Genre Genreleserunde Gegenwartsliteratur - ab 5.12.

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Ich mache hier schon mal einen Thread auf für unsere anstehende Genreleserunde ab 5.12. Diesmal dreht sich Alles um "Gegenwartsliteratur".
 

supportadmin

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29. Oktober 2013
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Was versteht ihr den da drunter??
Wir fangen an einem bestimmten Tag an gemeinsam zu lesen. Weil sich herausgestellt hat, dass es nicht immer leicht ist sich auf ein ganz bestimmtes Buch zu einigen geben wir jetzt nur das Genre vor, also zum Beispiel Krimi oder Gegenwartsliteratur. Dann fällt es vielen leichter mitzumachen. Gleichzeitig hat natürlich jeder die Möglichkeit sich mit anderen Lesern zusammenzutun und sich auf ein Buch zu verständigen.

Weil der Rahmen mit dem Genre relativ locker ist hat man als Leser auch gute Chancen, andere interessante Bücher dabei zu entdecken.
 

Tiram

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4. November 2014
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Bevor die Weihnachtszeit richtig losgeht, wollte ich gerne noch ein Buch gegen das Vergessen lesen. Es geht um die elfjährige Susie Weksler. Sie lebt in dem jüdischen Ghetto Wilna und ist, als dieses von der Gestapo aufgelöst wird, eigentlich zu jung, um eine Chance zu haben. In den nächsten Jahren kämpfen sie und ihre Mutter darum, sie älter aussehen zu lassen als sie ist.

 
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Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Buchinformationen und Rezensionen zu Kosmetik des Bösen (detebe) von Amélie Nothomb
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Die Kosmetik des Bösen von Amélie Nothomb habe ich mir gekauft, weil ich den Titel sehr interessant fand und das Buch doch eine ganze Reihe sehr guter Rezensionen hat. Da kann man nichts falsch machen, dachte ich.

Das Buch ist recht dünn, nur etwa 100 Seiten, relativ groß gedruckt, für immerhin 10 Euro das TB. Das muss noch nichts heißen, kommt mir aber immer komisch vor. Aber gut. Auch die Romane von Camus’ sind keine Wälzer, aber selbst die sind nicht ganz so kurz. Bei einem Roman von 100 Seiten treibt mich aber immer der Gedanke um, ob da jemand wirklich so komprimiert eine gute Geschichte erzählen kann oder einfach mit einer dünnen Geschichte, die mit großer Schrift über die magische 100-Seiten-Schwelle gebracht wurde, partout einen Roman herausbringen wollte. Vielleicht sehe ich das auch falsch.

Der Geschäftsmann Jerome August trifft also am Flughafen einen aufdringlichen Herrn, Textor Texel, der ihn zu einem Gespräch zwingt. Das ganz Buch besteht beinahe nur aus diesem Dialog der beiden Herren. Es geht um Liebe, um Schuld, um Moral. So weit, so gut. Im Grunde sind das ja alles elementare Themen, die jedes betreffen. Natürlich darf ein Buch nur aus einem Dialog bestehen, aber wenn die beschreibenden Komponenten so ganz fehlen und man daraus keinen Lesegenuß ziehen kann, dann sollte zumindest dieser eine Dialog doch ganz besonders kurzweilig sein. Zumindest sehe ich das so.

Das ist er aber nicht. Dieser endlose Dialog, der in einigen Rezensionen als „meisterlich“ gefeiert wird, ist weder besonders originell, in meinen Augen im besten Fall geschwätzig und gut zu lesen. Tiefere Erkenntnisse z.B über das Leben, die Liebe oder das Böse darf man nicht erwarten. Eine andere Geschichte, die einen berühren könnte, gibt es aber eben nicht. Ich habe mir lange überlegt, was das denn jetzt ist mit mir und diesem Buch. Leider muss ich doch sagen, dass wir keine Freunde geworden sind und ich mich ziemlich gelangweilt habe. Die Hälfte habe ich jetzt gelesen und wollte am Sonntag den Rest durchschmökern.
 
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parden

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Buchinformationen und Rezensionen zu Neununddreißigneunzig: 39,90 - Roman von Frédéric Beigbeder
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Wenn mein derzeitiger Thriller beendet ist, fange ich mit diesem Buch hier an.

