Ich habe mich stellenweise durchaus amüsiert.
Nur, wie schon unter dem letzten LA erwähnt: das, was ich gern hätte wissen wollen, hat der Roman nicht oder viel zu kurz erzählt, und das, was ich unter die Rubrik "unwesentliche Kleinigkeiten" abgelegt hätte, zog sich endlos hin. Was mir wirklich gefallen hat, waren die Szenen zwischen Oskar und Gili außerhalb der "Gespräche", vor allem das Geschehen und die Hochzeitszeremonie. Da gab es Andeutungen von Tiefe und Charakter. Dann kamen aber wieder endlose Aneinanderreihungen von albernen Wortwechseln, völlig aberwitzigen Zufällen und Szenen, die ich völlig überflüssig fand, wie etwa Konstantys "Liebesgeschichte". Vielleicht waren die beiden englischen Schwestern für den Autor interessant, weil sie wirkliche Personen der Zeitgeschichte waren - aber sie wirklich zu interessanten Personen auszugestalten, war dann ja wieder der Platz nicht da. Dann hätte man sie m.M.n. besser ganz gestrichen und dafür Oskars Fahrten mehr Raum gegeben.
Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass mir das Buch gar nicht gefallen hätte. Ich fand es leidlich spannend, Lokalkolorit war auch oft vorhanden (wenn auch nicht immer so, wie ich mir das gewünscht hätte) und vor allem Gili habe ich liebgewonnen. Nur - das, worüber ich gern mehr erfahren hätte, war zu knapp abgehandelt, und vieles andere dafür überflüssig breit getreten. Schade um den spannenden Stoff. Ich weiß noch nicht, wieviele Punkte ich geben werde; vielleicht drei - ich würde gern dreieinhalb geben, aber dann müsste ich auf vier aufrunden, und im Vergleich zu anderen Büchern, die ich mit vier bewertet habe, schneidet es doch deutlich schlechter ab.