Fazit

nineLE

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Ein wirklich fabelhaftes Buch! Ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe. Wenngleich ich bei den Szenen in Ravensbrück teilweise dachte, ob ich es aushalte weiterzulesen und es mich teilweise auch nachts beschäftigt hat, bin ich froh, es weitergelesen zu haben. Alles fügt sich, der Titel ist Programm, wie man so schön sagt. Noch nie zuvor- und ich habe schon so manches Buch dieser Thematik gelesen- habe ich so krass in Einzelheiten über die dezidierten Greueltaten in Romanform gelesen, eine Betroffene selbst, die es als Handlung erzählt. Auch die Erzählweise der Protagonistin Herta, die aus ihrer anerzogenen Naziideologie heraus mit dem Brustton der Überzeugung ihre Taten vor uns- dem Leser- und sich selbst rechtfertigt, war mir neu in ihrer Art und gab so Einblicke in die Täterpsysche, grauenhaft. Dennoch, trotz der Thematik, alles in allem und allem voran aufgrund der Wendungen zum Guten hin und des unerschütterlichen Engagements Carolines, ein hervorragendes Werk im Ganzen, das ich als sehr lesenswert und wertvoll empfinde!
 
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SuPro

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Ein wirklich fabelhaftes Buch! Ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe. Wenngleich ich bei den Szenen in Ravensbrück teilweise dachte, ob ich es aushalte weiterzulesen und es mich teilweise auch nachts beschäftigt hat, bin ich froh, es weitergelesen zu haben. Alles fügt sich, der Titel ist Programm, wie man so schön sagt. Noch nie zuvor- und ich habe schon so manches Buch dieser Thematik gelesen- habe ich so krass in Einzelheiten über die dezidierten Greueltaten in Romanform gelesen, eine Betroffene selbst, die es als Handlung erzählt. Auch die Erzählweise der Protagonistin Herta, die aus ihrer anerzogenen Naziideologie heraus mit dem Brustton der Überzeugung ihre Taten vor uns- dem Leser- und sich selbst rechtfertigt, war mir neu ihrer Art und gab so Einblicke in die Täterpsysche, grauenhaft. Dennoch, trotz der Thematik, alles in allem und allem voran aufgrund der Wendungen zum Guten hin und des unerschütterlichen Engagements Carolines, ein hervorragendes Werk im Ganzen, das ich als sehr lesenswert und wertvoll empfinde!
...ich wollte dieses Buch eig. auch mitlesen, musste mich aber aus Zeitgründen beschränken. Schon von Anfang an dachte ich, dass es was für mich sein könnte. Und jetzt, nach diesen Erläuterungen ist es klar: WuLi und so bald als möglich lesen!!!
 

nineLE

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...ich wollte dieses Buch eig. auch mitlesen, musste mich aber aus Zeitgründen beschränken. Schon von Anfang an dachte ich, dass es was für mich sein könnte. Und jetzt, nach diesen Erläuterungen ist es klar: WuLi und so bald als möglich lesen!!!
Absolut, gute Entscheidung!
 
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Xanaka

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...ich wollte dieses Buch eig. auch mitlesen, musste mich aber aus Zeitgründen beschränken. Schon von Anfang an dachte ich, dass es was für mich sein könnte. Und jetzt, nach diesen Erläuterungen ist es klar: WuLi und so bald als möglich lesen!!!
Es wirklich ein Buch, was gelesen werden muss.
 
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Xanaka

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12. Juli 2015
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Das ist so ein Buch, was mir lange im Gedächtnis bleibt und bei dem ich länger nachdenke. An der Rezension bin ich dran, dauert aber bestimmt noch ein paar Tage.
 
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nineLE

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4. November 2019
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Das ist so ein Buch, was mir lange im Gedächtnis bleibt und bei dem ich länger nachdenke. An der Rezension bin ich dran, dauert aber bestimmt noch ein paar Tage.
Für mich absolut mein bestes Buch bis jetzt in diesem Jahr! Ich habe es auch meinem Mann empfohlen und werde es definitiv nochmal lesen, unfassbar beeindruckend!
 
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Renie

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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ich habe diesen Roman mittlerweile auch beendet. Leider bin ich nicht ganz so begeistert. Es ist ein sehr gutes Buch, das jedoch Schwächen hat.
Zuerst das Positive:
Bücher, die sich mit dem Nationalsozialismus, den Kriegsgräueln und der Nachkriegszeit befassen, sind meist sehr männerlastig. Ich habe selten ein Buch gelesen, das sich auf die Frauen konzentriert. Erst recht nicht, wenn Frau als Schuldige unterwegs war. Durch Herta erfährt dieser Roman genau diesen Aspekt. Das ist schon sehr besonders.

Der Wechsel zwischen den Handlungssträngen macht vieles erträglich in diesem Buch. Damit meine ich nicht nur die Verbrechen an der Menschlichkeit, die in Ravensbrück stattgefunden haben, sondern auch die Kaltschnäuzigkeit und Ignoranz und die Schönfärberei einer Herta.

