parden

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13. April 2014
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Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Die Erkenntnis, dass sich nicht alles aufklären lassen wird und damit so manch einer mit dem, was er getan hat, ungeschoren davon kommen wird, ist keine schöne und lässt mich am Ende auch etwas unbefriedigt zurück. Auch hätte in meinen Augen eine kollegiale Aussprache erfolgen müssen zwischen dem Vorgesetzten Hörður und seinen jüngeren Kolleg:innen. Die haben schließlich auf eigene Faust (und gegen seine Anordnung) einfach weiter ermittelt, und auch am Ende wirkte er immer noch befangen. Sowohl über Hörðurs Befangenheit als auch über die strenggenommene Insubordination von Elma und Saevar wird einvernehmlich einfach hinweggegangen. Leben und leben lassen? Vielleicht in Island ein gängiges Motto...

Die Mischung aus Ermittlungsansätzen, Spuren in die Vergangenheit und Einblicke in das Privatleben der Ermittler:innen hat mir jedenfalls gut gefallen, ebenso wie die langsame Erzählweise. Alles in allem ein vielversprechender erster Band einer neuen Krimi-Reihe aus Island. Düster bis zum Schluss, trotzdem mit einem ganz eigenen Lesesog.
 

Renie

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19. Mai 2014
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Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Das war ein Kriminalroman, der mein Interesse an diesem Genre wiedergeweckt hat.
Hier wird mehr gemenschelt als gemeuchelt. Die Autorin konzentriert sich mehr auf die Gestaltung der Charaktere als auf das Verbrechen an sich. Der Mord ist dabei schmückendes Beiwerk. Dennoch war die Spannung von Beginn an unglaublich hoch, was sowohl an der düsteren Stimmung als auch an den Triggern lag, die bei mir eine wahre Spekulationsflut auslösten. Das hat mich ordentlich auf Trab gehalten und daher hat mich dieser Krimi in Summe großartig unterhalten. Dass viele Fragen am Ende offen blieben, hat mich nicht gestört und bedeutet für mich sogar, dass mich der Roman noch weiter beschäftigen wird. Ein Roman, der dadurch definitiv in Erinnerung bleiben wird und Lust auf den Folgeband macht.
 

Renie

Moderator
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19. Mai 2014
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Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Auch hätte in meinen Augen eine kollegiale Aussprache erfolgen müssen zwischen dem Vorgesetzten Hörður und seinen jüngeren Kolleg:innen. Die haben schließlich auf eigene Faust (und gegen seine Anordnung) einfach weiter ermittelt, und auch am Ende wirkte er immer noch befangen.
Ich weiß nicht: eine Aussprache, nach der alles wieder gut ist, hätte für mich nicht gepasst. Hordur bleibt mir als schwacher Vorgesetzter in Erinnerung, der scheinbar Privat nicht von Beruf trennen kann. Seine Befangenheit lässt viel Spielraum für weitere Romane. Und irgendwie passt diese fehlende Aussprache auch zu seiner Führungsschwäche: einem unangenehmen Gespräch, in dem auch seine Befangenheit zur Sprache kommen könnte, aus dem Weg gehen.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Die Erkenntnis, dass sich nicht alles aufklären lassen wird und damit so manch einer mit dem, was er getan hat, ungeschoren davon kommen wird, ist keine schöne und lässt mich am Ende auch etwas unbefriedigt zurück.
Gerade das hat mir besonders gut gefallen und mir dieses Genre wieder schmackhaft gemacht. Auch in der Realität werden nicht alle Fragen gelöst und der ein oder die andere kommen ungeschoren davon. Ein Krimi, der Lust auf mehr macht und der auch bei mir einen Lesesog erzeugt hat.
Hier wird mehr gemenschelt als gemeuchelt.
Sehr schön auf den Punkt gebracht :).

