Diskussionen zum fünftes Kapitel unserer Leserunde Weltliteratur zu "Der Zauberberg" von #thomas mann
Ich habe auch den Eindruck, dass Hans sich nach den Überlegungen während der Zwangsruhe damit abfinden könnte eine Weile dort oben zu bleiben.Ja, die Zeit huscht nun dahin, dabei liegt Hans stramm im Bett, und ein Tag gleicht dem anderen! Zeit vergeht eben sehr unterschiedlich, alles ist relativ. Settembrini besucht ihn und äußert den Gedanken des ›dem Leben verloren gehen's‹, was mir sehr kennzeichnend erscheint für die Situation von Hans, der seiner Lage aber offensichtlich etwas abgewinnen kann
Ja, man hat manchmal den Eindruck, als ob Hans sich ziemlich schnell mit seiner Krankheit arrangiert und sie als willkommene Ausrede nutz hier oben zu bleiben und sich nicht dem richtigen Leben zu stellen. Ich glaube das ist das, was Settembrini immer andeuten will.Er richtet sich gerade in seiner Krankheit häuslich ein und schreibt nach Hause, um die Seinen von der Notwendigkeit seines Bleibens zu unterrichten und die finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen
Er deutet es nicht nur an. Er weist mit der Keule darauf! Diesen Dialog habe ich sowas von genossen und mir heute laut auf der Terrasse vorgelesenIch glaube das ist das, was Settembrini immer andeuten will.
Ja, das fand ich auch super!Ebenso amüsiert hst mich die Zigarren-Fachsimpelei zwischen BEHRENS und Castorp... Als wenn sie über einen lebenden Menschen /Frau philosophieren, was am Ende auch zugegeben wird.
Diese Clawdia muss es aber irgendwie auch faustdick hinter den Ohren haben! Sie scheint ja die Männer ringsum zu betören, obwohl sie gar nicht so schön ist....Was ich auch nie gedacht hätte: wie raffiniert Hans Castorp sein kann, wenn es darum geht irgendwelche Informationen zu Clawdia herauszufinden. Er bringt Behrens sogar dazu ihm seine Bilder zu zeigen wohl weil er annimmt sie hätte Portrait gestanden. Raffinierter geht es kaum.
Wie findet ihr denn den Bademeister, der morgens hereinplatzt, die Patienten mit Alkohol einreibt und mit Zimmernummer benennt? Also so wirklich freundlich sind die Leute da oben nicht.
Das war tatsächlich auch so. Das Röntgen war zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine vergleichsweise neue Technik und nicht so verbreitet wie heute. Vor allem hatte man keine Erfahrungswerte über die Schädlichkeit der Strahlung.Beim Kapitel, in dem es um das Röntgen ging, habe ich den Eindruck gehabt, dass man damals sehr leichtsinnig mit Röntgenstrahlen umgegangen ist.(nur nebenbei gesagt.)