Die Autorin hat viel zu erzählen. Dass ihr Roman dabei auf wahren Begebenheiten basiert, macht das Ganze noch interessanter. Und sie konzentriert sich auf einen Bereich der Geschichte, dem bisher nicht viel Beachtung geschenkt worden ist. Mir war diese Organisation zur Wahrung der Rechte derjenigen Frauen, an denen herumexperimentiert wurde, zumindest nicht bekannt.

Eine der Schwächen dieses Romans ist für mich nach wie vor der Caroline-Teil. Meines Erachtens hätte sich die Autorin beim Ausschmücken des Gesellschaftslebens von Caroline ein bisschen zurück nehmen können. Genauso wie das Geplänkel zwischen Caroline und Paul. Ich frage mich, warum sie Paul in diese Geschichte hineingeschrieben hat? Wollte sie ihren Roman durch Romantik und Herzschmerz massentauglicher machen? Dadurch hat die Autorin ihren Roman für mich abgewertet.

Und dann fehlt mir noch, genau wie @Mamskit , die Erklärung zu Hertas Motiven. Ich verstehe immer noch nicht, was in dem Kopf eines solchen Menschen vorgeht und hätte mich zumindest über den Versuch einer Erklärung gefreut.
 

nineLE

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Ich habe selten ein Buch gelesen, das sich auf die Frauen konzentriert. Erst recht nicht, wenn Frau als Schuldige unterwegs war. Durch Herta erfährt dieser Roman genau diesen Aspekt. Das ist schon sehr besonders.
Absolut sensationell spitzenmäßig, fand ich auch!
Der Wechsel zwischen den Handlungssträngen macht vieles erträglich in diesem Buch. Damit meine ich nicht nur die Verbrechen an der Menschlichkeit, die in Ravensbrück stattgefunden haben, sondern auch die Kaltschnäuzigkeit und Ignoranz und die Schönfärberei einer Herta.
Dem stimme ich vollstens zu.
Mir war diese Organisation zur Wahrung der Rechte derjenigen Frauen, an denen herumexperimentiert wurde, zumindest nicht bekannt.

Ich bin ebenfalls immer wieder aufs Neue erstaunt, wie vieles Unbekannte man immer noch, nach all dieser Zeit und den vielen Büchern/Sendungen/Dokumentationen dazu erlernen kann
Eine der Schwächen dieses Romans ist für mich nach wie vor der Caroline-Teil. Meines Erachtens hätte sich die Autorin beim Ausschmücken des Gesellschaftslebens von Caroline ein bisschen zurück nehmen können. Genauso wie das Geplänkel zwischen Caroline und Paul. Ich frage mich, warum sie Paul in diese Geschichte hineingeschrieben hat?

Dass finde ich sehr schade, dass du diesen Eindruck gewonnen hast, mich hat das null gestört. Eher im Gegenteil, da ja Caroline und Herta die dem Roman zu Grunde liegenden real existierenden Personen waren, war es doch umso mehr wichtig, sich an deren realem Lebensgeschehnissen zu orientieren, finde ich. Dass dabei Caroline eben in "dieser Welt" wandelte, machte es für mich persönlich nicht "schlechter", sondern eher entspannter die Thematik zu verdauen und kurz durchzuschnaufen. Nach dem Motto leben und leben lassen sozusagen, denn Caroline hat zu keinem Zeitpunkt damit kokketiert in welchen Kreisen sie sich bewegte, vielmehr hat die Autorin nur deren Leben anhand von Briefwechseln und Museumsrecherche rekonstruiert dargestellt.
Ich frage mich, warum sie Paul in diese Geschichte hineingeschrieben hat? Wollte sie ihren Roman durch Romantik und Herzschmerz massentauglicher machen? Dadurch hat die Autorin ihren Roman für mich abgewertet.

So wie ich es im Nachwort verstanden habe, war die Intension, wie sie schrieb:[zitat] um ihr (Carolines) persönliches Verhältnis zu Frankreich zu vertiefen und die dortigen Ereignisse zu dramatisieren...[/zitat]

Mir hat es in dieser Form extrem gut gefallen. So ist das mit der Kunst/Literatur/Musik/Muse....
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Ich finde Bücher, die den zweiten Weltkrieg so thematisieren, sehr wichtig. Und klasse war, dass die Frauen die Hauptrolle spielten.

Caroline tanzt so durchs Leben. Ich glaube, solche Damen gibt es heutzutage nicht mehr oder ich bin nicht in der richtigen Gesellschaftsschicht groß geworden. Ich habe mal versucht, im www zu recherchieren. So viel gibt es da nicht.

Auch über Herta habe ich versucht, etwas herauszufinden. Doch allem Anschein nach hat sie sich nie so über ihre Beweggründe ausgelassen oder sonstige Erklärungen gegeben.

Von Ravensbrück und wie es da zu ging, wusste ich vorher nicht sehr viel, deshalb habe ich die Lektüre gewissermaßen erlitten, aber sie auch genossen. Allein schon wegen des Zugewinns an Wissen, auch wenn sich Motive wohl nie klären lassen.
Ist eigentlich gut, dass die Autorin da nichts hineininterpretiert, nur um mögliche Erwartungen zu erfüllen.

Danke, dass ich das Buch lesen durfte.