Genre Genreleserunde Klassiker - ab 25.06.17

Sakuko

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27. Juni 2016
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Arcade findet doch noch Hilfe: Prince Isthar, der sich als Chemiker verdingt und bereit ist Bomben für den Widerstand zu bauen und einen großen Bankier der den Engeln Geld gibt, wenn sie nur von ihrem Plan ablassen zuerst eine Revolution in Frankreich aufzubauen. Auch gewinnt Arcade die Unterstützung von 50.000 Schutzengeln.

Zita macht ihm mit einem alten Mann bekannt, der zu den Engeln gehörte, die zusammen mit Luzifer gegen Iahveh kämpften. Nach dem Verlust hatte die Gruppe entschieden, dass ein Sieg nur durch Wissen möglich ist. Die ehemaligen Engel haben sich auch den Menschen angenommen, als diese dann irgendwann entstanden sind, haben sie unterrichten und gelehrt und zur Zivilisation geführt. Luzifer selbst wurde als Bacchus und Dionysus bekannt, andere Engel wurden als Faune, Nymphen und anderen mythischen Gestalten der damaligen Zeit gesehen. Das lief sehr zufriedenstellend so bis Iahveh an Bekanntheit gewann und mit ihm Ignoranz und Barbarentum Einzug hielten. Die ehemaligen Engel wurden verachtet, wo man sie den erkennen konnte, aber viele haben tatsächlich versucht unter der Verkleidung von Satan oder Dämonen gute Christen zum Denken und Hinterfragen zu bewegen.

Jedenfalls findet Maurice durch einen Zufall seinen Engel wieder, und fleht ihn an, wieder zurück zu kommen, wenn er ihn den liebt. Arcade mag Maurice zwar, denkt aber nicht daran, sich von seinem Plan ablenken zu lassen, also entscheidet sich Maurice, dann eben Arcades Schutzengel zu sein. Er geht mit ihm Essen, besucht ihn und versucht ihn vor der Polizei zu warnen, die ihn und seine Gruppe überwacht, weil sie diese für Revolutzer gegen Frankreich halten.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Absolut. Er wurde ja selber geschnitten in seinen Kreisen. ich glaube ja nach wie vor, dass er deshalb auch solche entlarvenden Geschichten geschrieben hat, @Xirxe
Kein Wunder, dass er dann solche Bücher geschrieben hat.
Bella finde ich mit Abstand am schlimmsten von Allen, sie verkörpert wohl die schlimmste Ausgabe eines weiblichen Wesen jener Zeit.
 

Helmut Pöll

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Zerbrechende Familien scheinen es Keyserling angetan zu haben. Aber das Ende von "schwüle Tage" ist schon ziemlich unschön.
Buchinformationen und Rezensionen zu Schwüle Tage: Erzählungen von Eduard von Keyserling
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Nach und nach stellt sich heraus, dass der Vater, der konservative Werte so hochhält, eine langjährige Affäre mit seiner Nicht hatte. Und er ist morphiumsüchtig.
Als die junge Frau, die er immer noch liebt, heiratet, spritzt sich der Vater zu Tode und sein Sohn Bill findet seine Leiche bei einem nächtlichen Spaziergang.
 
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Sakuko

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27. Juni 2016
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Ne, Xirxe hatte Recht. Das Buch ist seltsam.
Ich bin jetzt durch, das Ende betreffend des Kampfes gegen den Himmel fand ich gut und stimmig.
Leider verläuft sich das Buch immer wieder in Nebenhandlungen, die nicht wirklich was mit dem Thema zu tun haben. Ich dachte da läuft noch was zusammen, aber auch am Ende habe ich da keinen roten Faden gefunden. Wahrscheinlich werden mir da Literaturwissenschaftler und Kompensationen was anderes erzählen können, aber für mich wurden die ganzen Nebenhandlungen irgendwann einfach nur Anstrengend. Die wurden am Ende auch sehr blutig auf eine für mich eher unnötig scheinende Art.

Naja, ist halt 100 Jahre alt, da wurden Geschichten noch anders erzählt.
 

Xirxe

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Mein Buch
Buchinformationen und Rezensionen zu Wellen (Roman) von Eduard von Keyserling
Kaufen >
vergnügt mich wirklich außerordentlich ;) Ich finde so viele witzige Formulierungen, von denen ich mir einige wohl aufschreiben werde. Beispielsweise über Bella, die Tochter der Generalin: 'Aufgebraucht von Mutterschaft und Hausfrauentum war sie sich ihres Rechtes bewußt, kränklich zu sein und nicht mehr viel auf ihr Äußeres zu geben.' Oder wie die Generalin ihrer Tochter die Männer erklärt: 'Es ist immer dieselbe Geschichte, wenn ihr heiratet, wollt ihr hübsche Männer haben, aber ein hübscher Mann konserviert sich länger als unserein ...' und 'Die Ehe, meine Liebe, ..., ist vielleicht sehr heilig, aber unsere Männer sind es nicht.'
@Helmut Pöll Ich glaube mich zu erinnern, Du hast Dich mehr für die Beschreibungen begeistert, oder?
Auf jeden Fall, eine wirklich lohnenswerte Lektüre! Wie kommst Du denn damit voran, liebes @Literaturhexle ?
 
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Helmut Pöll

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Ich glaube mich zu erinnern, Du hast Dich mehr für die Beschreibungen begeistert, oder?
Die Beschreibungen sind schön, aber die Personenschilderungen haben mir schon auch gut gefallen. Vor allem war ich immer wieder erstaunt über Keyserlings vornehme und subtile Gehässigkeit @Xirxe . Aber Bella ist auch ein Kaliber ;), da hast Du schon Recht.
 

Literaturhexle

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Wie kommst Du denn damit voran, liebes @Literaturhexle ?
Oh, leider überhaupt gar nicht! Bin entsetzlich wenig zum Lesen gekommen dieser Tage... Wenn doch, habe ich den Menschlichen Makel zur Hand genommen und der scheint nur etwas für Urlaubstage zu sein: anstrengend zu lesen, man ermüdet leicht dabei...
Mit deiner Vorrede mache mal einen neuen Anlauf mit den Wellen. Klingt ja sehr gut ;)
 
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Literaturhexle

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@Xirxe: ich kann vermelden, dass ich immerhin bis zum 6. Kapitel vorgedrungen bin. Ein feines Buch! Richtig schöner Gesellschaftsroman aus vergangener Zeit. Herrliche Formulierungen und liest sich dennoch flüssig.
Da ich meinen Tag morgen auf dem Tennisplatz verbringe, werde ich hier wohl nicht viel weiter kommen, aber "Mens sana in corpore sano", oder so ähnlich :)
 
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Literaturhexle

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So. Besser spät als nie beendet! Meine kurze Zusammenfassung findet ihr im Tagebuch.
@Xirxe: Mir hat der erste Teil deutlich besser gefallen. Gegen Ende zog sich die Geschichte ein wenig.
Aber alles in allem eine lohnende Lektüre!
 
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Xirxe

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@Literaturhexle Ich glaube, ich verstehe was Du meinst. Der erste Teil hatte mehr Handlung: neue Personen, die Verhältnisse wurden geklärt usw. Gegen Ende hin waren es mehr 'Innenschauen' (mir fällt gerade kein besseres Wort dafür ein), sodass Alles deutlich verhaltener ablief. Vielleicht war es ja das, was Dir das Gefühl vermittelte, es zieht sich so dahin, ohne dass groß was passiert. Mir gefiel das aber recht gut, da ich viele Parallelen zu unserer heutigen Zeit fand.