Fazit

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.355
10.667
49
49
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Auch wenn ich zu Beginn dachte, die Liebesgeschichte steht im Vordergrund, hat mich die Handlung doch gepackt. Die Sprache und einige tolle Dialoge und Zitate haben es wieder wett gemacht.
 

Renie

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19. Mai 2014
5.904
12.644
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ich bin auch davon ausgegangen, dass die Liebesgeschichte im Mittelpunkt steht. Aber tatsächlich ist dies ein Roman der Konflikte: Religion, Generationen, Nationen, Geschlechter und ich weiß nicht, was sonst noch alles. Das macht diesen Roman so besonders. Mir ist eine Welt und Epoche eröffnet worden, die mir bisher völlig fremd war. Was mich häufig gestört hat, ist der Sprachstil gewesen. Diese Karl-May-Romantik muss man einfach mögen.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
19.488
50.097
49
... Aber tatsächlich ist dies ein Roman der Konflikte: Religion, Generationen, Nationen, Geschlechter und ich weiß nicht, was sonst noch alles. Das macht diesen Roman so besonders. Mir ist eine Welt und Epoche eröffnet worden, die mir bisher völlig fremd war. Was mich häufig gestört hat, ist der Sprachstil gewesen. Diese Karl-May-Romantik muss man einfach mögen.

Das hätte ich nicht schöner ausdrücken können @Renie!
Der Sprachstil allerdings hat mir ausnehmend gut gefallen und mich über manche Dürre im Mittelteil, als es sehr um Politik und Krieg ging, hinweg getröstet.

Darüber hinaus stimme ich @Sassenach123 zu: Vor manchen Dialogen, Zitaten und Weisheiten möchte man einfach den Hut ziehen. Es steckt so viel Poesie in den Zeilen...

Insgesamt stelle ich dem Buch ein sehr gutes Urteil aus. Ich hätte es wahrscheinlich ohne diese Leserunde nie kennengelernt und schwanke in meiner Bewertung zwischen 4 und 5 Sternen.

Es war meine erste große Leserunde mit euch, die mir viel Spaß gemacht hat. Mögen noch viele folgen!
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
6.582
11.188
49
München
Mir ist eine Welt und Epoche eröffnet worden, die mir bisher völlig fremd war.
Mir geht es genauso, @Renie . Mir war beispielsweise überhaupt nicht klar, dass das Gebiet um das kaspische Meer herum vom ersten Weltkrieg betroffen war, dass da Engländer und Türken mitmischten. Für mich war das einer der Romane, die gleichzeitig auch Geschichtsstunde sind.
 

Anjuta

Bekanntes Mitglied
8. Januar 2016
1.640
4.803
49
62
Essen
Ich habe nun gerade schon einiges zum Fazit bei einem früheren Kapitelpäckchen untergebracht.
Aber hier auch nochmal an richtigerer Stelle.
Es hat für mich etwas gedauert, bis ich richtig angenommen habe, dass es hier nicht wirklich um eine Liebesgeschichte geht. Dann aber habe ich mich darauf eingelassen, dass der Roman einen sehr viel stärker als gedacht dokumentarischen Inhalt hat. Zwei Menschen aus dem Westen, die das Privileg hatten, in einem besonderen Zeitfenster in dieser fernen Welt zu leben, versuchen auf unterhaltsame Art dem westlichen Publikum einen Einblick in diese besondere Situation zu geben. Die Utopie des Zusammenlebenkönnens in Verschiedenheit haben sie vor Ort im Kaukasus kennen gelernt und versuchen in dem Buch dieses dem westlichen Publikum zu vermitteln. Wohlgemerkt ein Publikum, das in Europa ebenfalls auf engem Raum mit Verschiedenheit umzugehen hat und wo das gerade zu den Zeiten des Erscheinens des Buches so überhaupt nicht funktioniert.
Ich liebe diesen utopischen Zug des Buches, der uns vermitteln will: es gibt die Freiheit, sich nicht entscheiden zu müssen zwischen Ost und West, sondern sich genau über diese Vielfalt definieren zu können.
Wann wäre diese Utopie aktueller gewesen als gerade heute.
Und auch wenn diese Utopie vermutlich etwas naiv ist und auch im Roman etwas naiv daherkommt, ist es für mich eine wichtige Botschaft, für die ich den Roman gerne gelesen habe und auch gern zum Lesen weiterempfehlen kann.
Anjuta
 
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Reaktionen: Renie

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
19.488
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@Anjuta , das kann man kaum besser sagen. Das ist die Message des Buches!
Am Anfang muteten die Beschreibungen und Weisheiten des Orients schon überzogen und klischeehaft an.
Wenn man das jetzt im Zusammenhang mit deinem Fazit sieht, könnte das auch gewollt sein. Weil die Menschen im Roman (Ali und Nino) sich entwickeln und aufeinander zu bewegen. Nur so kann ein Zusammenleben funktionieren. Im Großen wie im Kleinen.
 

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
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@Anjuta
Sehr interessant auch die Interpretation über die zwei privilegierten Menschen, die den Europäern auf unterhaltsame Art den Orient näher bringen wollen.....
Da könnte was dran sein.