Genre Genreleserunde Klassiker - ab 15.09.17

Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Ich habe mich nun doch umentschieden und werde diesen Klassiker nochmals zur Hand nehmen!

Buchinformationen und Rezensionen zu Jane Eyre: Roman von Charlotte Brontë
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Renie

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Das ging jetzt schneller als ich dachte. Ich bin schon durch mit dem Buch. Eigentlich bei 160 Seiten Erzählung + 60 Seiten Nachwort und Anmerkungen keine Kunst.
Wie erwartet hat mich der gute alte Henry James wieder begeistert. Sein Sprachstil war einfach grandios. Er ist ein scharfsinniger Beobachter, der seine Beobachtungen bis ins kleinste Detail mit viel Süffisanz wieder gibt. Da wird kein Barthaar weggelassen. In seinen Büchern geht es meistens um das Thema "transatlantische Völkerverständigung", also Engländer treffen auf Amerikaner und umgekehrt.:) In "Lady Barbarina" heiraten ein amerikanischer Arzt und eine Lady aus altem englischen Adelsgeschlecht. Das funktioniert natürlich nicht so wie geplant.
 

Literaturhexle

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Ich habe mich nun doch umentschieden und werde diesen Klassiker nochmals zur Hand nehmen!

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Ich habe dieses Buch in der Vollversion vor kurzem als Hörbuch genossen (zum 1. Mal) und war sehr angetan von der Geschichte, aber besonders auch von der wunderbaren, etwas "gehobenen" Sprache der Autorin. Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Wieder-Entdecken ;)
 

Helmut Pöll

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In seinen Büchern geht es meistens um das Thema "transatlantische Völkerverständigung", also Engländer treffen auf Amerikaner und umgekehrt.:)
Henry James ist toll, @Renie . Ich erinnere mich an "Eine Dame von Welt", wo es auch darum ging. Die Amerikaner sind den Engländern immer etwas zu "modern", wenn ich mich richtig erinnere.
 

Renie

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Henry James ist toll, @Renie . Ich erinnere mich an "Eine Dame von Welt", wo es auch darum ging. Die Amerikaner sind den Engländern immer etwas zu "modern", wenn ich mich richtig erinnere.
Ja, die Amerikaner sind den Engländern suspekt: zu forsch und zu selbstbewusst; manchmal werden sie bei James auch als "drollig" bezeichnet. Das Buch würde dir gefallen, @Helmut Pöll
 

Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Jane Eyre: Roman von Charlotte Brontë
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Jane Eyre von Charlotte Bronte ist ein zeitloser Klassiker der Literatur, den man immer wieder gern zur Hand nimmt!

Jane Eyre ist Vollwaise und muss ihre Kindheit und Jugend unter dem Dach ihrer Tante verbringen. Als Außenseiterin der Familie wird sie von ihrem Cousin verbal und körperlich misshandelt und schließlich in ein Mädchen-Internat gesteckt. Der Schulalltag ist hart, doch Jane meistert ihn und reift zu einer gebildeten, eigenständige Frau heran. Nachdem sie zwei Jahre als Lehrerin an ihrer Schule gearbeitet hat, sehnt sie sich nach einer Stelle außerhalb des Internats. Ihr Wunsch wird erhört und sie bricht mit Vorfreude in ein neues Kapitel ihres Lebens auf….
 
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Sakuko

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27. Juni 2016
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Was wären Klassiker ohne Rahmenhandlung. In diesem Fall handelt es sich um Briefe, die der Arktis-Entdecker Robert Walton an seine Schwester schreibt. Auf dem Weg durch die arktische See greift er einen Mann auf, der mit einem Hundeschlitten unterwegs war, aber von brechendem Eis überrascht wurde. Er war auf der Jagd nach jemandem.
Die beiden freunden sich an und der Mann (Frankenstein, aber sein Name ist bisher nicht gefallen) berichtet seine Geschichte.

Wie er seine Kindheit in Genf verbracht hat und dann in Ingolstadt zu Universität geschickt wurde, wo er sich den Naturwissenschaften, besonders der Chemie verschrieben hat. Bei der Studie toter Körper, entdeckt er eine Möglichkeit, wie er tote Materie animieren könnte und er macht sich daran, ein geeignetes, menschliches Objekt zu bauen. 2,5m groß, damit er die kleinen Teile besser herstellen kann.
 

Sakuko

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Victor Frankenstein vollendet seine Kreatur aus Leichenteilen, eigentlich geschaffen um schön und ansehnlich zu sein, ist aber geschockt von dem bleichen Blick und generellen Hässlichkeit der Kreatur und rennt weg.
Durch Zufall trifft er seinen alten Freund Henry, der endlich seinen Vater überredet hat, auch Studieren zu dürfen. Er bringt ihn zwangsweise zu sich nach Hause, fürchtet aber seine Kreation und erzählt Henry nichts von seinem Experiment. Die Kreatur ist allerdings verschwunden. Victor verfällt in ein monatelanges Fieber, während er von Henry gepflegt wird.

