Genre Genreleserunde zum Thema "Liebe" ab 15. Oktober 2017

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.590
49
Moin, ihr Lieben,

@Sakuko und ich hatten ja Lesestoff für dieses Genre. Also beginne ich einfach mal und hoffe, es steigt noch jemand mit ein.

Ich wollte unbedingt noch einmal Die Brücken am Fluß von Robert James Waller lesen.

Buchinformationen und Rezensionen zu Die Brücken am Fluß von Robert James Waller
Kaufen >
 
  • Like
Reaktionen: Buchplauderer

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.590
49
Robert James Waller: Die Brücken am Fluß

1992 erschien dieser Roman, der 1995 mit der wunderbaren Meryl Streep und einem für mich total überraschenden Clint Eastwood verfilmt wurde.
Und ob ihr es glaubt oder nicht: Seit Erscheinen des Buches erhielt der National Geographic bis 1995 (da erschien ein Artikel in der Los Angeles Times) jährlich über tausend Briefe aus aller Welt mit Anfragen zu dem Fotografen Kincaid und seiner Fotogeschichte über die überdachten Brücken in Madison County.
Doch Robert Kincaid existierte nicht, was die Leute einfach nicht wahrhaben wollten.
Und ich kann das verstehen - ist doch diese Geschichte einfach nur schön und traurig und man wünscht sich, dass es die beiden wirklich gegeben hat.
 

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.590
49
Wenn man die ersten Seiten liest, merkt man auch gleich, warum so viele Menschen davon ausgehen konnten, dass sie wahr ist. Berichtet der Autor doch von Carolyn und Michael, die ihn darum baten, die Geschichte ihrer Mutter Francesca aufzuschreiben. Sie haben mit sich gekämpft. Aber:

"In einer Welt jedoch, in der persönliche Bindungen in all ihren Spielarten in die Brüche zu gehen scheinen und Liebe nur noch eine Annehmlichkeit ist, hatten die beiden das Gefühl, daß diese bemerkenswerte Geschichte erzählt werden sollte."

Das war zu Beginn der 1990er-Jahre. Die eigentliche Geschichte von Francesca Johnson und Robert Kincaid beginnt aber 1965, am Morgen des 8. August. Da machte sich Robert mit einem Rucksack voller Fotoausrüstung und anderem Gepäck in seinem alten Chevrolet-Pickup auf den Weg Richtung Minnesota.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.488
50.098
49
Welt wo Vampirismus einfach ein hoch ansteckender Virus mit einer hohen Todesrate ist, dessen Opfer sich danach nur noch von Blut ernähren können
Dieses Buch hättest du prompt auch im Horror-Genre unterbringen können :D

Ich hatte mich schon ernsthaft um dich gesorgt, weil bei deinen bisherigen Lesegewohnheiten auf einmal die Liebe gewünscht war....
Aber nun wird ein Schuh draus... ;)
 

Sakuko

Aktives Mitglied
27. Juni 2016
862
502
44
40
NRW
Dieses Buch hättest du prompt auch im Horror-Genre unterbringen können :D

Ich hatte mich schon ernsthaft um dich gesorgt, weil bei deinen bisherigen Lesegewohnheiten auf einmal die Liebe gewünscht war....
Aber nun wird ein Schuh draus... ;)

Tatsächlich lese ich ziemlich viel M/M Romanzen, und nicht alle so außergewöhnlich wie diese hier. Ist aber mehr Dystopie als Horror.
 
  • Like
Reaktionen: Literaturhexle

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.488
50.098
49

Sakuko

Aktives Mitglied
27. Juni 2016
862
502
44
40
NRW

Also die Welt ist echt interessant, auch wenn die Liebesgeschichte eher im Schneckentempo voran geht.

Also, der HHV Virus macht Menschen zu Vampiren, wenn sie denn die die Krankheit erstmal überleben. V+ können nur Flüssigkeiten zu sich nehmen, Blut ist notwendig, aber auch Wasser und Öl für genügen Kalorien. Sie bleiben jung, sehen super aus, entwickeln mit der Zeit übermenschliche Sinne, sind aber auch sehr empfindlich gegen Sonnenlicht und können essentiell niemand V- anfassen. Der Virus ist gefährlicher als HIV, auch Speichel, Schweiss, etc. sind übertragend.

Mark ist der Assistent von Jonathan, einem ungarischen Maler. Mark ist V- und Jonathan ist V+ und malt auch nur für Vampire. Menschen können nur eine schwarze Leinwand sehen. Mark ist zwar sehr zu Jonathan hingezogen, aber auch super panisch, was Ansteckung angeht. Er läuft nur mit Handschuhen herum, desinfiziert konstant alles was Jonathan anfasst... wie da jemals irgendwas körperliches draus werden soll ich mir ein Rätsel.