Als Frédéric Beigbeder noch in sicherer Stellung in der Werbeagentur Young & Rubicam angestellt war, forderte ihn sein Freund MIchel Louellebecq auf, zu zeigen, was die Welt (der Wirtschaft) eigentlich im Innersten zusammenhält. Und weil Beigbeder als erfolgreicher Werbetexter selbst ein Meister des Marketings -- und der Selbstinszenierung -- ist, entstand der Skandalroman Neununddreißigneunzig, der in Frankreich sämtliche Verkaufsrekorde gebrochen hat. Beigbeder, der in seinem Werk mit Insiderinformation aus der Werbebranche aufwartet, schrieb den Roman mit einem einzigen Ziel -- nämlich gefeuert zu werden. Und er hat sicher geahnt, wie medienwirksam eine fristlose Kündigung unter der Schirmherrschaft von Michel Houellebecq sein würde. Seither scheint er in Frankreich omnipräsent: Er posiert dandyhaft in Talkshows, spricht im Radio, lässt sich fotografieren wie Bret Easton Ellis, liebt sein neues Image als "Che Guevara vom Café de Flore", lobt sich selbst in einem Artikel als Genie und seine Internethomepage dient als riesiger Chatroom für seine unzähligen Fans, kurz: Er benutzt für seinen Erfolg all diejenigen Mittel, die er mit dem Roman selbst denunziert.

Na, da bin ich jedenfalls gespannt...
 
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Renie

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Heute Nachmittag fange ich hiermit an:

Ich bin gespannt. Erstmal ist dieses kleine Büchlein einfach nur schön. Je nachdem wie der Lichteinfall ist, leuchtet und glänzt der Buchdeckel in silber und nachtblau - sehr edel.
Es geht um die Entstehungsgeschichte des alten Weihnachtsliedes "Stille Nacht". Gerade das Richtige für die Vorweihnachtszeit.
 

Renie

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Heute Nachmittag fange ich hiermit an:

Ich bin gespannt. Erstmal ist dieses kleine Büchlein einfach nur schön. Je nachdem wie der Lichteinfall ist, leuchtet und glänzt der Buchdeckel in silber und nachtblau - sehr edel.
Es geht um die Entstehungsgeschichte des alten Weihnachtsliedes "Stille Nacht". Gerade das Richtige für die Vorweihnachtszeit.

Ich habe gestern ganz gemütlich das erste Kapitel gelesen. Es ist so, wie ich es mir erhofft habe: sprachlich hervorragend, eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit ohne gefühlsduselig zu sein.
Im ersten Kapitel lernt man Joseph Mohr, den Hauptprotagonisten kennen. Er hat etwas Tieftrauriges an sich, ist auf der Suche nach seinen familiären Wurzeln. In seiner Musik findet er die Kraft, um mit dem Leben zurecht zu kommen.

Heute Nachmittag nehme ich mir das nächste Kapitel vor.
 

Renie

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So, das zweite Kapitel ist gelesen. Ich habe eine weitere Protagonistin kennengelernt: Sophie, die in einer schwierigen Ehe lebt, nicht weiß, wie sie ihre Familie ernähren soll und für ihren kleinen Sohn ein besseres Leben herbeisehnt. Durch ihre Sicht lernt man einen andere Facette von Joseph Mohr kennen als in Kapitel 1. Hier präsentiert sich Joseph als aufgeschlossen, freundlich und vertrauensvoll. Von Traurigkeit keine Spur. Zumindest zeigt er sie seinen Mitmenschen nicht.
 

Helmut Pöll

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Buchinformationen und Rezensionen zu Zeiten des Aufruhrs: Roman von Richard Yates
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Ich habe heute das bestellt..
 

Sonwikblick

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27. Juni 2015
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In Ecos "Die Geschichte der legendären Länder und Städte" habe ich an verschiedenen Stellen mal kurz reingelesen. Z. B., eas da über Atlantis steht. Das Buch ist ein Solitär, für dessen Grschichten man ebenso Musse haben sollte wie auch beim Betrachten der tollen Abbildungen. In Ruhe schaue ich mir das über Weihnachten an.
Im Augenblick lese ich "Dschungelfieber und "Wüstenkoller" von dem Hamburger Autor und Journalisten Wolf-Ulrich Cropp, der seine letzte Reise nach Gabun, Kamerun, in die ZAR, den Kongo und den Tschad beschreibt. Es erinnert mich an Gills "Ach Afrika", geht aber noch mehr in Details, warum was in Afrika nicht (oder noch lange nicht) klappt.
 