Da die Reihe noch weitergehen wird, bleibt abzuwarten, wie sich das Verhältnis der Polizisten und Elma untereinander entwickelt. Gerade weil sie sich nicht ausgesprochen haben, blicke ich gespannt auf den nächsten Band.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ich mag ja Krimis sehr, in denen am Ende noch Fragen offen sind oder die Beweise für eine Verurteilung nicht reichen - nicht deshalb, weil ich Sympathien für Täter hätte, sondern weil ich das einfach für realistischer halte. Mir hat an diesem Krimi wirklich alles gut gefallen. Es gab keine reißerischen Elemente und keine Verfolgungsjagden oder diese öden Konfrontationen am Schluss, wo der Ermittler in Lebensgefahr gerät (x-mal abgedroschenes Motiv), sondern gute, gründliche Ermittlungsarbeit, Mitdenken und Mitfühlen, Lokalkolorit und interessante Leute. Ich könnte mir gut vorstellen, dass einiges in den Folgebänden weitergesponnen wird: die sich anspinnende Liebesgeschichte, vielleicht weitere Konfrontationen mit dem nicht hundertprozentig integren Hördur, vielleicht auch mit Hendrik, der sich wohl für den Padrone des ganzen Ortes hält. Ich wäre sehr gern wieder dabei, wenn weitere Runden mit der Reihe stattfinden.
 

Barbara62

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19. März 2020
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Ich habe lange gezögert, weil ich zwischen 4 und 5 Sternen geschwankt habe. Die kleinen Ungenauigkeiten bei den Verhören und die Frage, wie Ása ungesehen zwei Autos vom Leuchtturm zurückbringen und zwischendurch noch den Schlüssel holen konnte, hätten einen Punktabzug gerechtfertigt. Andererseits habe ich den Krimi so gern gelesen, dass ich es letztlich doch nicht übers Herz brachte. Außerdem ist es ein Debüt, bei Band zwei bin ich dann strenger ;).

Ich mochte die Ermittler, die keine Privatfehde austrugen, die klar strukturierte Ermittlungsarbeit und das Quantum Island, das drin war.

 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ich habe lange gezögert, weil ich zwischen 4 und 5 Sternen geschwankt habe. Die kleinen Ungenauigkeiten bei den Verhören und die Frage, wie Ása ungesehen zwei Autos vom Leuchtturm zurückbringen und zwischendurch noch den Schlüssel holen konnte, hätten einen Punktabzug gerechtfertigt. Andererseits habe ich den Krimi so gern gelesen, dass ich es letztlich doch nicht übers Herz brachte. Außerdem ist es ein Debüt, bei Band zwei bin ich dann strenger ;).
Bei mir ists's dasselbe, aber es werden wohl auch 5 Punkte werden.
Es gibt so viel entsetzlichen Krimischrott, dass man sowieso für jeden, der sich gut lesen lässt, dankbar sein muss. Lässt er sich sogar richtig gut und mit Freude lesen, belohne ich das gern extra.
 

Amena25

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23. Oktober 2016
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Ich könnte mir gut vorstellen, dass einiges in den Folgebänden weitergesponnen wird: die sich anspinnende Liebesgeschichte, vielleicht weitere Konfrontationen mit dem nicht hundertprozentig integren Hördur, vielleicht auch mit Hendrik, der sich wohl für den Padrone des ganzen Ortes hält.
Ja, da bleibt einiges, was sich in weiteren Bänden gut weiterentwickeln lässt.
Allerdings geht es mir auch wie parden:
Die Erkenntnis, dass sich nicht alles aufklären lassen wird und damit so manch einer mit dem, was er getan hat, ungeschoren davon kommen wird, ist keine schöne und lässt mich am Ende auch etwas unbefriedigt zurück.
Dass Magnea so ganz unbescholten aus der Sache rasukommt, stört mich schon. Aber wer weiß, vielleicht schlägt ja die Gerechtigkeit in Band zwei zu ;)
 
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nellsche

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1. September 2018
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Ich fand diesen Krimi unglaublich gut. Die Spannung war aufgrund der düsteren Atmosphäre durchgängig auf einem hohen Level und ich war total gespannt, wie sich alles auflösen wird.
Die Charaktere wurden toll gezeichnet. Elma mochte ich sehr gerne, dazu trug am Ende noch die Auflösung ihres Schicksals um David bei. Und ich bin sehr gespannt, wie es mit ihr und Saevar weitergeht.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ich freue mich auf den zweiten Band, denn mir hat Elma unheimlich gut gefallen. Sie birgt noch einiges an Potential, und außerdem möchte ich unbedingt erfahren, ob sich mit ihrem Kollegen nun etwas anbahnt oder nicht:cool:

Die gesamte Atmosphäre empfand ich als spannend, aber nicht im Sinne von Nervenkitzel, eher ein sanfter stetiger Sog, der durch die Tatsache, dass viele verdächtig waren noch einmal erhöht wurde. Und nebenher gab es ab und an Informationen zu Island, das hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
 
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