Jedenfalls läuft alles super, bis Jonathan eine große Menge seiner Gemälde verkauft. Als er mit Mark feiern war und den besoffenen Mark nach Hause bringt, wurde in den Apartmentkomplex eingebrochen, der Wachmann und mindestens ein Nachbar ermordet. Die beiden fliehen, bemerken aber schnell, das ihre Karten gesperrt und die Handys abgestellt sind. Die Polizei hält die beiden für die Mörder.

Jonathan ist der Überzeugung, das der Täter Lazlo ist, ein Mann den er infiziert hat, als er selbst noch nicht wusste, das er krank ist.
 

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.590
49
Robert Kincaid war ziemlich allein. Die Eltern tot, entfernte Verwandte hatte er und sie ihn aus den Augen verloren. Freunde hatte er keine. Er wusste die Namen von seinem Lebensmittelhändler und dem Besitzer des Fotoladens, wo er alles für seine Ausrüstung kaufte. Und er kannte, weil beruflich notwendig, mehrere Redakteure von Zeitschriften.
Er war mal verheiratet, das ist nun neun Jahre her. Nun ist er zweiundfünzig Jahre alt. Und er denkt schon ab und zu daran, dass es schön wäre, wieder eine Frau zu haben. Aber das wäre unfair, da er doch immer länger unterwegs sein würde.
Das Fotografieren lernte er bei der Armee, der er beitrat, als sein Vater starb. Als er entlassen wurde, fand er einen Job bei einem Modefotograf, obwohl er sich für Mode selbst überhaupt nicht interessierte. Als auch seine Mutter starb, erbte er das kleine Häuschen, das er verkaufte und sich seine erste eigene Fotoausrüstung dafür kaufte. Kleine Magazine nahmen seine Arbeiten an, bis sich National Geographic bei ihm meldete. Ab da ging es für ihn bergauf.

1943 wurde er Kriegsfotograf, um gleich nach dem Krieg wieder für National Geographic zu arbeiten und in Washington seine Zelte aufzuschlagen.
Mit zweiundfünfzig nun hatte er die meisten Orte, die er sehen wollte, gesehen.

Jetzt ist er auf dem Weg nach Madison County mit seinen sieben überdachten Brücken, die es dort geben soll. Ein Mann an der Texaco-Tankstelle beschrieb ihm so ungefähr den Weg zu ihnen. Die ersten sechs fand er ziemlich schnell, doch auf dem Weg zur siebenten, der Roseman Bridge, verfuhr er sich und landete vor dem Haus von Francesca Johnson, von der er sich sofort angezogen fühlte. Aber sofort überfiel ihn auch wieder seine alte Unbeholfenheit.
 

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.590
49
Kommen wir nun zu Francesca.
Wir begegnen ihr acht Jahre nach Richards Tod. Sie hat heute ihren 67. Geburtstag. Die Kinder können mal wieder nicht kommen, was sie versteht. Michael als Leiter eines Krankenhauses und Carolyn als Lehrerin, da haben sie keine Zeit. Aber Francesca hat ja immer alles verstanden. Und im Prinzip war sie froh, dass es so ist. Denn an ihrem Geburtstag hat sie ihr eigenes Ritual. Vormittags kommen Freunde und man unterhält sich über alles mögliche. Und sie hält Rückschau. Nach dem Krieg sah sie in Italien keine Zukunft für sich. So ging sie mit Richard, dem Amerikaner, nach Iowa und gründete hier eine Familie. Sehnsucht zurück hatte sie nicht. Nur zweimal fuhr sie noch nach Neapel, jeweils als Mutter und Vater starben.
Am Nachmittag genehmigte sie sich einen Brandy und besah sich die wenigen Erinnerungsstücke, die sie an Robert Kincaid hatte. Einen Brief, in dem er unter anderem schrieb:

[zitat]Mir ist jetzt klar, daß ich mich schon seit langem auf Dich zubewegt habe und Du Dich auf mich. Obwohl keiner sich des anderen bewußt gewesen ist, bevor wir einander kennengeletn haben, so summte doch unter unserer Unwissenheit fröhlich und munter eine Art blinde Gewißheit, die sicherstellte, daß wir zueinanderfanden. Wie zwei einsame Vögel über den großen Prärien ihren Weg mit Hilfe der Gestirne bestimmen, haben wir uns all die Jahre, ja unser ganzes Leben lang, aufeinander zubewegt...[/zitat]

Als er das erste mal im August 1965 vor ihrer Tür aus dem Auto stieg, spürte sie sofort, dass "Robert Kincaid in gewisser Hinsicht ein Zauberer war, der in sich selbst an merkwürdigen, fast schon bedrohlichen Orten lebte".
 
