Der Anfang hat mir wirklich sehr gut gefallen. Hier zeigt der Autor, dass er sich in eine Frau hineinversetzen kann und das Thema Krebserkrankung selbst kennt. Die verschiedenen Phasen , wie Jeanne mit der Krankheit umgeht, sind sehr einfühlsam geschrieben. Auch die Reaktion des Ehemannes war für mich glaubwürdig. Die Ehe hat von Anfang an unter einem Ungleichgewicht gelitten. Jeanne war eine Frau, die vieles akzeptiert und hingenommen hat. Der Tod des Kindes hat die Eheleute nicht zusammen gebracht, sondern die Kluft wurde immer größer. Matt hat sich in seine Arbeit vergraben, vielleicht hatte er auch eine Geliebte, aber verlassen wollte er seine Frau nicht, vielleicht aus Mitleid. Doch ihre Krankheit war zu viel für ihn, so etwas wollte er nicht mehr mitmachen. Alles zwar nicht nett, aber bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar. Allerdings hat der Autor schon hier etwas zu viel aufgetragen. Matt ist einfach zu widerlich in seinen Reden und seinem Verhalten.
Die Bekanntschaft mit Brigitte war ebenfalls realistisch. Zwei Frauen, die sich während einer Chemotherapie anfreunden, gibt es sicherlich. Das gemeinsame Schicksal verbindet sie.
Doch dann wird einfach alles too much: die verschiedenen Lebensläufe der Frauen, da war alles reingepackt, was man so an Schrecklichem kennt. Dann dieser aberwitzige Plan und seine haarsträubende Ausführung...
Kolportage , Vorabendserie ( wobei ich mich damit nicht auskenne).
Mag sein, dass dieses „ Wir sind starke Frauen und zeigen es allen“ manchen gefällt. Mir nicht!