FAZIT zu "Unsre verschwundenen Herzen"

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.450
49.904
49
Wie hat euch der Roman als Ganzes gefallen? Bitte schreibt ein spontanes Fazit in ein paar Sätzen.
 

Querleserin

Bekanntes Mitglied
30. Dezember 2015
4.055
11.095
49
50
Wadern
querleserin.blogspot.com
Wenn man das Nachwort gelesen hat, wird einem bewusst, wie realistisch das im Roman geschilderte Verhalten ist. Zwar gibt es kein PACT, aber in vielen Köpfen existieren die Vorurteile gegenüber Amerikanern, die "asiatisch" aussehen, die sich auch in Gewalt niederschlagen. Insofern ist der Roman eine Dystopie, die jedoch recht nah an der Realität bleibt. Auch die Tradition Kinder als Druckmittel einzusetzen, ist leider keine Erfindung der Autorin. Der erste und letzte Teil waren jeweils sehr stark, der mittlere Teil, in dem überwiegend Margarets Geschichte berichtet wurde, fällt dagegen ab und hat mich beim Lesen nicht so sehr bewegt, wie die anderen beiden Teile.
Trotzdem rüttelt der Roman auf und zwingt, genau hinzusehen und die Augen nicht vor der Diskriminierung zu verschließen, sondern wie Margaret laut davon zu sprechen, Zeugnis abzulegen, damit nichts vergessen wird.
 

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
2.729
2.678
49
Wenn man das Nachwort gelesen hat, wird einem bewusst, wie realistisch das im Roman geschilderte Verhalten ist.
Ich fand die Sätze der Autorin auch sehr wichtig und erklärend. Manchmal lese ich die Nachworte zuerst. Hier habe ich es gelassen. Ich bin etwas unentschlossen, habe ich doch bei dem Gedanken ertappt, es hätte zu Beginn gelesen die Wirkung des Buches intensiviert.
 

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
2.729
2.678
49
Mir hat das Buch gut gefallen, auch wegen des wichtigen Themas. Allerdings schließe ich mich einigen Mitleserinnen an, die anderen Bücher haben mich mehr gefangen genommen.
Der Titel hätte in meinen Augen nicht besser gewählt werden können. Ich weiß nicht, wie ich es als gelungener empfunden hätte, aber gerade die Erzählungen der Mutter waren für mich zu kühl und distanziert, während der letzte Abschnitt mich wieder für das Buch eingenommen hat.
 

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.344
10.637
49
49
Das Buch hat mir gut gefallen, man konnte darin abtauchen, ohne ständig etwas googeln zu müssen. Trotz des ernsten Hintergrundes ist es leicht verständlich und angenehm zu lesen. Dies habe ich sehr genossen, da ich in der letzten Zeit auch einige anstrengende Leserunden hatte.
Auch wenn es hier in der Runde schon mehrfach Thema war, möchte ich noch einmal erwähnen, dass es auch für mich nicht das stärkste Buch von Celeste Ng ist. Ich hätte auch verstanden, wenn es ältere Jugendliche als Zielgruppe gehabt hätte.
 

parden

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13. April 2014
5.857
7.739
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Tatsächlich hat mir der Roman wirklich gut gefallen. Eine etwas märchenhafte Dystopie, die sich sehr nah an der Realität befindet und sowohl aktuelle als auch historische gesellschaftliche Missstände bemängelt. Eine deutliche Botschaft, die hier vermittelt wird, dazu für mich ausreichend emotionale Aspekte - das Auseinanderreißen von Familien, der Verlust, die Ungewissheit, die Einsamkeit, die fehlenden Antworten, die kreisenden Gedanken -, oft nur angerissen, zuweilen jedoch auch sehr berührend. Der Wechsel im mittleren Teil zur sachlicheren Perspektive der Mutter hat mich zunächst auch verblüfft, dann aber fand ich die Informationsvermittlung auf diese Art gar nicht schlecht. Bird hat am Ende zumindest eine Idee von seiner Zukunft, und vollkommen hoffnungslos ist er auch nicht. Ich möchte mich seiner Hoffnung anschließen und daran glauben, dass seine Mutter zurückkehrt. Irgendwann. Irgendwie.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
6.527
24.561
49
66
Meine Rezension ist auch fertig. Ich habe lange geschwankt, ob ich gute drei oder schwache vier Punkte vergeben möchte, habe mich nun für vier entschieden.
Die Autorin bleibt hinter ihren beiden vorigen Romanen zurück. Es gibt Schwächen, sprachliche und in der Figurengestaltung. Trotzdem habe ich das Buch nicht ungern gelesen und das Anliegen und die Botschaft sind wichtig.
 

luisa_loves-literature

Aktives Mitglied
9. Januar 2022
845
3.393
44
Für mich ein Roman mit einer sehr starken ersten Hälfte, der im zweiten Teil leider zunehmend verflacht und einfach wird - vor allem, weil der Fantasie und Vorstellungskraft der Leser nichts zugetraut wird. Dazu ein Ende, dass nicht schlecht ist, aber insgesamt in seiner Deutungshoheit und Gefühlsbetontheit auch zu einseitig ist. Ich hatte mir von Celeste Ng ebenfalls etwas mehr erwartet.
 
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Lesehorizont

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29. März 2022
2.572
9.726
49
53
Mainz
Für mich war es mein erster Roman von Ng, so dass ich keinen Vergleich habe zu den hoch gelobten Vorgängerwerken.
Seit der Lektüre ist nun ein wenig Zeit ins Land gestrichen. Ich habe das Buch nicht ungerne gelesen, Begeisterung hat es jedoch nicht ausgelöst. Die Thematik finde ich interessant und wegen der Realitätsnähe auch sehr wichtig. Ich denke jedoch, dass Ng ihre Möglichkeiten möglicherweise nicht ganz ausgeschöpft hat. Ich denke, ich werde solide 3 Sterne vergeben. Die Neugier auf die vorherigen Werke der AUtorin bleibt aber durchaus bestehen.
 

milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
1.803
5.061
49
Meine Rezension ist auch fertig. Ich habe lange geschwankt, ob ich gute drei oder schwache vier Punkte vergeben möchte, habe mich nun für vier entschieden.
Die Autorin bleibt hinter ihren beiden vorigen Romanen zurück. Es gibt Schwächen, sprachliche und in der Figurengestaltung. Trotzdem habe ich das Buch nicht ungern gelesen und das Anliegen und die Botschaft sind wichtig.

So ging es mir 1:1 auch. Aber meine Rezension ist jetzt auch fertig.
Ich denke, es liegt daran, dass die Autorin zu viel wollte.
 
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