  • Like
Reaktionen: Literaturhexle

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.488
50.098
49
Ich wollte unbedingt noch einmal Die Brücken am Fluß von Robert James Waller lesen.
Wir lange ist denn dein erstes Lesen her, @Tiram? Kommt dir die Geschichte jetzt wieder ganz neu vor oder hast du einen Wiedererkennungseffekt?

Ich lese Bücher (bisher) selten zweimal. Nur einige wenige würden mich wegen ihere sprachlichen Schönheit reizen. Oder aus dem Gefühl heraus, dass man mit dem gelesenen Ende manche Szenen besser verstehen kann.
 

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.590
49
Das ist schon ziemlich lange her, @Literaturhexle . Irgendwann Ende der 1990er Jahre habe ich das gelesen.
Mir ist die Geschichte sehr vertraut, da ich den Film schon öfter gesehen habe. Aber ich wollte es gerne noch einmal lesen, weil, damals habe ich noch kein Lesetagebuch geschrieben. So wird das Buch jetzt mit aufgenommen.
Ich mag Bücher gerne öfter lesen, irgendwie entdecke ich immer noch was Neues bei einem erneuten Lesen. Aber es ist vielleicht auch ein Überbleibsel von früher, als ich mir keine neuen Bücher leisten konnte. Da blieb mir nur übrig, die, die ich hatte, mehrfach zu lesen.
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.488
50.098
49
Aber es ist vielleicht auch ein Überbleibsel von früher, als ich mir keine neuen Bücher leisten konnte.
Das kann natürlich gut sein. Aber es gibt doch viele, die ihre Lieblingsbücher mehrfach lesen. Darauf spekuliere ich "im Alter": jetzt lege ich meine Buchsammlung an, um später, wenn ich nicht mehr so hungrig auf Neues bin, darauf zurückgreifen zu können...
Aber wer weiß, ob dieser Hunger je nachlässt??? ;)
 

Sakuko

Aktives Mitglied
27. Juni 2016
862
502
44
40
NRW

Ich bin ein bisschen genervt von dem Buch. Nach dem Blurb hatte ich kein typisches Verfolgt vom Bösewicht und der Polizei Szenario erwartet.
Aber genau das ist es.
Mark und Jonathan fliehen, aber an jeder Ecke sind ihre Verfolger schneller. Ihr Auto wird geklaut, Marks Freunde bedroht. Letztendlich landen sie bei einer Gruppe für V+/V- Paare, von der Mark einen Flyer in der Tasche hatte. Die Gruppe hilft den beiden gerne um es dem Anti-Vampir Establishment mal richtig zu zeigen, allerdings werden sie auch dort wieder bei einem Transport von der Polizei aufgegriffen und fliehen dann in alte U-Bahnschächte. Mark wird von einem von Lazlos Helfern angeschossen, und gleich auch noch mit dem V Virus infiziert, weil die Kugel erst Jonathan durchschlägt. Aber zumindest steht den beiden die Krankheit nicht mehr im Weg *grummel*

Echt, das ist so ein lahmer Weg. Ich dachte mir schon am Anfang, das sich Mark ja eigentlich infizieren müsste, damit irgendwas passiert und dachte aber gleichzeitig, dass es viel zu offensichtlich ist, den Weg zu gehen. Eine Beziehung, bei der sich die Partner nicht mal küssen können, Anfassen nur durch Handschuhe etc, das wäre doch mal was anderes, anspruchsvolleres.
Aber nein, lieber den einfach Weg nehmen.
 
  • Haha
Reaktionen: Literaturhexle

Sakuko

Aktives Mitglied
27. Juni 2016
862
502
44
40
NRW

Urgh. Psycho Vampirfähigkeiten. Mark kann Gefühle und Gedanken spüren. Ja großartig.

Ich hatte so große Hoffnungen, aber das Buch
a) hat praktisch keine Liebesgeschichte. Wären die beiden nur Freunde gewesen, hätte es kaum einen Unterschied gemacht
b) war ein total stereotyper Aktionfilm
c) hat aus dem Setting bzw. der Krankheit nicht annähernd genug gemacht.
Ich bin enttäuscht.
 

Sakuko

Aktives Mitglied
27. Juni 2016
862
502
44
40
NRW
So ein hartes Urteil ist aber selten bei dir! Hopp, auf! Vielleicht nimmst du mal so einen richtigen Schmachtfetzen zur Hand? Ohne Fantasy, Horror, Blut und so... einfach nur Liiiiebe :)

Das ist ja fast langweilig.:p
Ne, ich wechsle meine Schnulzen immer mit was "richtigem" ab, sonst würde man bei mir nur noch gutaussehende Kerle auf den Covern finden. Und danach habe ich schon was Nettes, über eine männliche Hexe und ihren menschlichen Familiar.