Fazit zur "Kreutzersonate" von Tolstoi

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Eben habe ich in bezug auf "Krieg und Frieden" ein wenig zum Thema Übersetzungen nachgeforscht. Hier (Deutschlandfunk) wird eine neue Übersetzung, erschienen bei Hanser, empfohlen:

Tolstoi verbindet einen ungezwungenen, beinahe mündlichen Duktus mit der ausgefeilten Darstellungskunst des Realismus. Die Eigenwilligkeit und Kantigkeit seines Stils wird in der Neuübersetzung Barbara Conrads erstmals deutlich. Noch die gerühmte, durchaus hochwertige Übersetzung von Werner Bergengruen (1953) erzielte ihren geschmeidigen Duktus durch Glättungen des Originals. Tolstoi aber wollte keine „geschleckten Satzgebilde“; er bevorzugte das Aufgeraute. Barbara Conrad ist einem modernen Übersetzungsideal verpflichtet: Es komme nicht darauf an, es dem Leser bequem zu machen, sondern dem Autor so gerecht wie nur möglich zu werden. So behält sie Tolstois charakteristische Wortwiederholungen, Satzparallelismen und grammatische Brüche bei, ohne dass es sich ihre deutsche Fassung nun gewollt stolpersteinig lesen würde. Auch das Wortmaterial kommt weniger gepflegt daher; die Formulierungen sind bisweilen stärker und expressiver als in den bisherigen Fassungen.

Vielleicht besorge ich mir diese Ausgabe. Aber das ist Zukunftsmusik, einstweilen komme ich ja nicht mal mit meinen Leseplänen für dieses Jahr rum.
 

Literaturhexle

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Ihr wollt Krieg und Frieden:)
Ich kenne es auch nicht, wäre interessiert und würde (zumindest parallel) das Hörbuch von Noethen gelesen wählen.
In welche Jahreszeit würde es euch passen? Sollten wir es auf zwei Quartale Weltliteratur ansetzen?
Das Hörbuch hat 65 Stunden und ist damit mindestens doppelt so umfangreich wie Anna.
 

Wandablue

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Mir egal. Ich habe mir gerade die Übersetzung von D. Trottenberg als ebook für 0.99 Euro zugelegt. Ist also da.
Ich hab da aber mal so ne Frage zu den Klassikerreihen, die wir privat lesen so wie beim Schiwago. Die meisten schlagen das Buch auf und lesen es zu Ende. Aber eiiiiggentlich, ist ja ein großer Zeitraum dafür vorgesehen (gewesen). Dann zerfasert die LR doch.

Ist echt schwierig hier einen guten Modus dafür zu finden.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Aber eiiiiggentlich, ist ja ein großer Zeitraum dafür vorgesehen (gewesen). Dann zerfasert die LR doch.
Ja. Da wir mittlerweile so viele zeitgebundene Verlagsrunden haben, wollten wir den Klassikfreunden nicht zuviel Druck aufladen. Der harte Kern einigt sich ja unter der Hand auf einen Starttermin. Gemeinsam liest es sich freilich immer schöner.
Andererseits soll jeder TN sein eigenes Tempo lesen können.

Erfreulicherweise wird ja auch noch am Ende des Quartals auf Posts reagiert. Aber wenn es andere Vorschläge gibt: nur zu!