Genre Genre-Leserunde Gegenwartsliteratur ab 5.11.18

Renie

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Buchinformationen und Rezensionen zu Hysteria: Roman von Eckhart Nickel
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Vorsichtig formuliert, bezeichne ich diesen Roman als "in die Zukunft gerichtete Gegenwartsliteratur" ;)
Später mehr, denn ich bin mir noch nicht sicher, was hier auf mich zukommt.
 

Literaturhexle

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Später mehr, denn ich bin mir noch nicht sicher, was hier auf mich zukommt.
Ich glaube, bei allem was ich gehört und gelesen hsbe über den Roman, dass das auch nicht so einfach zu sagen ist...

Du traust dich also nochmal an die Longlist heran. Ich habe sie gedanklich ein bisschen hinter mir gelassen.

Bis auf das Hörbuch
Buchinformationen und Rezensionen zu Die Katze und der General von Nino Haratischwili
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In das ich jetzt richtig eingestiegen bin und das die Leser ziemlich spaltet. Nach knapp 6 Stunden haben unterschiedliche Vorleser aus unterschiedlichen Zeiten erzählt. Ein Zusammenhang erschließt sich nur langsam, aber ich bin positiv überrascht bislang.
 
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Ich mache es wie Renie und bezeichne meinen Roman, vorsichtig formuliert, als "in der jüngsten Vergangenheit spielende Gegenwartsliteratur" !

Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
 

Renie

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Mein erster Eindruck:
Von Anfang an wirst du in das Geschehen hineingeworfen. Keine Erklärungen, Einleitung etc.. Das fühlt sich fast so an wie ein Sprung ins kalte Wasser. Denn der Text hat es in sich. Er ist nicht einfach zu lesen. Die Sprache ist dermaßen bildhaft, dass man schon von Reizüberflutung reden kann. Hinzu kommt der Inhalt. Wenn ich nicht zwischendurch in die Buchbeschreibung linsen würde, wäre ich hoffnungslos verloren.
Darum geht es: Die Künstlichkeit hält Einzug in unser Leben. Was heute bei uns z. B. die Tomaten sind, die nicht mehr nach Tomaten schmecken, aber dafür wie gemalt aussehen, ist in diesem Roman das kleinste Übel. Denn hier wird die "Verbesserung" von Lebensmitteln und der Natur fast schon als Kunstform betrieben und beeinflusst unser Leben. Es gibt da dieses "Kulinarische Institut", das federführend in dieser Disziplin ist. Und hier passieren mysteriöse Dinge - was, weiß ich noch nicht.
Die Geschichte wird von einem Ich-Erzähler namens Bergheim erzählt. Er ist hypersensibel, was seine Sinneswahrnehmungen angeht und registriert die kleinsten Veränderungen in ganz extremer Weise. So, wie er die Geschichte schildert, kommt er fast schon autistisch rüber, was das Lesen nicht einfach macht.
Die Stimmung in diesem Roman hat etwas Geisterhaftes, erinnert mich stellenweise an Edgar Allan Poe - ich bin mir aber nicht sicher, ob es bei diesem Eindruck bleiben wird.
Der Autor hat Humor bei der Namensgebung der Charaktere bewiesen:
Frau Asche, Herr Haupt, Herr Schutt ... das ist mal originell.

Nach 40 Seiten bin ich noch unschlüssig. Einerseits fasziniert mich der Roman, andererseits bin ich aber mit den autistischen Schilderungen des Ich-Erzählers manchmal überfordert. Mal sehen, wie's noch wird.
 

Literaturhexle

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Renie

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Der Ich-Erzähler ist für mich sehr schwer einzuschätzen. Zwischendurch verfällt er in Erinnerungen, in denen er völlig "normal" wirkt. Wenn er allerdings in der Gegenwart agiert, wirkt er sehr autistisch. Ob dies seine Art ist, um mit seiner Hypersensibilität zurecht zu kommen? Seine Sinne sind geschärfter als bei anderen. D. h. seine Sinne reagieren sehr extrem: er nimmt Farben "bunter" wahr, er hört Laute, die andere wahrscheinlich gar nicht registrieren würden. Sein Geschmackssinn und Tastsinn ist stärker ausgeprägt als bei anderen. Vielleicht ist dieses In-sich-Verschließen (ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll ;)) eine Art Selbstschutz, um mit der Reizüberflutung zurecht zu kommen. Ich bin ratlos.
 
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Cecile und Philippe sehen sich nach 27 Jahren im Zug wieder. Das merken sie erst, als sie nebeneinander sitzen. Ein Schock für beide. Aber jeder tut erstmal so, als ob er den anderen nicht kennt. Dann kommen die Erinnerungen.
Ich habe ein paar Seiten gebrauicht, bis ich in diese Geschichte hinein gekommen bin, aber jetzt wird es richtig spannend.
 

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Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.

Marie des Brebis hat das Leben einer einfachen Frau gelebt, unter den harten Bedingungen auf dem Lande im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts. Ihr Leben war geprägt von der Sorge um ihre Familie, um ihr Haus, ihren Hof und ihre Tiere.

