Fazit

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.250
49.167
49
Nach den ersten beiden Abschnitten war ich ziemlich angetan vom Schreibstil der Autorin und vom Schicksal ihrer Protagonisten. Ich konnte mir das Haus und seine Bewohner auch als Landkind recht gut vorstellen.

Leider wurden anschließend zu viele Figuren eingeführt, zu viele Familienschicksale viel zu gründlich mit Fakten, Orten und Personen gespickt - so dass es mir zunehmend schwer viel, Dinge zuzuordnen und interessiert zu bleiben.
Die Akribie bei der Darstellung ließ nicht nach, so dass ich mich durch die letzten 100 Seiten regelrecht getrieben habe. Nur noch fertig werden, hieß das Ziel.

Die Geschichten, die meine Empathie weckten, bei denen die Figuren an mich herankamen, hätte man auf 100 Seiten fassen können. Das betrifft insbesondere das Schicksal Leos und seiner Frau, Nira verkörpert für mich die Hoffnung auf eine Versöhnung der Völker, natürlich Gertrud und die Sache mit Walter Wagnitz. Das Haus, das seine Geschichte preisgibt und Wissenslücken füllt, hat mir in dem Kontext gut gefallen.

Alles rund um den Großen Sinti-Clan war mir, abgesehen von Laila und ihren Eltern, zu unübersichtlich.
Über manches andere habe mich schon in den Abschnitten geäußert, nun ist mal gut ;)

Ich denke mal, ich werde auf 3 Sterne aufrunden und die Rezension ganz, ganz schnell hinter mich bringen.
 
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KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Ich halte das Buch für interessant und sehr lesenswert. Aber meine anfängliche große Begeisterung für das Buch wurde etwas gedämpft dadurch, dass einige der Geschichten einfach nicht mehr fassbar für mich waren beim Lesen, und dass ich dann unglaublich viele Notizen machen musste, um für die Runde nichts aus den Augen zu verlieren. Weniger wäre mehr gewesen, aber naja. Es ist trotzdem nicht so, dass ich das Buch nicht gerne gelesen habe, denn viele Passagen haben mich sehr berührt, wütend gemacht, zum Weinen gebracht.

Ich weiß noch nicht, wie ich werte. Aber schnell kann ich die Rezension nicht schreiben, denn ich halte das Thema für äußerst wichtig und an der Mehrzahl der Stellen auch sehr gut erzählt, und sprachlich ist das Buch einfach großartig, aber eben leider ein bisschen zu viel Personal...wenn ich vier Sterne gebe, schimpft @Literaturhexle wieder mit mir, aber drei sind mir zu wenig. So schlecht fand ich das Buch wirklich nicht. Und es hatte mich schon sehr im Bann beim Lesen, ich war überrascht und interessiert an vielen geschichtlichen Hintergründen, habe einiges nachgeschlagen und dazu gelernt. Tja eigentlich - was will man mehr?
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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und sprachlich ist das Buch einfach großartig, aber eben leider ein bisschen zu viel Personal...wenn ich vier Sterne gebe, schimpft @Literaturhexle wieder mit mir,
Nein, Nein! So streng bin ich doch gar nicht mit dir ;)
Man hat schon gespürt, dass dich der Roman mehr gepackt hat als mich. Du hast recherchiert, konntest mit den Schauplätzen etwas anfangen....
Ich bin ja schon getröstet, dass du im Kern meine Kritik teilst. Passt alles!
Mir war das Buch überwiegend eine Last, obgleich ich anerkennen kann, was gut war. Deshalb musste ich gleich die Rezi schreiben. Ohne Notizen wäre ich sonst verloren :confused:.

Wo machst du die Notizen? Während des Lesens oder später am Schreibtisch? Ich lese am liebsten in meinem Sessel oder auf der Hollywoodschaukel....da kann man nicht gut schreiben.
 
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KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Nein, Nein! So streng bin ich doch gar nicht mit dir ;)
Man hat schon gespürt, dass dich der Roman mehr gepackt hat als mich. Du hast recherchiert, konntest mit den Schauplätzen etwas anfangen....
Ich bin ja schon getröstet, dass du im Kern meine Kritik teilst. Passt alles!
Mir war das Buch überwiegend eine Last, obgleich ich anerkennen kann, was gut war. Deshalb musste ich gleich die Rezi schreiben. Ohne Notizen wäre ich sonst verloren :confused:.

Wo machst du die Notizen? Während des Lesens oder später am Schreibtisch? Ich lese am liebsten in meinem Sessel oder auf der Hollywoodschaukel....da kann man nicht gut schreiben.
War ein Witz...weil du alles an meiner Zusak-Wertung misst, die ich jetzt allein aus Prinzip nicht mehr ändern kann :p
Das ist einfach unser beider running-gag hier im Forum, oder?...

Ich verstehe dich vollkommen, und ich bin nun mal mehr Geschichtsnerd als andere in der Leserunde hier. Früher habe ich oft Bücher mit dem Großen Ploetz auf denn Schoß gelesen, jetzt gibt es zum Glück Wikipedia.
Prinzipiell, hat mich das viele Personal auch gestört, aber ich kann einfach nicht gut über Passagen in einem Buch, das mich sehr interessiert, hinweg fliegen. Und im Endeffekt war das Notieren etwas nervig, weil meine Zeit in den letzten beiden Wochen mehr als knapp ist.

Ich notiere meist direkt beim Lesen, zumindest bei Büchern, in denen ich viel aufschreiben muss. Deshalb hat das Hören auch nur bedingt funktioniert. Ich lese, wo ich gerade bin, wenn ich die Möglichkeit habe sehr gerne im Sessel oder auf der Couch oder im Sommer im Garten/auf dem Balkon.
 
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parden

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13. April 2014
5.835
7.675
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Meine Rezension ist nun auch eingestellt - und leicht fiel mir das Schreiben nicht. Leider kann ich mal wieder nicht verlinken auf die Rezension, weil sie nicht in 'Gegenwartsliteratur' eingestellt wurde. Warum passiert das so oft?

Hier mal der letzte Abschnitt meiner Rezension, das soll hier als Fazit genügen... :)

Die Bewertung eines solchen Romans fällt mir schwer. Ich ahne wohl nur, wie viel Recherchearbeit hinter den Zeilen liegt, wie sorgfältig hier die Verflechtung der Handlungsstränge vollzogen wurde, wie sehr an den Charakteren gefeilt wurde und wie wichtig die vielfältigen Themen der Autorin selbst sind. Aber habe ich nicht auch ein Leseerlebnis zu bewerten? Ich vergebe hier nun 3,5 Sterne, die ich gerne zu 4 Sternen aufrunde, weil ich die o.g. Aspekte mit berücksichtigen will. Aber so überzeugen wie mit ihrem Debüt konnte mich Regina Scheer mit diesem Roman leider nicht.
 
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