Für mich war das Buch leider eher ein Fehlgriff. Funde von Briefen und Schriftstücken auf Dachböden, in Kellern usw. gab es in den letzten Jahren zu viele in der Literatur und in diesem Fall konnte mich die Geschichte einfach nicht vom Stuhl reißen. Die Idee ist nett, die beiden Zeitebenen und das Haus haben mir gefallen, auch die beiden Nachbarinnen, Mutter und Tochter, als weitere Verbindung. Alice blieb mir aber zu fremd, war mir zu blutleer, zu unsympathisch, zu unehrlich und ehrlich gesagt auch zu dumm. Hätte der Schwerpunkt bei Nellies Geschichte gelegen, mein Urteil wäre vermutlich positiver ausgefallen.
Sehr gestört haben mich die Druck- und Übersetzungsfehler, das einfache Papier und die verschmierten Seiten. Wahrscheinlich lässt sich heute für 11 Euro kein wertigeres Buch herstellen, aber in diesem Fall wäre mir die bessere Qualität durchaus 2 Euro mehr wert. Das Cover und die Kapitelüberschriften finde ich dagegen äußerst gelungen. Ersteres und der Titel haben mich zum Lesen erst verführt. Leider fehlte mir im Buch genau dieser Pfiff. Es war alles zu vorhersehbar, letztlich hat mich keine Entwicklung wirklich überrascht. Vielleicht war es mir auch einfach zu amerikanisch? Ich habe drei Töchter im Alter von Alice und kenne sehr viele ihrer Freundinnnen, aber eine junge Frau wie Alice ist mir noch nicht untergekommen.
Ich überlege noch, ob ich 2 oder 3 Sterne vergebe. Ich bin mir sicher, dass das Buch viele begeisterte Leserinnen finden wird, aber Geschmäcker sind nun mal verschieden.