Fazit

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.444
49.884
49
Es war nicht mein Buch. Ich habe wenig übrig für unzuverlässige Erzähler, die den Leser an der Nase herumführen wollen. (Die "allertraurigste Geschichte" lässt grüßen). Diese Art von Humor ist nicht mein Ding.
Dennoch muss ich anerkennen, dass Lewinsky ein richtig guter Autor ist! Es stecken viele Wortspiele und tiefgehende Gedanken in und zwischen den Zeilen, auch eine sehr intelligente Art von Humor.
Er ist in seinem Schreiben offenbar sehr vielseitig aufgestellt.

Trotzdem ist mir das Lesen schwer gefallen. Aufgrund der einseitigen monologisierten Darstellung hat sich kein Lesesog bei mir entwickelt, im Mittelteil fühlte ich mich fast gequält. Der Schluss hat mich dann wieder ein bisschen versöhnt so dass ich wohl auf 3 Sterne kommen werde. Mit dem Zusatz, dass es wirklich nicht MEIN Buch war.
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Stilistisch geht es mir ähnlich, das ewige Monologisieren eines unzuverlässigen Erzählers ist einfach nicht mein Fall , allerdings konnte ich dem Buch doch eine ganze Menge abgewinnen. Letztlich ist es eine tolle Idee und auch eine gute Geschichte, die erzählt wird. Amüsiert hat mich die sprachliche Spitzfindigkeit und die Wortspiele, etwas zuviel waren mir letztlich die eingeschobenen Geschichten, hinter denen ich keinen/wenig anderen Sinn sehe als die Entwicklung des Schriftstellers zu zeigen.
Das Ende des Romans stimmt mich etwas versöhnlich, weil es mir mit einigen Tagen Abstand nun gelingt, Aussagen des Stotterers besser einzuordnen. Davor hat er mich sehr an der Nase herumgeführt mit seinen Geschichten an den Padre. Er ist ein hochstaplerischer Unsympath, der am Ende doch etwas Menschlichkeit und vielleicht sogar Aufrichtigkeit durchblicken lässt.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Der Autor hat mich in ein Wechselbad geschickt, fand ich anfangs den Stotterer nicht unsympathisch, seine Betrügereien noch amüsant, wurde er mir weiteren Verlauf der Geschichte immer zwielichtiger.
Die Geschichte ist spritzig und mit viel Esprit geschrieben, Tagebucheinträge, kurze eingeschobene Geschichten, die als Fingerübungen bezeichnet werden und Briefe wechseln sich ab. Immer wieder findet Lewinsky einen neuen Ton, spielt mit der Sprache und letztendlich auch mit dem Leser.

Ich habe mich gut unterhalten, hatte aber manchmal den Eindruck, dass der Autor zu viel wollte und zu viel in die Geschichte gepackt hat.
 
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Reaktionen: parden und KrimiElse

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.857
7.739
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Das Spiel mit der Wahrheit treibt Charles Lewinsky hier bis zur Perfektion - und der Leser fällt fast zwangsläufig darauf herein. Ein sprachlich versiertes Schelmenstück, das mich gut unterhalten konnte!

Meine Rezension ist auch fertig - und sorry, besonders originell scheint meine Überschrift nicht zu sein, hm... o_O Aber auch wenn andere ebenfalls auf das Spiel mit der Wahrheit hinwiesen, schien mir das der passendste Titel zu sein.

https://whatchareadin.de/community/...tterer-von-charles-lewinsky.16871/#post-58664

Danke, dass ich hier mitlesen durfte! :):reader1
 
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