Ich habe mein drittes Buch von Altmeister Boyle begonnen, allein sprachlich ist es ein Hochgenuss: er formuliert mit Esprit, teilweise auch überspitzt. Er kann seine Figuren wunderbar lebendig werden lassen und zieht einen mit. Hoffentlich bleibt das so, aber sie ersten 80 Seiten liegen hinter mir und diese Schwelle ist (im Guten wie im Schlechten) meist aussagekräftig.
Wellville ist ein Sanatorium für gestresste, kranke, ihres Lebens überdrüssige Amerikaner. Hier werden neue Ernährungsprinzipien gelebt, neue Philosophien vermittelt. Der Chef vom Ganzen hat 42 Kinder, viele davon adoptiert, die offensichtlich den ganzen Laden mit unterbezahlten Jobs mit unterhalten. Einer der erwachsenen Kinder steht auf einmal verkommen und obdachlos in der feinen Lobby und fordert öffentlichkeitswirksam Geld vom Vater...
Dann ist da das Ehepaar Lightbody: Sie bekennende Jüngerin des Doktors, er ein geschwächtes Wrack im Rollstuhl, an dessen Zustand die Gattin nicht ganz unschuldig ist...
Auf ihrer Reise im Zug haben sie einen Vertreter für Nahrungsergänzungsmittel kennengelernt, der sich für ihr Geld zu interessieren scheint...
Ihr seht: Die Einführung ist noch voll im Gange. Dieses Buch sollte mir den eiskalten Sonntag doch versüßen