheit, geprägt von existenziellem Schmerz und überwältigendem Einfühlungsvermögen. Die neun Jahre alte Leena streift einsam durch die Straßen von Viipuri, die damals noch finnische Stadt in Karelien, die später im sogenannten Winterkrieg von der Sowjetunion eingenommen wurde. Leena wächst bei ihrer Großmutter auf, die Mutter ist nur wenige Tage nach der Geburt gestorben. Von der unverständigen Lehrerin wird sie vor der Klasse vorgeführt, zu Hause bei der Großmutter findet sie keinen Halt – als Leena, von verführerischen Orgelklängen angezogen, in der katholischen Hyazinthenkirche das erste Mal mit Musik von Bach in Berührung kommt, erfährt sie eine so starke Erschütterung, dass ihr Leben nicht mehr bleiben kann wie zuvor. Maximilian Murmann findet in seiner Übersetzung für das kindliche, zweifelnde Innenleben Leenas ebenso die richtigen Worte wie für die atmosphärischen Streifzüge durch die karelische Ostseestadt und die Offenbarung in der Musik. Tröstende Antworten auf die Fragen des Lebens liegen nicht in der Logik unseres Verstands, sondern im poetischen Raum von Kunst und Musik.Kaufen
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