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Helmut Pöll

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Buchinformationen und Rezensionen zu Zeiten des Aufruhrs: Roman von Richard Yates
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Zeiten des Aufruhrs erzählt die Geschichte des Ehepaares Frank und April Wheeler im Jahre 1955 in einer Vorstadt nahe New York.

Und eben jene April ist die Hauptdarstellerin in einem Bühnenstück, das eine Laiengruppe aufführt. Die Generalprobe ist sensationell gut verlaufen, aber dann erkrankt der Hauptdarsteller überraschend und der Regisseur springt spontan ein und die Aufführung, die eigentlich ein Triumph werden sollte, gerät zum Desaster.
[zitat]Niemand wollte zurück in den Saal und den zweiten und letzten Akt über sich ergehen lassen...Das Fallen des Vorhangs war ein wahrer Gnadenakt.[/zitat]
So beginnt "Zeiten des Aufruhrs". Richard Yates schildert as Scheitern mit einer unnachgiebigen Präzision, bis das Bild des Theaterabends beinahe beklemmend realistisch vor einem steht.
 
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Helmut Pöll

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Die Ehe von Frank und April Wheeler, die #richard yates beschreibt, ist ein Alptraum, das Ränkespiel zweier unreifer Personen, die sich das Leben schwer machen. In manchen Romanen tritt eine derartige Situation gegen Ende zu ein, in Filmen kurz vor dem Showdown. Bei Yates geht es so los, da bin ich wirklich gespannt, wie sich das entwickelt.

Stellenweise hat es mich an #stoner erinnert, @Renie , wenngleich Stoner selber ja sympathisch war, Frank Wheeler ist das nicht unbedingt.
 
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Tiram

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Das geheime Bild habe ich abgebrochen. Nachdem ich einige Rezis gelesen habe, habe ich da keine Lust mehr drauf.

Bei Was liest Du gerade? habe ich kurz mein neues Buch vorgestellt:

http://whatchareadin.de/community/t...peuckert-schwarzes-gold-aus-warnemuende.7453/

Um euch ein bisschan anzufüttern, hier noch die Mitwirkenden:

[zitat]Hartmut Mehdorn als Robotron-Chef
Karl-Theodor Guttenberg als Wirtschaftsminister
Gregor Gysi als Kulturminister
Angela Merkel als Häftling
Harald Martenstein und Tom Peuckert als Lucky Loser

und
Kati Witt als Moderatorin des Dschungelcamps live aus Kuba[/zitat]

Erinnert ihr euch an den Herbst 1989? Wenn nicht persönlich, dann habt ihr sicher die Bilder oft genug im TV gesehen. Die Worte von Günter Schabowski, die alles veränderten:

[zitat]Soeben wird mir mitgeteilt, dass an der Ostseeküste der Deutschen Demokratischen Republik umfangreiche Erdölvorkommen entdeckt worden sind. Nach den Angaben unserer Geologen handelt es sich um die größten bisher bekannten Lagerstätten der Erde. Die Regierung der DDR hat sich entschlossen, Ihnen mitzuteilen, dass ab sofort Öl zur Verfügung steht. - Soweit ich weiß, gilt das ab sofort. Unverzüglich.[/zitat]

Was? Wer? Wie? Wo? Wann? - Ich habe das aber anders in Erinnerung, wird sich mancher nun denken.

Aber in dieser Geschichte ist es so. Am 9. November 1989 war die DDR auf einmal das reichste Land der Welt.
 

Renie

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Die Ehe von Frank und April Wheeler, die #richard yates beschreibt, ist ein Alptraum, das Ränkespiel zweier unreifer Personen, die sich das Leben schwer machen. In manchen Romanen tritt eine derartige Situation gegen Ende zu ein, in Filmen kurz vor dem Showdown. Bei Yates geht es so los, da bin ich wirklich gespannt, wie sich das entwickelt.

Stellenweise hat es mich an #stoner erinnert, @Renie , wenngleich Stoner selber ja sympathisch war, Frank Wheeler ist das nicht unbedingt.

Mit diesem Buch habe ich immer schon geliebäugelt. Keine Ahnung, warum ich es noch nicht gelesen habe. Daher bin ich gespannt, wie dein Gesamturteil ausfallen wird, @Helmut Pöll .
 
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So, morgen beginne ich endlich damit. Wie gesagt: Ich bin gespannt! :)
 
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