Ich weiß nicht: eine Aussprache, nach der alles wieder gut ist, hätte für mich nicht gepasst. Hordur bleibt mir als schwacher Vorgesetzter in Erinnerung, der scheinbar Privat nicht von Beruf trennen kann. Seine Befangenheit lässt viel Spielraum für weitere Romane. Und irgendwie passt diese fehlende Aussprache auch zu seiner Führungsschwäche: einem unangenehmen Gespräch, in dem auch seine Befangenheit zur Sprache kommen könnte, aus dem Weg gehen.Auch hätte in meinen Augen eine kollegiale Aussprache erfolgen müssen zwischen dem Vorgesetzten Hörður und seinen jüngeren Kolleg:innen. Die haben schließlich auf eigene Faust (und gegen seine Anordnung) einfach weiter ermittelt, und auch am Ende wirkte er immer noch befangen.
Gerade das hat mir besonders gut gefallen und mir dieses Genre wieder schmackhaft gemacht. Auch in der Realität werden nicht alle Fragen gelöst und der ein oder die andere kommen ungeschoren davon. Ein Krimi, der Lust auf mehr macht und der auch bei mir einen Lesesog erzeugt hat.Die Erkenntnis, dass sich nicht alles aufklären lassen wird und damit so manch einer mit dem, was er getan hat, ungeschoren davon kommen wird, ist keine schöne und lässt mich am Ende auch etwas unbefriedigt zurück.
Sehr schön auf den Punkt gebracht .Hier wird mehr gemenschelt als gemeuchelt.
Bei mir ists's dasselbe, aber es werden wohl auch 5 Punkte werden.Ich habe lange gezögert, weil ich zwischen 4 und 5 Sternen geschwankt habe. Die kleinen Ungenauigkeiten bei den Verhören und die Frage, wie Ása ungesehen zwei Autos vom Leuchtturm zurückbringen und zwischendurch noch den Schlüssel holen konnte, hätten einen Punktabzug gerechtfertigt. Andererseits habe ich den Krimi so gern gelesen, dass ich es letztlich doch nicht übers Herz brachte. Außerdem ist es ein Debüt, bei Band zwei bin ich dann strenger .
Ja, da bleibt einiges, was sich in weiteren Bänden gut weiterentwickeln lässt.Ich könnte mir gut vorstellen, dass einiges in den Folgebänden weitergesponnen wird: die sich anspinnende Liebesgeschichte, vielleicht weitere Konfrontationen mit dem nicht hundertprozentig integren Hördur, vielleicht auch mit Hendrik, der sich wohl für den Padrone des ganzen Ortes hält.
Dass Magnea so ganz unbescholten aus der Sache rasukommt, stört mich schon. Aber wer weiß, vielleicht schlägt ja die Gerechtigkeit in Band zwei zuDie Erkenntnis, dass sich nicht alles aufklären lassen wird und damit so manch einer mit dem, was er getan hat, ungeschoren davon kommen wird, ist keine schöne und lässt mich am Ende auch etwas unbefriedigt zurück.