Mir hat das Buch als Unterhaltungsliteratur mit historischem Hintergrund sehr gut gefallen. Nach meinem Empfinden hätte ich mich auch sehr gefreut, wenn das Buch doppelt so lang gewesen wäre. Ich lese eher seltener längere Bücher, aber bei Lewinsky würde ich da eine Ausnahme machen. Seine Bücher lesen sich so flott runter, dass man gar nicht gemerkt hat, dass schon 370 Seiten durch sind. Noch einmal zwei Tage mehr zum Lesen hätte mich in diesem Falle gar nicht gestört.
Aber auch so ist für mich die Geschichte rund. Im Mittelteil sprang es mir zeitweise dann soch zu schnell in den Lebensjahren und von Ereignis zu Ereignis. Der Abschluss des Buches ist für mich dafür doppelt gut gelungen. Wie Lewinsky so ein kleines bisschen mit der Metaebene des Erzählens spielt, ohne dass es zu verkopft wird, hat mir auch sehr gut gefallen. Rundum bin ich also sehr zufrieden mit dem Buch und komme auf 4 Sterne.
Im Vergleich zu "Der Halbbart" und "Der Stotterer" finde ich den vorliegenden Roman zwar etwas schwächer, was am Auserzählen bestimmter Szenerien liegt, trotzdem gefällt er mir innerhalb des Genrebereichs sehr gut. Natürlich, würde ich das Buch mit den anderen sehr literarischen Werken vergleichen, die wir hier häufig besprechen, würde das Endergebnis etwas schlechter ausfallen. Aber das mache ich nicht.
So komme ich auf 4 von 5 Sterne, da ich mich gut unterhalten gefühlt habe, mein historisches Wissen ein bisschen erweitern konnte und Spaß am Lesen gehabt habe.