Ihre Geschichte wurde von dem französischen Bestsellerautor Christian Signol aufgezeichnet.
 

Renie

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Ich habe das Buch mittlerweile beendet und möchte euch mein Fazit nicht vorenthalten.
Die Handlung konnte mich nicht bei der Stange halten. Sobald ich das Buch unterbrochen habe und wieder einsteigen wollte, hatte ich Schwierigkeiten, den roten Faden wiederzufinden.
In der Buchbeschreibung wird der Eindruck vermittelt, dass der Fokus in diesem Roman auf der Künstlichkeit in der Welt der Charaktere liegt. Mit Künstlichkeit ist hier gemeint, dass das Natürliche bzw. die Natur in ihrer Perfektion nachgebildet wird. Will heißen, das, was wir heutzutage anprangern (Beispiel: die perfekt aussehende Tomate im Supermarkt, die nach nichts schmeckt), wird in diesem Roman noch auf die Spitze getrieben. (Hier schmeckt die Tomate tatsächlich ;)) Trotzdem bin ich den Eindruck nicht losgeworden, dass diese Künstlichkeit lediglich den Rahmen der Geschichte vorgibt. Wenn ich jetzt allerdings sagen soll, worin der Fokus des Romanes nun besteht, kann ich es nicht.
Der Roman beginnt damit, dass der Protagonist in diesem Institut landet, das federführend auf dem Gebiet der "Rekonstruierung des Natürlichen" ist. Aber warum er da jetzt landet, ist mir nicht klar. Er ist irgendetwas auf der Spur. Was er jetzt sucht, wird bis zum Ende des Romans nicht klar. Diese autistischen Verhaltensweisen, die ich ihm anfangs zugesprochen habe, hatten im Verlauf des Romans keinen Bestand, genausowenig, wie seine Hypersensibilität. Die tritt tatsächlich in den Hintergrund.
Wer jetzt glaubt, dass die Handlung sich jetzt auf die Aufdeckung des Geheimnisses um das Institut konzentriert, liegt falsch. Denn tatsächlich besteht der größte Teil des Romans aus Erinnerungen des Protas an seine Studentenzeit. Und, oh Wunder, in dem Institut läuft der Prota seiner Studentenliebe und einem Freund aus dieser Zeit über den Weg. Die Welt ist klein ;). Im letzten Viertel des Romans geht es endlich zur Sache. Hier kommt dann auch Spannung auf und es gibt so etwas wie einen Showdown. Aber das reicht nicht, um das Buch zu retten.
Daher, kurz und knapp: eine gute Idee, schlecht umgesetzt; eine Hauptfigur, die für mich nicht greifbar war; alles in allem unausgewogen, da es zuviele Ansätze in dem Buch gibt, die nicht weiterverfolgt werden.
Aber dafür ist das Cover ganz hübsch :D
 
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Literaturhexle

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Daher, kurz und knapp: eine gute Idee, schlecht umgesetzt; eine Hauptfigur, die für mich nicht greifbar war
Du hattest es aber auch mit einem Longlist-kandidaten zu tun. Da gibt es einen anderen Anspruch. Da kann es nicht um Spannung und fesselnde Lektüre gehen... :p
Demnächst werde ich mich ja "Archipel", dem finalen Buchpreisgewinner, zuwenden. Ich hoffe, das wird nicht auch ein Flop...
Aber dafür ist das Cover ganz hübsch
Stimmt! Verführerisch schön- wie die Tomaten;)
 
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Ich habe endlich Zeit gehabt, mein Buch im Rahmen der Genre-Leserunde zu beenden!

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Die Geschichte der Marie des Brebis wurde aufgezeichnet von dem französischen Bestsellerautor Christian Signol.

Die Biografie trägt den Untertitel „Der reiche Klang des einfachen Lebens“ und lässt uns immer wieder staunen, wie reich dieses Leben trotz seiner Einfachheit und Bescheidenheit war.

Trotz aller Entbehrungen und vieler Verluste hat Marie ein Leben voll inneren Reichtums und Schönheit gelebt und dies in ihren einfachen, aber wunderschönen Beschreibungen ausgedrückt: „Immer wusste ich, was Glück bedeutet, dass man zufrieden ist mit dem, was man hat und sich so akzeptiert, wie man ist“.

Die poetisch beschriebenen Landschaften des französischen Hochlandes mit seinen Wachholdersträuchern, den Düften und den Schafherden weckt eine Sehnsucht nach unberührter Natur und Lebendigkeit, die den meisten heute leider unbekannt und fremd geblieben ist. Auch die Gemeinschaft und der Zusammenhalt der Menschen zu Beginn des letzten Jahrhunderts lassen uns spüren, was uns in der heutigen Zeit abhanden gekommen ist.

"Marie des Brebis" ist ein wunderschönes Buch voller Lebensweisheit, auch wenn man diese Naturverbundenheit in der heutigen Zeit nicht mehr so leben kann.