Ich finde die Geschichte ja schon ganz gut zu lesen, aber holla, im Gegensatz zu der populären Version ist Victor schon eine echt feige Nase und moralisch auch mehr als ein bisschen neben der Spur.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Leider bin ich ein bisschen spät dran, weil andere Bücher erst gelesen sein wollten.
Nun kombiniere ich die Klassikerrunde mit der Frankreichrunde und fange mit etwas Glück heute Abend mit dem folgenden an:
Nun habe ich damit angefangen. Vielleicht liegt es an der holprigen Übersetzung (die Sammelausgabe mit über 40 französischen Klassikern kostete schlappe 99 cent), vielleicht fehlt mir gerade der Nerv, um mich in die etwas skurrilen Erlebnisse des Protagonisten hineinzulesen oder aber es "ist nicht mein Ding"... Fest steht, ich habe das Buch gewechselt. Aus der gleichen Klassiker-sammlung stammt nun "Vater Goriot ", und vom ersten Satz an war ich von der Geschichte gefangen.
Das liegt an Sätzen wie diesem:
"Aber Paris ist ein wirklicher Ozean. Wirft man das Senkblei aus, so wird man niemals seine Tiefe ermessen können. Man mag Paris durchlaufen und beschreiben: welche Mühe man sich dabei auch gibt,..., immer wird man auf eine unbekannte Stelle stoßen, auf eine unentdeckte Höhle, auf Blumen, Perlen, Ungeheuer, auf irgend etwas Unerhörtes, das die literarischen Taucher vergessen haben. "
Die Pension Vauquer, in dem Vater Goriot abgestiegen ist, soll eine dieser Ungeheuer sein...
Dieser Sprachstil mit seinen Metaphern begeistert mich. Ich sollte viel häufiger Klassiker lesen, zumal sich da bei mir noch immense Lücken auftun. Dummerweise reizen mich auch immer wieder die neuen Bücher...- ich werde wohl bei einer gesunden Mischung bleiben ;)
 

Sakuko

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27. Juni 2016
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Nachdem Victor genesen ist, wendet er sich von den Wissenschaften ab und studiert mit Henry Sprachen. Er bekommt die Nachricht, das sein jüngster Bruder ermordet worden ist.
Er reist nach Hause, besucht aber zuvor noch den Ort, wo sein Bruder getötet wurde und bemerkt dort seine Kreatur in der Ferne und ist sich sofort sicher, dass diese für den Mord verantwortlich ist.
Allerdings wird für den Mord eine Angestellte der Familie beschuldigt. Sie beteuert ihre Unschuld, wird aber dennoch gehängt.
Die Familie besucht die Berge, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Als Victor eines regnerischen Tages alleine durch die entlegenen Gegenden streift, begegnet er seiner Kreatur. Victor ist außer sich und droht mit Gewalt, aber die Kreatur zeigt sich wortgewandt und mild.
Sie bittet Victor seinen Pflichten als sein Erschaffer nachzukommen und ihm Gutwillen zu zeigen, worauf die Kreatur ihn als seinen Meister anerkennen würde. Victor weigert sich, droht mit einem Kampf zum Tod. Die Kreatur bittet ihn wenigstens seine Geschichte anzuhören und Victor stimmt letztendlich zu.

Die Kreatur berichtet wie sie verwirrt und desorientiert erwachst ist, nicht Herr seiner Sinne. Zuerst hat sie in einem Wald Zuflucht gesucht, musste dann aber wegen fehlender Nahrung weiter ziehen. Sie hat irgendwann in einem Verschlag an einer verlassenen Hütte Unterschlupf für den Winter gefunden, und die Familie beobachtet, die dort lebt, ein blinder alter Mann mit Sohn und Tochter. Langsam hat sie begonnen, die Sprache zu erlernen und nahm Anteil an dem Schicksal der armen Leute.
 

Sheyla McLane

Neues Mitglied
17. September 2017
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Kreislers Humor muss man wie immer erstmal verwinden. Doch wer ihn zu schätzen weiß, wird "Der Schattenspringer" lieben - der Roman erzählt die Lebens- und Leidensgeschichte des jüdischen Schriftstellers Hans Grünberg, der in Bottsville, England lebt und sich John Greenway nennt. Seine Geschäfte sind wie seine Ehe - von (gewohnheits)mäßigem Erfolg gekrönt. Dass seine Frau unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt ist erst der Anfang einer brillanten, von Absurditäten durchsetzten Krimi-Geschichte.
Gehört meinem Empfinden nach zu den schwärzesten Klassikern überhaupt.

[zitat]Nichts ist so seicht wie deutscher Tiefsinn.[/zitat]
(John Greenway)
 
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