Mein Fazit: ein Roman, der mich vom Anfang bis zum Ende ratlos macht.
Folgende Frage kann ich nicht beantworten: Welche Botschaft will der Autor mit seinem Roman vermitteln? Mit einer Antwort auf diese Frage ergibt sich auch schon die nächste: Warum schreibt Maxim Biller seinen Roman nicht so, dass man diese Botschaft auch versteht?
Dieser Roman ist ein Interpretationsmoloch, denn hier lässt sich lustig nach Ansätzen suchen, um Herrn Biller auf die Spur zu kommen. (Selbst die Buchbeschreibung des Verlages strotzt nur so vor Interpretationslust. Ich habe weder Ercks Ambitionen auf eine Karriere als Liebling der Frauen erkannt noch seine "altmodische Attraktivität" - doch das nur am Rande).
Damit ich nicht ganz so blöd dastehe, denn auf irgendetwas muss meine Rezension schließlich aufbauen, wähle ich für mich die These, dass es in dem Roman um einen nichtssagenden Menschen geht, der auf der Suche nach seiner Identität ist. Dabei versucht er sein Glück bei diversen politischen, ideologischen oder gesellschaftlichen Gruppierungen, in der Hoffnung, seine Identität durch seine Zugehörigkeit definieren zu können.
Keine Ahnung, ob das richtig ist. Vielleicht begebe ich mich auf die Suche nach ein paar Interviews mit dem Autor, um Klarheit zu bekommen, was Herr Biller uns mitteilen wollte, was das Buch aber dadurch für mich nicht besser macht. Ein Buch muss nicht massentauglich sein, aber zumindest mengentauglich - also für einen halbwegs gebildeten Leser verständlich - sollte die Schreibe eines ernsthaften Schriftstellers sein. Für mich ist "Der falsche Gruß" eher Feuilleton-tauglich, oder tauglich für befreundete und wohlgesonnene Schriftstellerkollegen oder für die Verwandtschaft des Autors.